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Skript zur Topologie 1 - M10

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60 BERNHARD HANKE<br />

und ist A : R n → R n eine invertierbare lineare Abbildung und h ∈ Hn(R n |0)<br />

eine lokale Orientierung, so gilt A∗(h) = h, bzw. = −h, genau dann, falls<br />

det A > 0, bzw. det A < 0 (vgl. Übung 3 auf Blatt 5).<br />

Folgende Beobachtung ist von zentraler Bedeutung: Sind x, y ∈ R n , so<br />

bestimmt jede lokale Orientierung bei x eine bei y und umgekehrt. Man<br />

wählt dazu einen große offene Kugel B ⊂ R n mit x, y ∈ B. Die Inklusionen<br />

x, y ∈ R n induzieren dann Abbildungen Hn(R n |B) → Hn(R n |x) und<br />

Hn(R n |B) → Hn(R n |y). Diese sind beide Isomorphismen, wie man schnell<br />

nachrechnet. Wir erhalten also einen Isomorphismus Hn(R n |x) ∼ = Hn(R n |y).<br />

Man zeigt leicht, dass dieser Isomorphismus nicht von der Wahl von B<br />

abhängt: Ist B ′ eine weiterer offener Ball mit x, y ∈ R n , so gibt es einen<br />

offenen Ball B ⊂ R n , der B und B ′ umfasst und ein offensichtliches kommutatives<br />

Diagramm zeigt dann die Behauptung. Damit gilt:<br />

Proposition 8.1. Jede lokale Orientierung von R n an einem Punkt x ∈ R n<br />

legt lokale Orientierungen an jedem anderen Punkt y ∈ R n eindeutig fest.<br />

Definition. Es sei M eine Mannigfaltigkeit. Eine lokale Orientierung von<br />

M in x ∈ M ist gegeben durch einen Erzeuger µx ∈ Hn(M|x) ∼ = Z.<br />

Nun sind aber die lokalen Orientierungen an verschiedenen Punkten in M<br />

nicht mehr unbedingt in eindeutiger Weise aufeinander bezogen, da obige<br />

Konstruktion in allgemeinen Mannigfaltigkeiten nicht funktioniert. Folgende<br />

Definition ist aber immer noch möglich:<br />

Definition. Es sei M eine Mannigfaltigkeit. Eine Orientierung von M<br />

ist eine Abbildung µ, die jedem Punkt x ∈ M eine lokale Orientierung<br />

µx ∈ Hn(M|x) zuordnet, so dass folgende lokale Konsistenzbedingung erfüllt<br />

ist: Ist x ∈ M, so existiert eine offene Umgebung von x homöomorph zu R n<br />

und eine offene Kugel B ⊂ R n , so dass für alle y ∈ B (aufgefasst als offene<br />

Teilmenge von M) die lokalen Erzeuger µy ∈ Hn(M|y) alle Bild eines<br />

festen Erzeugers µB ∈ Hn(M|B) ∼ = Z unter der kanonischen Abbildung<br />

Hn(M|B) → Hn(M|y) sind. Falls eine Orientierung von M existiert, so<br />

nennen wir M orientierbar, sonst nicht orientierbar.

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