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AAS 80 - La Santa Sede

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Acta Ioannis Pauli Pp. II 719<br />

Christus bereits vorangegangen. Ja, es stimmt, was Sie, verehrter Herr<br />

Kardinal, in der Predigt beim Hauptgottesdienst in Dresden gesagt<br />

haben : »Dieses Stück Welt — eure Heimat — ist wahrhaft keine<br />

gottlose Welt. Daher ist für uns Christen dieses <strong>La</strong>nd ein Zuhause,<br />

weil Christus in ihm wohnt«. In eurem bereits zitierten Pastoral­<br />

brief habt ihr in lobenswert klarer und doch auch differenzierender<br />

Sprache euren Mitchristen und vor allem den Seelsorgern die geistigen<br />

und praktischen Wege in diese »Welt« erschlossen und Kriterien für<br />

ein unbefangenes und zugleich selbstbewußtes Vorgehen in den einzel­<br />

nen Lebensbereichen entwickelt.<br />

Die Kirche muß den Menschen in seinen Sehnsüchten und Hoff­<br />

nungen, in seinen Ängsten und Nöten, in seiner ganzen Widersprüch­<br />

lichkeit zu verstehen suchen. Das ist nur möglich, wenn die Hirten<br />

und Mitarbeiter der Kirche in brüderlicher Solidarität das Leben der<br />

Menschen ihres <strong>La</strong>ndes teilen und sich mit ihnen verbunden wissen.<br />

Das umfangreiche caritative Werk eurer Kirche ist ein sprechendes<br />

Zeugnis dieser Solidarität mit den Armen und Kranken, den Hilflosen<br />

und Leidenden, zu der uns die Liebe Christi drängt. Es wird nicht<br />

leicht sein, angesichts des Rückgangs der caritati ven Ordensberufe<br />

diese Häuser und Werke als Stätten christlicher Diakonie in jedem<br />

Fall weiterzuführen. Mit dem Dank für jene, die bisher dieses große<br />

Werk getragen haben, verbindet sich die Hoffnung, daß sich viele<br />

<strong>La</strong>ienchristen mögen berufen wissen, hier ihrem Glauben im Dienst<br />

der Caritas einen überzeugenden Ausdruck zu geben. Dabei ermutige<br />

ich euch, auch neue Nöte des heutigen Menschen in den Blick zu<br />

nehmen, die sich aus den modernen Lebensbedingungen mit ihrem<br />

Trend zur Isolierung und Schwächung des Einzelnen in manchen<br />

Bereichen ergeben.<br />

Eure Gemeinden werden so für die Gescheiterten, für die im Leben<br />

zu kurz Gekommenen und Benachteiligten, für die in mancherlei<br />

Hinsicht »Schwachen« Zufluchtsstätten der Menschlichkeit und prak­<br />

tischer Solidarität. Öffnet die Tore der Kirche weit für alle, die nach<br />

der Liebe unseres Erlösers Ausschau halten. Schenkt auch jenen Auf­<br />

merksamkeit und Zuwendung, die vielleicht im Vorraum der Kirche<br />

stehenbleiben und sich noch nicht zu einem vollen Ja zu Christus<br />

entscheiden können. Auch ihnen gilt das Wort des Herrn : »Kommt<br />

alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere <strong>La</strong>sten zu tragen habt.<br />

Ich werde euch Ruhe verschaffen«. 7<br />

7 Mt 11, 28.

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