Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP

Planungsbüro Beck und Partner L 1214 Westumfahrung GP-Jebenhausen
Rankestraße 6, 76137 Karlsruhe spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Seite 27
Fortsetzung: Lacerta agilis (Zauneidechse)
Art des Anhangs IV der FFH-RL
streng geschützt nach BNatSchG
besonders geschützt nach BArtSchV
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 BNatSchG n.F.
Das Zauneidechsenhabitat im Bereich des Autenbachs (zwischen Autenbach und Gewerbegebiet;
wobei selbst das Gewerbegebiet durch diesen Kulturfolger als Teillebensraum genutzt werden
kann) wird durch die geplante Maßnahme vollständig in Anspruch genommen. Der Lebensraum
wird baubedingt zerstört und im Folgenden anlagen- und betriebsbedingt als Lebensraum für
Zauneidechsen entwertet.
Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass ein direkter Verlust von besiedelten Fortpflanzungs-
und Ruhestätten stattfindet.
Es ist jedoch möglich, dass sich auch im angrenzenden Gewerbegebiet „Autenbach― geeignete
Habitate befinden, die eventuell bereits heute als Teil der „home-range― dieses Vorkommens zu
betrachten sind. Ein Ausweichen von Individuen dorthin ist durchaus möglich.
Eine baubedingte Tötung von Individuen kann verhindert werden, indem die Baumaßnahme
(Abriss der Scheune) in der aktiven Zeit der Tiere vor der Eiablage (April-Mitte Mai; siehe
Maßnahme V/M 4 im LBP) stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt dort vorhandene Tiere können so in
die Umgebung ausweichen (Uferbereich des Autenbachs oder Gewerbegebiet).
Dabei ist wichtig, dass diese Zeiten unbedingt eingehalten werden, da anderenfalls die Tötung von
Individuen nicht ausgeschlossen werden kann. Die Einhaltung des Zeitplanes wurde vom
Planungsträger zugesichert.
Der Tatbestand des Tötens von Tieren oder der Entnahme/Schädigung/Zerstörung von
Fortpflanzungs- und Ruhestätten nach § 44 (1) Nr. 1 und 3 ist demnach nicht erfüllt.
Der Schädigungstatbestand tritt nicht ein.
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG n.F.
Eine erhebliche Störung während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und
Wanderungszeiten kann durch die Einhaltung der oben genannten Bauzeiten (April bis
Mitte Mai) verhindert werden.
Bei vollständiger und fristgerechter Durchführung der oben genannten Maßnahmen ist
gewährleistet, dass es nicht zu erheblichen Störungen zu bestimmten Zeiten kommt und
sich der Erhaltungszustand der lokalen Population nicht verschlechtert.
Der Störungstatbestand tritt nicht ein
Aus der Sicht der Zauneidechse führt das Vorhaben nicht zur Erfüllung der Verbotstatbestände
nach § 44 (1) BNatSchG n.F. und ist demnach aus Sicht des Gutachters zulässig.