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Skript zur Topologie 1 - M10

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TOPOLOGIE I 9<br />

Definition. Es seien (C∗, ∂∗) und (D∗, ∂∗) Kettenkomplexe. Eine Kettenabbildung<br />

f∗ : C∗ → D∗ ist eine Folge fn : Cn → Dn von Gruppenhomomorphismen,<br />

die mit den Randoperatoren verträglich sind, d.h. fn ◦ ∂n+1 =<br />

∂n+1◦fn+1. Wir erhalten somit induzierte Abbildungen f∗ : Z∗(C) → Z∗(D),<br />

f∗ : B∗(C) → B∗(D) und f∗ : H∗(C) → H∗(D) (die wir alle mit f∗ bezeichnen).<br />

Ein Kettenisomorphismus ist eine Kettenabbildung, die eine inverse<br />

Kettenabbildung besitzt<br />

Wir erinnern: Ist (Ai)i∈I eine Familie (abelscher) Gruppen, so ist die<br />

direkte Summe �<br />

i∈I Ai die Menge der Familien (ai)i∈I, ai ∈ Ai, wobei alle<br />

bis auf endlich viele ai gleich 0 sind, versehen mit der komponentenweisen<br />

Verknüpfung.<br />

Proposition 2.3. Es sei X ein topologischer Raum und π0(X) die Menge<br />

der Wegekomponenten von X. Dann induzieren die Inklusionen C ↩→ X<br />

(für alle C ∈ π0(X)) einen Isomorphismus<br />

�<br />

H∗(C) ∼ = H∗(X) .<br />

C∈π0(X)<br />

Dies liegt daran, das jede singuläre Kette in X kanonisch als Summe<br />

singulärer Ketten in den einzelnen Wegekomponenten geschrieben werden<br />

kann (jedes singuläre Simplex liegt ja ganz in einer Wegekomponente).<br />

Zusammen mit der folgenden Proposition können wir H0 für jeden topologischen<br />

Raum berechnen.<br />

Proposition 2.4. Es sei X ein wegzusammenhängender nichtleerer topologischer<br />

Raum. Dann ist<br />

H0(X) ∼ = Z<br />

und wir können als Erzeuger die Klasse eines beliebigen 0-Simplex ∆ 0 → X<br />

wählen.<br />

Beweis. Wir können jedes singuläre 0-Simplex in X einfach als Punkt in X<br />

auffassen. Da ∂0 = 0 ist also<br />

Z0(X) = { �<br />

λx · x | λx ∈ Z}<br />

x∈X<br />

wobei fast alle λx = 0. Wir betrachten den Gruppenhomomorphismus<br />

ɛ : Z0(X) = C0(X) → Z , � λx · x ↦→ � λx ∈ Z .<br />

Wir behaupten, dass ɛ eine Abbildung<br />

ɛ : H0(X) = Z0(X)/B0(X) → Z<br />

induziert, d.h. dass ɛ| B0(X) = 0. Sei dazu σ : [0, 1] → X ein singuläres<br />

1-Simplex. Dann ist ɛ(∂σ) = ɛ(σ(1) − σ(0)) = 1 − 1 = 0, wie gewünscht.<br />

Zu zeigen bleibt, dass ɛ : H0(X) → Z ein Isomorphismus ist. Da X �= ∅,<br />

ist ɛ surjektiv. Für die Injektivität sei x0 ∈ X beliebig und für alle x ∈ X

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