Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG
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Vater Flückiger starb 1930 und 1932 folgte ihm s<strong>eine</strong> Frau in die ewige Heimat nach. Beiden Verstorbenen<br />
gilt noch heute ein dankbares Erinnern, umsomehr, da sie zeigten, wie auch Handwerksleute aus<br />
bescheidenen Verhältnissen kommend, mit eigener Tatkraft, Arbeitswillen und nie erlahmender Energie<br />
mit einfachen Schulkenntnissen aufbauend und wegweisend wirken können. Sie bewiesen vortrefflich,<br />
dass nicht ein gefüllter Schulsack allein zum Leben notwendig ist, sondern dass der persönliche Charakter<br />
ausschlaggebend bleibt, auch dann, wenn es heißt, mühsam errungene Ziele im Kampf mit der<br />
Konkurrenz aufrechtzuerhalten.<br />
Es ist nun ohne weiteres verständlich, dass Vater Gottfried Flückiger bei s<strong>eine</strong>m 1922 erfolgten Rücktritt<br />
von der Leitung des Betriebes das Geschäft käuflich s<strong>eine</strong>m einzigen Sohn Franz Flückiger-Glanzmann<br />
abtrat. Franz Flückiger, geboren 1883, besuchte nach vierjähriger Primarschulzeit in Oberburg das<br />
Progymnasium Burgdorf. S<strong>eine</strong> berufliche Lehrzeit absolvierte er im väterlichen Geschäft, und stetsfort<br />
war er durch initiative Selbststudien bemüht, sich in das Wesen der neuzeitlichen und fortschreitenden<br />
Mechanik einzuarbeiten. 1912 verheiratete er sich mit Rosalie Glanzmann, geb. 1889, Landwirts, bei<br />
der Kirche.<br />
Frau Rosalie Flückiger übernahm die Besorgung der großen Haushaltung in der Hammerschmiede,<br />
denn auch die beiden neuen Besitzer verköstigten und beherbergten noch mehrere Jahre viele Arbeitnehmer<br />
und Lehrlinge, und zudem fand die harte Arbeit gewohnte Hausfrau Beschäftigung in Hülle und<br />
Fülle in der immer noch angegliederten kl<strong>eine</strong>n Landwirtschaft. Gleichzeitig besorgte sie zum größten<br />
Teil die stets umfangreicher werdenden Büroarbeiten.<br />
Dem Betrieb wurde nun <strong>eine</strong> mechanische Werkstätte angeschlossen. Die Arbeiterzahl stieg. Die Arbeitsmethoden<br />
wechselten. Die Kundschaft erweiterte sich. Neue Probleme mussten gelöst werden.<br />
Der Grundsatz, Qualitätsarbeit steht über dem Verdienst, der ehrbare Geschäftsname ist wertvoller als<br />
ein scheinbares Gutlebenkönnen, wurde hochgehalten.<br />
Während vorerst der Wagenbau weitergeführt wurde (Möbeltransportwagen, schwere Tiefgangwagen),<br />
verlangten die Erfordernisse der Technik und des Verkehrs auch hier fortwährende Entwicklungen. Der<br />
Autoanhängerbau wurde gefördert, man erstellte Glockenstühle für mehrere Kirchen, baute kl<strong>eine</strong>re<br />
Eisenbrücken (z.B. die Emmenbrücke Ranflüh – Rüderswil), und zudem übernahm Franz Flückiger-<br />
Glanzmann stetsfort Lieferungen an die schweizerische Armee, an verschiedene schweizerische Eisenbahnen<br />
und die eidgenössische Postverwaltung. Die Kundschaft der Landwirte wurde erweitert durch<br />
die Herstellung fahrbarer und stationärer Mostereien mit <strong>eine</strong>m Nutzeffekt bis zu 80%.<br />
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