Skript zur Topologie 1 - M10
Skript zur Topologie 1 - M10
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68 BERNHARD HANKE<br />
• Es sei<br />
X n = X n−1 ∪ (φα)α∈I<br />
α∈I Dn α<br />
Dann sind alle Kompositionen f ◦ φα : ∂D n → Y homotop zu konstanten<br />
Abbildungen.<br />
Beweis. Der Beweis folgt aus der folgenden Beobachtung: Ist φ : ∂D n → Y<br />
eine stetige Abbildung, so lässt sich φ genau dann auf D n fortsetzen, falls φ<br />
homotop zu einer konstanten Abbildung ist. �<br />
Wir kommen nun zum Beweis von Theorem 8.11. In einem ersten Schritt<br />
konstruieren wir eine CW-Struktur auf X := R n \ K, mit immer kleineren<br />
Zellen, wenn wir uns K nähern: Für k ≥ 0 sei Ck die Menge der ndimensionalen<br />
abgeschlossenen Würfel im R n mit Seitenlänge 1/2 k , deren<br />
Eckenkoordinaten alle von der Form z/2 k mit z ∈ Z sind. Jeder Würfel in<br />
Ck wird also in 2n Würfel aus der Menge Ck+1 zerlegt. Es sei nun A0 ⊂ C0<br />
die Menge der von K disjunkten Würfel und dann induktiv Ak+1 ⊂ Ck+1<br />
die Menge der von K disjunkten Würfel, die nicht ganz in einem Würfel aus<br />
A0 ∪ . . . ∪ Ak enthalten sind. Die Vereinigung<br />
∞�<br />
A =<br />
i=0<br />
überdeckt dann X (da X offen in R n ist) und induziert eine offensichtliche<br />
n-dimensionale CW-Struktur auf X (die entsprechenden Zellen identifiziert<br />
man am besten in einem Bild).<br />
Wir erhalten auf diese Weise zwei <strong>Topologie</strong>n auf X: Die Unterraumtopologie<br />
von R n und die CW-<strong>Topologie</strong>. Wir behaupten, dass diese <strong>Topologie</strong>n<br />
übereinstimmen (diese Diskussion ist für den weiteren Beweis wichtig, wird<br />
aber im Hatcher nicht geführt). Jede abgeschlossene Zelle der CW-Struktur<br />
ist ein abgeschlossener Würfel in R N und somit auch abgeschlossen in X.<br />
Also ist jede in X abgeschlossene Menge auch abgeschlossen bezüglich der<br />
CW-<strong>Topologie</strong> (da dann der Schnitt mit jeder abgeschlossen Zelle abgeschlossen<br />
ist). Es sei umgekehrt C ⊂ X eine Teilmenge, so dass der Schnitt<br />
von C mit jeder abgeschlossene Zelle abgeschlossen ist. Wir wollen zeigen,<br />
dass C auch bezüglich der Unterraumtopologie abgeschlossen ist. Sei dazu<br />
(ci)i∈N eine Folge von Punkten in C, die bezüglich der Unterraumtopologie<br />
gegen einen Punkt x ∈ X konvergiert. Wir müssen zeigen, dass x ∈ C. Nach<br />
dem eben Gesagten gibt es eine offene Umgebung von x in X, die in einem<br />
endlichen Teilkomplex E der CW-Struktur enthalten ist. E ist als endlicher<br />
CW-Komplex kompakt, daher hat (ci) eine bzgl. der CW-<strong>Topologie</strong> konvergente<br />
Teilfolge in E, wir nehmen an, (ci) konvergiert selbst. Es sei c ∈ E<br />
der Grenzwert. Da C ∩ E abgeschlossen in (E, CW − <strong>Topologie</strong>) ist (nach<br />
Voraussetzung an C), gilt c ∈ C. Wir müssen also nur noch zeigen, dass<br />
c = x. Dies folgt aber daraus, dass die Identität<br />
(E, CW − <strong>Topologie</strong>) → (E, Unterraumtopologie)<br />
Ai<br />
˙�