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Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG

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Sein Bruder, welcher vorerst die kl<strong>eine</strong> Kaltackerbäckerei betrieb, siedelte später nach Solothurn über,<br />

wo sein Sohn noch heute der großen Bäckerei und Küchlistube Flückiger an der Gurzelengasse mit<br />

größtem Erfolg und dankbarer Kundschaft vorsteht.<br />

Es will schon etwas heißen, wenn wir vernehmen, dass Gottfried Flückiger bereits mit 18 Jahren das<br />

kantonalbernische Hufschmiedpatent mit bestem Erfolg erwarb und als <strong>eine</strong>r der besten Hufschmiede<br />

weit und breit galt. Trotzdem Vater und Mutter Flückiger mit den Bewohnern auf dem Kaltacker eng<br />

verbunden waren und die beiden Eheleute den Sinn und das tägliche Streben und Arbeiten der Bauernsame<br />

aus eigener Erfahrung gründlich kannten, wurde Gottfried Flückiger nicht immer verstanden.<br />

Wohl liebte er sein angelerntes Handwerk als Hufschmied, aber immer mehr wandte er sich dem<br />

vorerst noch sehr einfachen Wagenbau zu, um landwirtschaftliche Gebrauchswagen und Schlitten zu<br />

erstellen, später auch Chaisen und Bernerwägeli. Er beschäftigte höchstens zwei Arbeiter und <strong>eine</strong>n<br />

Lehrbuben. Sein Schwager Andreas Schütz war längere Zeit in Paris als Wagenmaler beschäftigt, und<br />

ihm verdankte Vater Flückiger-Stalder wohl in erster Linie den Hinweis auf die neuen Konstruktionen<br />

im Wagenbau, aber immerfort war er bestrebt, eigene Verbesserungen herzustellen.<br />

Der Kaltackerschmied verunfallte und trug an s<strong>eine</strong>r rechten Hand <strong>eine</strong>n bleibenden Nachteil davon.<br />

Aus diesem Grunde sah er sich gezwungen, <strong>eine</strong>n mechanischen Schmiedebetrieb zu kaufen, damit<br />

ihm das Arbeiten überhaupt noch möglich war. Als nun Gottfried Flückiger-Stalder 1886 die Hammerschmiede<br />

Oberburg käuflich erwarb, wo vier oder fünf Arbeiter beschäftigt wurden, trat er nach drei<br />

Jahren von der Hufschmiedearbeit völlig zurück, um sich nach und nach immer mehr mit zehn bis zwölf<br />

Arbeitern dem Wagenbau, dem Erstellen von Wagenachsen, der Werkzeugfabrikation, landwirtschaftlichen<br />

Geräten, Waldgeräten und Metzgerwerkzeugen zu widmen.<br />

Dabei dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass die meisten Gesellen und sozusagen alle Lehrlinge am<br />

Tisch des Arbeitgebers verpflegt wurden und auch in der großen Wohnung der Hammerschmiede einlogiert<br />

waren. In mustergültiger Art und Weise wurde die Führung des großen Haushaltes von Mutter<br />

Maria Flückiger-Stalder besorgt, gewiss <strong>eine</strong> Verpflichtung, die nicht immer leicht zu lösen war bei all<br />

den verschiedensten Wünschen der Kostgänger, und es brauchte wohl ein f<strong>eine</strong>s erzieherisches und<br />

anpassungsfähiges Talent, die „Söhne aus allen Kantonen“ mütterlich zu leiten.<br />

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