Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG
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Als die Armeen Adolf Hitlers Ende August 1939 über Polen hereinbrachen, im Frühjahr 1940 Belgien,<br />
Holland und Luxemburg überrumpelten, gab es für die Schweiz nichts anderes, als rasch zu mobilisieren.<br />
Unsere beiden Söhne, Pauls als Leutnant bei leichten Panzern und Franz bei den motorisierten<br />
Mitrailleuren, mussten für längere Zeit einrücken. Gleichzeitig wurde auch ein Teil der Arbeiterschaft<br />
aufgeboten, so dass die Produktion im Betrieb ganz beträchtlich gestört wurde. Persönlich wurde ich<br />
in unserer Gemeinde als Vize-Kommandant der Kriegsfeuerwehr beansprucht; im Geschäft war Arbeit<br />
mehr als genug vorhanden, in der Hauptsache Schanzwerkzeug, Eispickel und Steigeisen.<br />
Hammerschmiede-Besitzung im Jahre 1945<br />
So gingen die Kriegsjahre, in denen einige Male große Gefahr für unsere liebe Schweiz bestand, auch<br />
vorüber. Die Söhne und die Arbeiter kehrten wieder heim. Jetzt galt es, neue Arbeit zu beschaffen und<br />
wir legten uns gemeinsam gehörig ins Geschirr. „Allein mit des Geschickes Mächten ist kein ew‘ger<br />
Bund zu flechten und das Unglück schreitet schnell“ heißt es in Schillers Glocke. Unser Sohn Franz war<br />
Mitglied des hiesigen Turnvereins und ein guter Leichtathlet. Dort war es üblich, dass bei der Hochzeit<br />
<strong>eine</strong>s Mitgliedes mit Mörsern geschossen wurde. Bei <strong>eine</strong>m solchen Anlass – es war im Spätsommer<br />
1946 – verunglückte Franz und verlor das rechte Auge. Nur durch die große Kunst der Augenärzte und<br />
ein gütiges Geschick konnte das linke Auge gerettet werden.<br />
Das war ein schwerer Schlag für die junge Firma, hatten m<strong>eine</strong> beiden Söhne doch kurz vorher das Geschäft<br />
auf ihre Verantwortung übernommen. Am 12. April 1946 war der Kaufvertrag unterzeichnet worden; die<br />
Firma wurde in Form <strong>eine</strong>r Kommanditgesellschaft weitergeführt. Beide Söhne waren darin als gleichberechtigte<br />
Komplementäre aufgenommen, während ich einziger Komplementär blieb (siehe Kaufvertrag).<br />
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