EurasianStudies_0110..
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January-March 2010 JOURNAL OF EURASIAN STUDIES Volume II., Issue 1.<br />
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dem Weï-schu, theils dem im 10. Jahrhundert entstandenen Ts'ö-fu-yüan-kui (Kap. 969 passim) entnommen,<br />
wenn auch mit kleinen Abweichungen. Nach der letzteren Quelle kamen Gesandte aus Sogdak an in den<br />
Jahren 435, 437, 442, 467, 474, 477, 479 und 564. Ich weiss nicht, welcher Quelle der moderne Autor die<br />
Jahreszahl 455 [T'ai-an-tsch'u, das erste Jahr T'ai-an?] entnommen hat, wenn nicht der Stelle Peï-sch'ï,<br />
Kap. 2. p. 24, wonach im Jahre 456 Gesandtschaften aus Sogdak und Khoten eintrafen, welches Ereigniss im<br />
Weï-schu in den ersten Monat des Jahres 457 verlegt wird. Drei Generationen vor dieser Zeit aber würden, zu<br />
100 Jahren berechnet, etwa auf das Jahr 355 als die Zeit der Unterjochung der Alanen durch die Hiung-nu<br />
führen, und dies entspricht vollkommen dem, was wir über die Hunnen aus anderen Quellen wissen.<br />
In der Hof-Chronik des Weï-schu (Kap. 4.) werden noch besonders bezeugt die Gesandtschaften aus<br />
Sogdak mit Angabe des Datums der Ankunft in den Jahren 435 gleichzeitig mit den Gesandten vom<br />
Lande Ho-si, und 437 gleichzeitig mit den Gesandten aus den Hiung-nu-Gebieten K'ui-tzï, Yüé-pan,<br />
Karaschar, K'ü-schï, Kaschgar, Wu-sun u.s.w. Das Land Ho-si, durch dessen Gesandte diejenigen der<br />
Hunnen von Sogdak gewissermassen beim chinesischen Hofe eingeführt wurden, ist identisch mit dem<br />
Lande Liang, dem Zielpunkte der Handelsexpeditionen aus Sogdak. Sein Fürst, auch Ho-si-Wang, d.i.<br />
«Fürst von Ho-si», genannt, hiess Tsü-k'ü Mu-kién. Tsü-k'ü war der Familienname des Fürsten, Mu-kién<br />
sein Personenname. Sein Vater hiess Tsü-k'ü Möng-sün. In der Biographie des letzteren, die sich im<br />
T´sin-schu (Kap. 129 p. 1) findet, wird die Herkunft des Geschlechtes, wie folgt, erklärt: «Tsü-k'ü Möng-sün<br />
war ein Tartare aus Lin-sung [am Südufer des gelben Flusses südöstlich vom Kuku-nor]. Seine Vorfahren<br />
bekleideten das Amt des linken Tsü-k'ü bei den Hiung-nu, und der Geschlechtsname Tsü-k'ü ist aus<br />
dem Namen dieses Amtes entstanden.» Da die Zischlaute ts und s in den chinesischen<br />
Transscriptionen türkischer Laute gern vertauscht werden (vgl. türk. sängün in den Inschriften für<br />
chines. tsiang-kün, Feldherr), stehe ich nicht an, den Titel Tsü-k'ü mit dem alttürk. sü, das Heer, in<br />
Zusammenhang zu bringen, dem vielleicht, das Affix ky angehängt ist, also etwa süky, «zum Heere<br />
gehörig» (vgl. kabky, «für Säcke bestimmt», von kab, Sack, Badloff, Alttürk. Inschr. d. Mongolei, N. F., p.<br />
168). Dieser Ausdruck wird bereits in der Geschichte des Hiung-nu-Khanes Mau-tun erwähnt, und zwar<br />
als ein militärischer Titel, von dem der Scholiast Yen Schï-ku sagt, der spätere Geschlecbtsname<br />
Tsü-k'ü sei davon hergeleitet (Schï-ki, Kap. 110 p. 10). Tsü-k'ü Möng-sün, der Vater, war ein<br />
hochintelligenter Mann, er beschäftigte sich mit Astronomie und liess von einem indischen Missionär,<br />
der an seinem Hofe lebte, indische Sutra in's Chinesische übersetzen. Als im Jahre 397 Tuan Yé den<br />
nordwestlichen Grenzstaat Peï-liang gegründet hatte, wurde er dessen Kanzler, tödtete aber seinen<br />
Herrn und bemächtigte sich 401 der Herrschaft, die er bis zu seinem Tode 434 behauptete, worauf ihm<br />
sein dritter Sohn Tsü-k'ü Mu-kién folgte. 5 Dieser Hiung-nu-Fürst war es, der mit den Hunnen des<br />
Landes Sogdak die erwähnten freundschaftlichen Beziehungen unterhielt, indem er ihre Gesandten<br />
beim chinesischen Hof einführte. Sein Land war nämlich so gelegen, dass alle Kaufleute, die in das<br />
Innere von China vordringen wollten, sein Gebiet passiren mussten. Der Kaiser T'ai-wu (409 bis 452)<br />
hatte ihm seine jüngere Schwester, der er den Titel «Prinzessin vonWu-weï» (so hiess damals das heutige<br />
Liang-tschóu) verlieh, zur Gemalin gegeben, aber eine Hofintrigue endete mit einem Vergiftungsversuch<br />
an der Prinzessin seitens der Brüder einer Favoritin des Fürsten: der Kaiser verlangte die<br />
5 Wegen der Chronologie der Dynastie Peï-liang s. ARENDT «Synchronistische Regeotentabellen zur Gesch. d. chines.<br />
Dynastien», Mittheilungen des Semin. f. Oriental. Jahrg. III, Abth. 1, p. 83 und pp. 105—-117. Vgl. A, Deguigues, Gesch., d.<br />
Hunnen, übers, v. Dähnert, Greifswald. 1770, Bd. I. 384 ff. u. V. 272 f.<br />
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