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Skript zur Topologie 1 - M10

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TOPOLOGIE I 43<br />

Wir kommen nun <strong>zur</strong> Berechnung der Homologiegruppen von CW-<br />

Komplexen.<br />

Definition. Es sei (Xi, xi)i∈I eine Familie von punktierten Räumen, d.h.<br />

xi ∈ Xi. Die Einpunktvereinigung der punktierten Räume (Xi, xi) ist definiert<br />

als der Quotient<br />

�<br />

Xi := ˙� Xi/{xi | i ∈ I} .<br />

i<br />

Geometrisch gesehen werden also alle Räume Xi an den Punkten xi miteinander<br />

verklebt.<br />

Im Sommersemester ist uns die Einpunktvereinigung schon einmal in der<br />

Form des Bouquets von Sphären begegnet. Als direkte Folgerung von Proposition<br />

4.1 und der Tatsache, dass reduzierte Homologie das gleiche wie (d.h.<br />

kanonisch isomorph <strong>zur</strong>) Homologie relativ zu einem (beliebigen) Basispunkt<br />

ist, haben wir<br />

Proposition 5.7. Es sei (Xi, xi)i∈I eine Familie von punktierten Räumen,<br />

so dass alle Paare (Xi, {xi}) gut sind. Dann induzierten die Inklusionen<br />

Xi ↩→ �<br />

i Xi einen Isomorphismus<br />

für alle n ≥ 0.<br />

�<br />

�Hn(Xi) ∼ = � Hn( �<br />

Xi)<br />

i<br />

Direkt aus der Definition von CW-Komplexen folgt<br />

Lemma 5.8. Es sei X ein CW-Komplex. Dann ist X n /X n−1 homöomorph<br />

<strong>zur</strong> Einpunktvereinigung von Kopien von S n (an einem einmal festegelegten<br />

Basispunkt von S n ), parametrisiert über die n-Zellen von X.<br />

Da (X n , X n−1 ) gute Raumpaare sind, ergibt sich damit, dass<br />

Hi(X n , X n−1 ) gleich 0 ist, falls n �= i und isomorph <strong>zur</strong> direkten Summe<br />

� Z, falls i = n, wobei die direkte Summe über die Menge der n-Zellen von<br />

X parametrisiert ist. Weiterhin haben wir<br />

Proposition 5.9. • Hk(X n ) = 0, falls k > n. Insbesondere ist<br />

Hk(X) = 0, falls k > dim X.<br />

• Für k < n induziert die Inklusion X n ↩→ X Isomorphismen<br />

Hk(X n ) ∼ = Hk(X).<br />

Beweis. Man betrachtet die lange exakte Sequenz für die Raumpaare<br />

(X n , X n−1 ):<br />

Hk+1(X n , X n−1 ) → Hk(X n−1 ) → Hk(X n ) → Hk(X n , X n−1 )<br />

und beachtet, dass die beiden äußeren Gruppen gleich 0 sind, falls k �=<br />

n, n − 1. Falls k > n, gilt also Hk(X n ) ∼ = Hk(X n−1 ) ∼ = . . . ∼ = Hk(X 0 ) = 0,<br />

denn X 0 ist eine diskrete Menge von Punkten und k > 0. Falls X endlichdimensional<br />

ist, folgt der zweite Teil ganz ähnlich, denn unter den gegebenen<br />

i

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