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Skript zur Topologie 1 - M10

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12 BERNHARD HANKE<br />

3. Relative Homologie und Ausschneidung<br />

Es sei X ein topologischer Raum und A ⊂ X eine Teilmenge (versehen mit<br />

der Unterraumtopologie). Wir sprechen in dieser Situation auch von einem<br />

Raumpaar. Dabei kann auch A = ∅ sein. Die Inklusion i : A ↩→ X induziert<br />

einen Kettenabbildung i : C∗(A) → C∗(X), die in jedem Grad injektiv ist.<br />

Insofern können wir C∗(A) als Unterkomplex von C∗(X) in folgendem Sinne<br />

auffassen.<br />

Definition. Es sei (C∗, ∂) ein Kettenkomplex. Ein Unterkomplex von C∗ ist<br />

eine Folge (Dn)n≥0 mit den folgenden Eigenschaften:<br />

• Dn ⊂ Cn ist eine Untergruppe ,<br />

• ∂(Dn) ⊂ Dn−1 für alle n ≥ 1.<br />

Insbesondere ist dann D∗ mit dem von C∗ induzierten Randoperator selbst<br />

ein Kettenkomplex.<br />

Ist C∗ ein Kettenkomplex und D∗ ⊂ C∗ ein Unterkomplex, so können wir<br />

den Quotientenkomplex C∗/D∗ definieren, indem wir<br />

(C∗/D∗)n := Cn/Dn<br />

setzen und beachten, dass der Randoperator ∂ von C∗ Abbildungen<br />

∂ C/D<br />

n<br />

: Cn/Dn → Cn−1/Dn−1<br />

induziert. Diese erfüllen offensichtlich ∂ C/D<br />

n−1<br />

setzen wie üblich wieder ∂ C/D<br />

0 = 0).<br />

◦ ∂C/D<br />

n<br />

= 0 für alle n ≥ 1 (wir<br />

Definition. Es sei (X, A) ein Raumpaar. Der relative singuläre Kettenkomplex<br />

(C∗(X, A), ∂) ist definiert als der Quotientenkomplex C∗(X)/C∗(A). Die<br />

Homologiegruppen dieses Komplexes sind die relativen singulären Homologiegruppen<br />

von (X, A) und werden mit Hn(X, A) bezeichnet.<br />

Ist A = ∅ können wir Hn(X, A) und Hn(X) kanonisch identifizieren. Homologieklassen<br />

in Hn(X, A) werden durch singuläre Ketten in X repräsentiert,<br />

deren Rand ganz in A liegt und zwei solche Ketten sind homolog in<br />

(X, A), wenn man nach Addition einer geeigneten Kette in A zu ihrer Differenz<br />

einen Rand in X erhält.<br />

Wir können die Kategorie T op(2) betrachten, deren Objekte die Paare<br />

topologischer Räume und deren Morphismen (X, A) → (Y, B) stetige Abbildungen<br />

f : X → Y mit f(A) ⊂ B sind (diese Eigenschaft bleibt bei<br />

Komposition zweier Abbildungen erhalten). Die relativen Homologiegruppen<br />

definieren für n ≥ 0 Funktoren<br />

Hn : T op(2) → AbGr ,<br />

wie man direkt aus der Definition folgern kann. Darüberhinaus erhalten wir<br />

folgendes Resultat <strong>zur</strong> Homotopieinvarianz:

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