Integriertes Klimaschutzkonzept Lahr 2012 - Endbericht - Stadt Lahr
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84 Potenzialanalysen<br />
<strong>Integriertes</strong> <strong>Klimaschutzkonzept</strong> <strong>Lahr</strong> <strong>2012</strong><br />
2.000 m bei ca. 80 - 85 Grad Celsius und in 2.500 m Tiefe bei ca. 120 - 125 Grad Celsius<br />
(Ausnahme Kuhbach und Reichenbach mit 115 Grad Celsius).<br />
Das technische Realisierungspotenzial einer tiefen Erdwärmesonde zur reinen Wärmegewinnung<br />
wird positiv bis neutral bewertet. Die Versorgung von Gebäuden über ein<br />
Wärmenetz könnte hiermit gedeckt werden. Um genauere Aussagen treffen zu können,<br />
wären weitere Voruntersuchungen notwendig, die nach Beantragung und Erlangen einer<br />
Aufsuchungserlaubnis durchgeführt werden könnte. Letzte Sicherheit über Temperatur<br />
und Durchlässigkeit bzw. zu erwartende Schüttungen wären erst nach der ersten Bohrung<br />
gegeben.<br />
Hydrogeothermale Geothermie zur reinen Wärmegewinnung ist grundsätzlich aufgrund<br />
der Lage möglich, da das Wasser mit 80 Celsius Grad im Muschelschalk unter <strong>Lahr</strong> für<br />
ein reines Wärmeprojekt ausreichend temperiert sein sollte. Hierfür wäre eine Bohrtiefe<br />
von mind. 2.000 Meter notwendig. Das technische Realisierungspotenzial wird als positiv<br />
bis neutral eingeschätzt. Ein diesbezüglicher Know-How-Transfer könnte über eine<br />
Kooperation mit Kommunen und involvierten Unternehmen, die bereits Erfahrung in<br />
Bayern sammeln konnten, eingegangen werden.<br />
Hydrogeothermale Geothermie zur Kraft-Wärme-Kopplung wäre grundsätzlich ab 120<br />
Grad Celsius möglich, jedoch ist die Fündigkeit (Schüttung und Temperatur) möglicherweise<br />
ungewiss und nicht ausreichend für eine Stromproduktion. Weitere fachliche<br />
Auswertungen der Daten und Seismik sind notwendig. Daher wird das technische Realisierungspotenzial<br />
für ein KWK (Strom) Projektlauf neutral eingeschätzt.<br />
Eine petrothermale Geothermie setzt sehr große Bohrtiefen von rund 5.000 m voraus.<br />
Es gibt weit weniger Erfahrungswerte als bei den anderen genannten Nutzungsvarianten<br />
der tiefen Geothermie. Ein Forschungsprojekt wurde in Soultz-sous-Forêts realisiert;<br />
ein weiteres in Basel wurde nicht realisiert, da es beim Fraccen Erschütterungen gab.<br />
Die badenova hat 2007 eine Machbarkeitsstudie für die wirtschaftliche Nutzung der tiefen<br />
Geothermie am Standort <strong>Lahr</strong> in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie liegen<br />
der <strong>Stadt</strong>verwaltung zur internen Verwendung vor, konnten jedoch aus datenschutztechnischen<br />
Gründen, im Rahmen des <strong>Klimaschutzkonzept</strong>es nicht ausgewertet werden.<br />
Aufgrund der hohen Komplexität konnte auf der vorhandenen Datengrundlage im Rahmen<br />
des integrierten <strong>Klimaschutzkonzept</strong>es keine detaillierte Analyse des wirtschaftlichen<br />
Wärmepumpen-Potenzials vorgenommen werden.<br />
Oberflächennahe Geothermie ist für private Haushalte oft effizient nutzbar. Das Landesamt<br />
für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg