Skript zur Topologie 1 - M10
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TOPOLOGIE I 39<br />
Wir zeigen nun Satz 5.1. Es sei zunächst X endlich dimensional und A =<br />
∅. Für k ∈ N sei X k das k-Skelett von X, d.h. die Vereinigung der Bilder von<br />
Simplizes der Dimension höchstens k (aufgefasst als Unterkomplex von X).<br />
Wir zeigen nun durch Induktion nach k, dass die Abbildungen H ∆ n (X k ) →<br />
Hn(X k ) Isomorphismen sind (für alle n). Der Fall k = 0 ist einfach, denn<br />
X0 ⊂ X erbt von X die diskrete <strong>Topologie</strong>: Ist Z ⊂ X0 eine Teilmenge, so ist<br />
für alle α das Urbild φ−1 α (Z) ⊂ ∆ n(α)<br />
α (bestehend aus einer Menge von Ecken)<br />
endlich und somit abgeschlossen. Also ist Z eine abgeschlossene Teilmenge in<br />
X. Daraus folgt, dass jede Teilmenge von X0 (in der Unterraumtopolologie)<br />
offen in X0 ist und das war zu zeigen. Wir nehmen nun an, die Aussage ist<br />
für k − 1 gezeigt. Für n ≥ 0 erhalten wir ein kommutatives Diagramm mit<br />
exakten Zeilen<br />
H ∆<br />
n+1 (Xk , X k−1 ) −−−−−→ H ∆<br />
n (Xk−1 ) −−−−−→ H ∆<br />
n (Xk ) −−−−−→ H ∆<br />
n (Xk , X k−1 ) −−−−−→ H ∆<br />
n−1 (Xk−1 )<br />
?<br />
y<br />
?<br />
y<br />
?<br />
y<br />
Hn+1(X k , X k−1 ) −−−−−→ Hn(X k−1 ) −−−−−→ Hn(X k ) −−−−−→ Hn(X k , X k−1 ) −−−−−→ Hn−1(X k−1 )<br />
Wir wollen das Fünferlemma anwenden. Der zweite und letzte senkrechte<br />
Pfeil sind Isomorphismen durch Induktion nach k. Wir kümmern uns nun<br />
um den ersten und vierten Pfeil. Die Gruppe H ∆ n (X k , X k−1 ) ist = 0, falls<br />
k �= n und isomorph <strong>zur</strong> direkten Summe von Kopien von Z parametrisiert<br />
über die n-Simplizes σα : ∆ n → X, falls k = n. Dies folgt direkt aus<br />
der Definition von H ∆ ∗ . Für die Berechnung der entsprechenden singulären<br />
Homologiegruppen betrachten wir die Abbildung<br />
ψ :<br />
˙�<br />
α,n(α)=k (∆k α, ∂∆ k α) → (X k , X k−1 )<br />
wobei auf dem α-ten Raumpaar die Abbildung σα anzuwenden ist. Diese<br />
Abbildung induziert einen Homöomorphismus<br />
Ψ :<br />
˙� ∆ k α/ ˙� ∂∆ k α ≈ X k /X k−1 .<br />
Dabei ist die Bijektivität und Stetigkeit leicht. Es sind aber Bilder von abgeschlossenen<br />
Mengen auch abgeschlossen: Es sei A ⊂ ˙� ∆ k / ˙� ∂∆ k abgeschlossen.<br />
Wir müssen zeigen, dass das Urbild von Ψ(A) in X k abgeschlossen<br />
ist, was wir dadurch testen, dass wir die Urbilder unter φα ansehen<br />
(für alle charakteristischen Abbildungen der ∆-Komplexstruktur von X k ).<br />
Sei zunächst n(α) < k. Ist Ψ(A) ∩ [X k−1 ] �= ∅ so ist dieses Urbild ganz<br />
∆ n(α)<br />
α<br />
also abgeschlossen. Ist aber Ψ(A) ∩ [X k−1 ] = ∅, so ist dieses Ur-<br />
bild leer, also ebenfalls abgeschlossen. Es sei nun n(α) = k. Dann stimmt<br />
dieses Urbild genau mit dem Urbild von A unter der stetigen Abbildung<br />
∆ k α ↩→ ˙�<br />
n(α)=k ∆k α → ˙� ∆ k α/ ˙� ∂∆ k α überein und ist damit wieder abgeschlossen.<br />
Daher induziert ψ einen Isomorphismus von Homologiegruppen (denn<br />
es handelt sich um gute Raumpaare). Die Gruppe<br />
Hn( ˙� ∆ k ˙�<br />
k<br />
α, ∂∆α) ?<br />
y<br />
?<br />
y