Skript zur Topologie 1 - M10
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TOPOLOGIE I 21<br />
Die folgende Aussage formalisiert die entscheidende Eigenschaft des Unterteilungsoperators<br />
S.<br />
Proposition 3.10. Die Kettenabbildung S : LC∗(Y ) → LC∗(Y ) ist kettenhomotop<br />
<strong>zur</strong> Identität.<br />
Beweis. Die Kettenhomotopie T : LCn(Y ) → LCn+1(Y ) wird für n = −1<br />
als Null definiert und durch die Formel<br />
für n ≥ 0. Die Gleichung<br />
T (σ) := bσ(σ − T ∂σ)<br />
∂T + T ∂ = id −S<br />
auf LCn(Y ), n ≥ 0, zeigt man wieder durch Induktion über n mit einer<br />
direkten Rechnung (siehe Hatcher, S. 122 Mitte). An dieser Stelle ist die<br />
Augmentierung nützlich. �<br />
Wir können nun diese Konstruktionen nun auf beliebige singuläre Ketten<br />
ausdehnen. Sei also X ein topologischer Raum und σ : ∆ n → X ein<br />
singuläres Simplex. Wir setzen<br />
S(σ) := σ∗(S(id∆n)) ,<br />
wobei wir id∆ n als lineares Simplex in der konvexen Menge ∆n ⊂ R n+1<br />
auffassen und σ∗ : LCn(∆ n ) ⊂ Cn(∆ n ) → Cn(X) die von σ induzierte<br />
Kettenabbildung ist. Ganz analog definieren wir T : Cn(X) → Cn+1(X) auf<br />
σ ∈ Cn(X) durch<br />
T (σ) := σ∗(T (id∆n)) .<br />
Man zeigt nun durch explizite Rechnungen (vgl. Hatcher, S. 122 unten und<br />
S. 123 oben).<br />
Proposition 3.11. S ist eine Kettenabbildung C∗(X) → C∗(X) und T ist<br />
eine Kettenhomotopie von S <strong>zur</strong> Identität auf C∗(X).<br />
Um zu beliebig kleinen singulären Simplizes zu gelangen, müssen wir den<br />
Unterteilungsoperator noch iterieren. Mit einer leichten Rechnung (siehe<br />
Hatcher, S. 123, Punkt 4) erhält man:<br />
Proposition 3.12. Es sei m ≥ 0. Dann ist der iterierte Unterteilungsoperator<br />
Sm = S◦S . . .◦S eine Kettenabbildungen C∗(X) → C∗(X) und kettenhomotop<br />
<strong>zur</strong> Identität. Eine Kettenhomotopie ist durch Dm := �<br />
0≤i