Skript zur Topologie 1 - M10
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TOPOLOGIE I 69<br />
stetig (und damit auch folgenstetig) ist, denn jede Teilmenge in E, die<br />
bezüglich der Unterraumtopologie abgeschlossen ist, ist abgeschlossen in<br />
R n (E ⊂ R n ist ja als Vereinigung endlich vieler abgeschlossener Würfel<br />
bezüglich der Unterraumtopologie abgeschlossen), also auch abgeschlossen<br />
in X, damit auch bezüglich der CW-<strong>Topologie</strong> auf X und damit auch abgeschlossen<br />
in (E, CW − <strong>Topologie</strong>).<br />
Wir definieren nun induktiv einen Unterkomplex Z ⊂ X (wobei X mit<br />
der gerade konstruierten CW-Struktur versehen ist) und eine (bzgl. der CW-<br />
<strong>Topologie</strong> auf Z) stetige Abbildung r : Z → K wie folgt: Z 0 := X 0 und r<br />
bildet x ∈ Z 0 auf einen beliebigen Punkt r(x) ∈ K, ab mit<br />
dist(x, r(x)) = min(y,<br />
x)<br />
y∈K<br />
(man sieht leicht, dass dieses Minimum angenommen wird). Angenommen,<br />
Z k und r : Z k → K sind schon definiert. Eine (k + 1)-Zelle e k+1 ⊂ X k+1<br />
soll nun genau dann in Z k+1 liegen, wenn sich r| ∂e k+1 : ∂e k+1 → K auf<br />
e k+1 fortsetzen lässt (d.h. homotop zu einer konstanten Abbildung ist). In<br />
diesem Fall wählen wir als r| e k+1 so eine Fortsetzung, und zwar eine, deren<br />
Bild in K einen Durchmesser hat, der kleiner ist als zweimal das Infimum der<br />
Durchmesser der Bilder aller möglichen Fortsetzungen. Wir fahren induktiv<br />
fort und setzen Z := Z n .<br />
Wir zeigen nun die folgenden beiden Tatsachen:<br />
• Definieren wir r auf K als die Identität, so erhalten wir eine stetige<br />
Abbildung r : Z ∪K → K (wobei Z ∪K mit der Unterraumtopologie<br />
versehen ist).<br />
• Z ∪ K ist eine Umgebung von K ⊂ R n .<br />
Offensichtlich ist r an jedem Punkt in Z stetig, denn die Unterraumtopologie<br />
von Z stimmt mit der CW-<strong>Topologie</strong> überein. Es sei nun p ∈ K.<br />
Wir zeigen, dass r in p stetig ist und dass eine Umgebung von p in Z ∪ K<br />
enthalten ist. Sei dazu ɛ > 0 beliebig. Es sei Bɛ ⊂ K der offene Ball um x<br />
mit Radius ɛ (bzgl. der von R n induzierten Metrik). Aufgrund der lokalen<br />
Kontrahierbarkeit gibt es eine Folge von offenen Umgebungen<br />
Bɛ =: Un ⊃ Vn ⊃ Un−1 ⊃ Vn−1 ⊃ . . . ⊃ U0 ⊃ V0<br />
von p in K, so dass jede Inklusion Vi ↩→ Ui homotop zu einer konstanten<br />
Abbildung ist und außerdem 2·diamUi < diamVi+1 für alle 0 ≤ i ≤ n−1. Es<br />
sei η > 0 so klein, dass der offene η-Ball (in K) um p in U0 enthalten ist. Nun<br />
sei W ⊂ X der Unterkomplex bestehend aus denjenigen abgeschlossenen<br />
Zellen, die ganz im η/2-Ball (in R n ) um p enthalten sind. Dann ist r auf<br />
ganz W definiert und bildet jede Zelle in W nach Bɛ ab. Dafür zeigt man<br />
zunächst, dass r(W 0 ) ⊂ V0 und macht Induktion über die Gerüste von W<br />
(unter Ausnutzung der obigen Eigenschaften der Mengen Ui und Vi). Da<br />
W ∪ K eine Umgebung von p in R n ist und p beliebig gewählt war, ist somit<br />
Z ∪ K eine Umgebung von K. Da ɛ beliebig war und W im η/2-Ball um