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Integriertes Klimaschutzkonzept Lahr 2012 - Endbericht - Stadt Lahr

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74 Potenzialanalysen<br />

<strong>Integriertes</strong> <strong>Klimaschutzkonzept</strong> <strong>Lahr</strong> <strong>2012</strong><br />

Wie oben beschrieben, ist die Förderung von Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen mit<br />

dem EEG 2010 weggefallen. Derzeit werden nur noch Anlagen gefördert, die auf Konversionsflächen<br />

gebaut werden. Solche Flächen sind zum Beispiel brachliegende Militär-,<br />

Industrie- oder Gewerbeflächen, die zum Zwecke einer weiteren baulichen Nutzung<br />

eine Umwandlung erfahren. In <strong>Lahr</strong> trifft dies auf das ehemalige NATO-Fluggelände zu.<br />

Hier ist zunächst der Black Forest Airport & Business Park <strong>Lahr</strong> mit einer Flugbetriebsfläche<br />

von 210 ha und Gewerbearealen mit rund 390 ha Bruttogewerbeflächen entstanden.<br />

Ob und wie auch eine teilweise energetische Nutzung des großen Areals möglich<br />

ist, bleibt offen. Derzeit werden andere Nutzungsoptionen favorisiert: ein neuer Investor<br />

und Betreiber des Flughafenareals möchte am Standort den Frachtflugverkehr verstärkt<br />

ausbauen.<br />

Das Flächenpotenzial soll jedoch an einem Beispiel verdeutlicht werden. Würden von<br />

den oben genannten Gewerbeflächen von insgesamt 390 ha nur 10 ha (0,26 % des<br />

Areals) für Freiflächenanlagen genutzt, könnten dort PV-Module mit einer Leistung von<br />

5 MW Peak installiert werden. Jährlich würden im Durchschnitt etwa 4.600 MWh Strom<br />

erzeugt werden, was einer CO2-Reduktion von jährlich 2.728 t entspricht.<br />

7.3.2 Windenergie<br />

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert Vergütungssätze je produzierter<br />

Kilowattstunde Windstrom über einen Zeitraum von 20 Jahren. Gemeinden, Betreiber<br />

und Verpächter können durch Stromerlöse, Pacht und Gewerbesteuer profitieren. Windkraft<br />

ist aber nicht nur ökonomisch attraktiv, sondern bietet vor allem ein großes Potenzial<br />

zur CO2-Reduktion.<br />

Einer der wichtigsten Faktoren zum wirtschaftlichen Betrieb einer Windenergieanlage<br />

(WEA) ist die Windhöffigkeit des Standortes. Als Maß wird oft die durchschnittliche<br />

Windgeschwindigkeit über das Jahr verwendet. Sie wird für den jeweiligen Standort in<br />

Metern pro Sekunde (m/s) in einer definierten Höhe angegeben. Das besondere hierbei<br />

ist, dass die Windgeschwindigkeit mit zunehmender Höhe überproportional (in dritter<br />

Potenz) steigt. Derzeit gelten durchschnittliche Windgeschwindigkeiten ab 6,00 m/s auf<br />

Nabenhöhe pro Jahr als Grenze für eine generell gute Wirtschaftlichkeit. Aber auch<br />

Standorte mit niedrigeren Windgeschwindigkeiten können wirtschaftlich erschlossen<br />

werden, wenn andere Faktoren (Anlagenpreis, Erschließungskosten, Pachtzahlungen<br />

etc.) positiv ausfallen.<br />

Die stetige technische Weiterentwicklung der Windkraftanlagen und Optimierungen des<br />

Anlagenlayouts für Standorte mit geringerer Windhöffigkeit führten zu steigenden Energieerträgen<br />

je Windkraftanlage. Typische Anlagen für solche Standorte haben zwischenzeitlich<br />

eine Nennleistung von über 3 MW erreicht und werden auf einer Nabenhöhe<br />

von 140 - 150 Metern und mit Rotordurchmessern von über 115 Metern betrieben.

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