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Skript zur Topologie 1 - M10

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TOPOLOGIE I 65<br />

Beweis. Der Beweis läuft in mehreren Schritten. Für gewisse Details verweisen<br />

wir auf die Argumente in Hatcher, S. 236 f. Wir lassen im folgenden die<br />

Koeffizienten G in unserer Notation weg. Zunächst beobachtet man: Falls<br />

A, B ⊂ M kompakte Teilmengen sind, so dass das Lemma für A, B und A∩B<br />

gilt, dann auch für A∪B. Dazu betrachtet man die (relative) Mayer-Vietoris<br />

Sequenz<br />

0 → Hn(M|A ∪ B) φ → Hn(M|A) ⊕ Hn(M|B) ψ → Hn(M|A ∩ B)<br />

wobei links 0 steht wegen der Annahme, dass das Lemma für A ∩ B gilt.<br />

Wenn wir die Abbildungen in Homologie, die von Inklusionen herkommen,<br />

unterdrücken, ist φ(a) = (a, a) und ψ(x, y) = x − y. Diese Sequenz zeigt<br />

sofort, dass Hi(M|A ∪ B) = 0, falls i > n. Die erste Aussage des Lemmas<br />

(für A ∪ B) zeigt man mit Diagrammjagd.<br />

In einem zweiten Schritt zeigt man, dass es genügt, den Fall M = R n zu<br />

untersuchen. Wir nehmen also an, dieser Fall sei bereits gezeigt. Sei nun wieder<br />

M beliebig. Dann ist jede kompakte Teilmenge A endliche Vereinigung<br />

von kompakten Teilmengen A1, . . . , Am, von denen jede in einer offenen Teilmenge<br />

≈ R n in M enthalten ist. Man macht nun Induktion nach m. Falls<br />

m = 1 (d.h. A = A1 ist in einer offenen Teilmenge ≈ R n enthalten), so<br />

ist die Aussage des Lemmas für dieses A klar, denn nach Ausschneidung<br />

ist dann H∗(M|A) ∼ = H∗(R n |A). Es sei nun das Lemma für alle kompakten<br />

Teilmengen in M gezeigt, die Vereinigung von m − 1 Mengen A1, . . . , Am−1<br />

der obigen Art sind. Ist nun A ⊂ M kompakt und Vereinigung von m Mengen<br />

A1, . . . , Am dieser Art, wenden wir den ersten Schritt des Beweises auf<br />

A1 ∪ . . . ∪ Am−1 und Am an. Diese beiden Kompakta erfüllen das Lemma<br />

nach Voraussetzung. Aber der Schnitt dieser beiden Mengen stimmt mit<br />

(A1 ∩ Am) ∪ . . . ∪ (Am−1 ∩ Am) überein und ist damit wieder Vereinigung<br />

von m − 1 kompakten Teilmengen, von denen jede in einer offenen Umgebung<br />

≈ R n enthalten ist. Wir können also auch auf diesen Schnitt die<br />

Induktionsvoraussetzung anwenden.<br />

Im dritten Schritt zeigen wir das Lemma im Falle M = R n und falls A<br />

Vereinigung endlich vieler kompakter konvexer Mengen ist. Da der Schnitt<br />

je zweier kompakter konvexer Mengen wieder eine solche ist, kann man sich<br />

induktiv, ähnlich wie vorher, auf den Fall beschränken, dass A ⊂ R n eine<br />

kompakte konvexe Teilmenge ist. Dafür kann man aber das Lemma durch<br />

eine direkte Rechnung beweisen, denn dann ist die Restriktionssabbildung<br />

Hi(M|A) → Hi(M|x) für alle x ∈ A und alle i ≥ 0 ein Isomorphismus (dies<br />

folgt aus der Konvexität von A). Dies liefert den zweiten Teil des Lemmas.<br />

Für den ersten Teil findet man mit dem eben Gesagten für ein festes x ∈ A<br />

genau eine Klasse αA ∈ Hn(M|A), deren Einschränkung in Hn(M|x) mit<br />

µx übereinstimmt. Aus der lokalen Konsistenz von µ folgt nun, dass die<br />

Einschänkungen von αA mit µy für alle y ∈ A übereinstimmt.<br />

Es sei nun A ⊂ R n eine beliebige kompakte Teilmenge. Man zeigt das<br />

Lemma durch Betrachtung expliziter singulärer Ketten. Es sei α ∈ Hi(R n |A)

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