Skript zur Topologie 1 - M10
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Betrachten des kommutativen Diagramms<br />
�Hn(S n )<br />
⏐<br />
Ψ�<br />
� �Hn(Ui, Ui − {xi})<br />
TOPOLOGIE I 29<br />
f∗<br />
−−−−→ Hn(S � n )<br />
⏐<br />
∼ ⏐<br />
= �<br />
(c1,...,cm)↦→ P<br />
i f∗(ci)<br />
−−−−−−−−−−−−−→ Hn(Sn , Sn − y)<br />
Bei der Definition des Abbildungsgrades ist es auch manchmal sinnvoll,<br />
Punkte x, y ∈ S n , sowie Umgebungen V von y und U von x zu betrachten<br />
mit f(U − {x}) ⊂ V − {y}. Die in der induzierten Abbildungen<br />
f∗ : Hn(U, U − {x}) → Hn(V, V − {y}) auftretenden Homologiegruppen<br />
können dann beide kanonisch mit � Hn(S n ) identifiziert werden. Induziert in<br />
dieser Situation f zusätzlich einen Homöomorphismus U ≈ V , so ist der<br />
lokale Abbildungsgrad von f bei x gleich ±1. Man kann auf diese Weise in<br />
vielen Situationen den Abbildungsgrad von Abbildungen dadurch bestimmen,<br />
dass man ” Urbildpunkte mit Vorzeichen“ zählt. Das richtige Vorzeichen<br />
kann dabei oft durch differentialtopologische Betrachtungen ermittelt<br />
werden.<br />
Man kann die letzte Proposition dazu benutzen, Abbildungen S n → S n<br />
von beliebigem Abbildungsgrad zu konstruieren, falls n ≥ 1, siehe Hatcher,<br />
Example 2.31.<br />
Man sieht leicht (vergleiche Übung Blatt 7, Aufgabe 1, oder auch Hatcher,<br />
Proposition 2.33):<br />
Proposition 4.9. Es sei f : S n → S n eine stetige Abbildung. Dann stimmt<br />
der Abbildungsgrad von f mit dem Abbildungsgrad der Einhängung von f,<br />
Σf : ΣS n → ΣS n überein (nachdem man ΣS n mit S n+1 identifiziert hat).<br />
Dies kann man dazu benutzen, um stetige Abbildungen S n → S n , n ≥ 2,<br />
zu konstruieren, bei denen beliebige vorgegebenen z ∈ Z als lokale Abbildungsgrade<br />
auftreten.<br />
Wir kommen nun zu einer dem Ausschneidungssatz eng verwandten Methode,<br />
Homologiegruppen zu berechnen: Die Mayer-Vietoris-Sequenz. Es sei<br />
X ein topologischer Raum und es seien A, B ⊂ X Unterräume, so dass<br />
X = int(A) ∪ int(B). Die Inklusionen iA : A ∩ B → A, iB : A ∩ B → B,<br />
jA : A → X, jB : B → X, induzieren Kettenabbildungen<br />
und<br />
φ : C∗(A ∩ B) → C∗(A) ⊕ C∗(B) , c ↦→ ((iA)∗(c), (iB)∗(c))<br />
ψ : C∗(A) ⊕ C∗(B) → C∗(A + B) , (x, y) ↦→ (jA)∗(x) − (jB)∗(x) ,<br />
wobei der Komplex der {A, B}-kleinen Simplizes C∗(A + B) im Beweis des<br />
Ausschneidungssatzes vorkam. Wir erhalten eine kurze exakte Sequenz von<br />
Kettenkomplexen<br />
0 → C∗(A ∩ B) φ → C∗(A) ⊕ C∗(B) ψ → C∗(A + B) → 0<br />
�