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Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG

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In Horben, Kirchspiel Eggiwil, erwarb er mit etwas erspartem Geld <strong>eine</strong> halbe Nagelschmiede, und das<br />

dazugehörende Feuerrecht wollte er nach Grosshöchstetten ziehen, denn es sei ihm außerordentlich beschwerlich,<br />

jeden Tag von Grosshöchstetten aus, wo er zudem ein kl<strong>eine</strong>s Heimwesen bewirtschaftete,<br />

drei Stunden nach Horben zu wandern, um sein Handwerk auszuüben. Die Gemeinde Sumiswald meldete<br />

in <strong>eine</strong>m treffenden Empfehlungsschreiben (1763), Beck sei „from, Ehrlich, Arbeitsamm, Redlich,<br />

aber Vast mittellos, doch besitze er <strong>eine</strong> anständige Frau und viele fleißige Kinder“. Es ist erfreulich und<br />

bemerkenswert zugleich, dass Charaktereigenschaften stärker bewertet wurden als Mittellosigkeit! Der<br />

Rat zu Bern bewilligte das Gesuch, so dass die Nagelschmiede in Grosshöchstetten betrieben werden<br />

konnte. Ein Verwandter führte in Sumsiwald <strong>eine</strong> Eisenhandlung, welcher beispielsweise 1789 Mümpelgarder-Stabeisen<br />

für 7 Kronen verkaufte, Kessel- oder Gattereisen für 7 Kronen 20 Batzen, Nagel-<br />

eisen für 8 Kronen 15 Batzen, je 1 Zentner, während Blech pfundweise zu 3 Batzen abgesetzt wurde.<br />

Als nun Andreas Beck, der neue Besitzer der Hammerschmiede, seit 1771, den Betrieb auf eigene Rechnung<br />

übernahm, musste er alle Kräfte aufbieten, damit er sein Auskommen hatte, denn unter Zündel<br />

und Matthey gingen die meisten Kunden verloren.<br />

Von der Drahtzieherei wollte Beck aus verständlichen Gründen nichts mehr wissen, denn er hätte das<br />

Handwerk auch nicht beherrscht. Er begnügte sich vorläufig mit der Fabrikation von „Sichelen und Sägissen“<br />

und darum ersuchte er um <strong>eine</strong> diesbezügliche Konzession. Er war ja bedeutend bescheidener<br />

in s<strong>eine</strong>n Ansprüchen als s<strong>eine</strong> Vorgänger und er glaubte auch die „gnadenreiche“ Landesregierung<br />

werde sicher jeden Versuch unterstützen, um neue Industrien einzuführen. Andreas Beck meldete in<br />

s<strong>eine</strong>m Gesuch, er sei fähig, gute „Sichelen“ herzustellen, „aber was hilft mir dies Geschick und die<br />

Wissenschaft, wen ich das Handtwerck nit usüben darf“, fügte er demütig und doch hoffnungsvoll<br />

s<strong>eine</strong>m Bittgesuch bei. Der Deutsch-Seckelmeister und die Vennerkommission bewilligten das Gesuch,<br />

unter Auferlegung <strong>eine</strong>r jährlichen Steuer von 2 Pfund. Beck musste sich aber verpflichten, alle Sicheln<br />

und Sensen mit dem Aufdruck „Oberburg“ zu versehen.

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