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Skript zur Topologie 1 - M10

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TOPOLOGIE I 63<br />

Der nächste Satz zeigt den engen Zusammenhang von Orientierbarkeit<br />

mit der Existenz einer sogannten Fundamentalklasse.<br />

Satz 8.6. Es sei M eine kompakte zusammenhängende n-Mannigfaltigkeit.<br />

• Falls M orientierbar ist, dann ist für alle x ∈ M die kanonische<br />

Abbildung Hn(M) → Hn(M|x) ein Isomorphismus. Insbesondere gilt<br />

dann Hn(M) ∼ = Z und die Wahl einer Fundamentalklasse von M,<br />

d.h. eines Erzeugers von Hn(M), entspricht genau der Wahl einer<br />

Orientierung von M.<br />

• Falls M nicht orientierbar ist, dann gilt Hn(M) = 0.<br />

• Hn(M; Z/2) ∼ = Z/2, unabhängig davon, ob M orientierbar ist oder<br />

nicht.<br />

• Hi(M) = 0 für alle i > n.<br />

Bevor wir diesen Satz zeigen, verallgemeinern wir den Begriff der Orientierung.<br />

Zur Erinnerung: Ist G eine beliebige abelsche Gruppe und M eine<br />

n-Mannigfaltigkeit, so ist Hn(M|x; G) ∼ = G ∼ = Hn(M|B; G) für jedes x ∈ M<br />

und jede offene Kugel B ⊂ M. Der Beweis geht analog zum Beweis für<br />

Z-Koeffizienten.<br />

Definition. Es sei M eine n-dimensionale Mannigfaltigkeit und G eine abelsche<br />

Gruppe. Eine verallgemeinerte G-Orientierung ist eine Zuordnung<br />

x ↦→ µx ∈ Hn(M|x; G)<br />

die jedem Punkt x ∈ M ein Element (aber nicht notwendigerweise einen<br />

Erzeuger) µx ∈ Hn(M|x; G) ∼ = G <strong>zur</strong>dnet, so dass die folgende lokale Konsistenzbedingung<br />

erfüllt ist: Ist x ∈ M, so existiert eine offene Kugel B ⊂ M<br />

um x, so dass für alle y ∈ B die Elemente µy ∈ Hn(M|y) Bild eines festen<br />

Elementes µB ∈ Hn(M|B; G) ∼ = G unter der kanonischen Abbildung<br />

Hn(M|B; G) → Hn(M|y; G) sind.<br />

Proposition 8.7. Es sei M eine zusammenhängende n-Mannigfaltigkeit.<br />

Dann ist M genau dann orientierbar, falls es eine verallgemeinerte Z-<br />

Orientierung von M gibt, die an einem Punkt von M von 0 verschieden<br />

ist.<br />

Eine Richtung ist klar, die andere ist Gegenstand der Übung.<br />

Lemma 8.8. Es sei M eine n-dimensionale Mannigfaltigkeit, G eine abelsche<br />

Gruppe und und A ⊂ M eine kompakte Teilmenge.<br />

• Ist x ↦→ µx eine verallgemeinerte G-Orientierung von M, dann gibt<br />

es genau eine Klasse αA ∈ Hn(M|A; G) deren Bild in Hn(M|x; G)<br />

für alle x ∈ A mit µx übereinstimmt.<br />

• Hi(M|A; G) = 0 falls i > n.

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