Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP
Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP
Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Planungsbüro Beck und Partner L <strong>1214</strong> Westumfahrung GP-<strong>Jebenhausen</strong><br />
Rankestraße 6, 76137 Karlsruhe spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Seite 26<br />
12.7.6.3 Artenschutzrechtliche Beurteilung<br />
Lacerta agilis (Zauneidechse)<br />
1. Grundinformation<br />
Art des Anhangs IV der FFH-RL<br />
streng geschützt nach BNatSchG<br />
besonders geschützt nach BArtSchV<br />
Rote Liste Status BRD: gefährdet (3) Bad.-Württ.: Vorwarnliste Art im UG nachgewiesen<br />
Lebensraumansprüche: Als ursprünglicher Waldsteppenbewohner besiedelt die Zauneidechse<br />
heute auch Halbtrocken- und Trockenrasen; Heiden, Waldränder, Feldraine, sonnenexponierte<br />
Böschungen (z.B. Straßendämme), Randstreifen an Verkehrswegen, sonnige Gehölzränder oder<br />
Brachen. In Deutschland ist die Zauneidechse heute überwiegend als Kulturfolger anzusehen, der<br />
weitgehend auf Sekundärlebensräume angewiesen ist. Wichtig sind eine sonnenexponierte Lage,<br />
wasserdurchlässiges Substrat, geeignete Eiablageplätze (sonnige Stellen mit grabbarem Erdreich<br />
oder Sandhaufen), Sonnplätze, Tagesverstecke und Winterquartiere. Den Winter verbringen sie in<br />
Spalten, Baumstubben, verlassenen Tierbauten oder selbstgegrabenen Röhren. Diese müssen gut<br />
isoliert und drainiert sein, um die überwinternden Tiere vor tiefen Temperaturen und hoher<br />
Bodenfeuchtigkeit zu schützen.<br />
Die Eiablagen erfolgen zwischen Ende Mai und Anfang August. Das Weibchen legt die Eier in<br />
selbstgegrabenen Höhlen an offenen und sonnigen Plätzen ab. In günstigen Jahren können bereits<br />
ab Ende Juli die ersten Schlüpflinge beobachtet werden.<br />
Während die Männchen nach ausreichender Energiezufuhr teils bereits im August das<br />
Winterquartier aufsuchen, müssen sich die Weibchen noch von der Eiablage erholen und ziehen<br />
sich meist erst im September zurück.<br />
Die Schlüpflinge sind noch bis Oktober aktiv. Im Verlauf des März verlassen alle wieder die<br />
Winterquartiere.<br />
Individuelle Reviere der Art (Mindest-home-range-Größen) werden mit bis zu 2.000 m²<br />
angegeben. In der Regel liegen solch optimale Voraussetzungen aber nicht vor, so dass die Tiere<br />
zum Erreichen aller von ihnen im Jahresverlauf benötigten Habitatrequisiten größere Strecken<br />
zurücklegen müssen. Als absolute Mindestgröße für den längeren Erhalt einer Population werden<br />
deshalb 3-4 ha angegeben (Strijbosch & Creemers 1988).<br />
Zauneidechsen sind sehr ortstreu und verlassen ihr Revier nur selten. Ausbreitungen in neue<br />
Gebiete finden langsam statt.<br />
In Baden-Württemberg ist die Zauneidechse in Höhenlagen bis 500 m ü.NN weit verbreitet.<br />
Im Schwäbischen Keuper-Lias-Land ist die Zauneidechse vor allem im Gebiet des Neckars weit,<br />
aber verstreut und individuenarm verbreitet. Im Landkreis Göppingen häufen sich Funde am<br />
Rande der Schwäbischen Alb und im Filstal (LAUFER, 2007).<br />
Der Erhaltungszustand der lokalen Population ist auf Grund des einmaligen Fundes eines<br />
Individuums nicht abschätzbar. Die Art ist jedoch nach Auskunft der Unteren<br />
Naturschutzbehörde im Naturraum verbreitet und nicht von Bestandsrückgängen bedroht.