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Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP

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Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Fledermäuse – <strong>Ortsumgehung</strong> Göppingen-<strong>Jebenhausen</strong> 17<br />

Die Haselmaus hat meist sehr geringe Populationsdichten von weniger als 2 Individuen<br />

/ ha. Optimale Lebensräume finden sich in unseren Waldgebieten nur kleinflächig und<br />

lokal, etwa in breiten und artenreichen Waldmänteln, in wenig durchforsteten nachwachsenden<br />

Schlägen oder lichten Waldbereichen. Hier können Dichten von bis zu<br />

10 Tieren / ha erreicht werden. Die Art neigt damit zu Metapopulationen, die für die<br />

Dauer einiger Jahre bis Jahrzehnte an geeigneten Stellen bestehen und deren<br />

Nachwuchs die weniger produktiven Flächen des Waldes besiedelt. Von hier aus<br />

werden dann an anderen Stellen neu entstandene Optimalbiotope kolonisiert.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Die Haselmaus wurde im Gebiet nicht nachgewiesen. Aufgrund der Größe (hier lineare<br />

Erstreckung), Kohärenz, Struktur und Gehölzdiversität der vorhandenen Lebensräume<br />

(Galeriewälder) erscheint ein Vorkommen der Art wahrscheinlich. In der<br />

Verbreitungskarte der Haselmaus in Baden-Württemberg (SCHLUND 2005) sind<br />

Vorkommen für die Messtischblattquadranten, in denen das Untersuchungsgebiet liegt,<br />

und den angrenzenden Quadranten eingetragen.<br />

Lokale Population<br />

Die lokale Population der Haselmaus und deren Erhaltungszustand sind nicht bekannt.<br />

3.4. Lebensstätten der Fledermäuse und der Haselmaus im<br />

Untersuchungsgebiet<br />

3.4.1. Essenzielle Flugrouten<br />

Das lineare und über weite Strecken kohärente Verbundsystem der gewässerbegleitenden<br />

Galeriewälder an Pfuhl- und Heimbach erwies sich als Ort starker Fledermausaktivität.<br />

Grundsätzlich ermöglicht es der lokalen und regionalen Fledermausfauna<br />

den Wechsel zwischen verschiedenen Bestandteilen ihrer Lebensstätten.<br />

Gebäudebewohnende Fledermausarten leben im Siedlungsbereich in (z. B. Dachstühlen:<br />

Großes Mausohr, Braunes Langohr) oder an Gebäuden (z. B. unter Fassadenverkleidungen:<br />

Zwergfledermaus; hinter Fensterläden: Fransenfledermaus, Kleine Bartfledermaus).<br />

Hier finden sich sowohl Wochenstuben als auch Männchenquartiere.<br />

Gebäude bewohnende Fledermausarten nutzen die Galeriewälder als Nahrungshabitate<br />

oder als Flugrouten um zu ihren Nahungshabitaten zu gelangen.<br />

Baumbewohnende Fledermausarten nutzen Quartiere in Baumhöhlen (Specht-,<br />

Fäulnishöhlen: Bechsteinfledermaus) oder Spalten (z. B. hinter abstehender Borke:<br />

Große Bartfledermaus, Rauhautfledermaus). Einige Fledermausarten nutzen sowohl<br />

Gebäude- als auch Baumquartiere (Große und Kleine Bartfledermaus, Fransenfledermaus).<br />

Baumbewohnende Fledermausarten können entlang den Galeriewäldern<br />

zwischen den Waldinseln um <strong>Jebenhausen</strong> wechseln und so von einem<br />

Nahrungshabitat in ein anderes gelangen.<br />

Im Untersuchungsgebiet wurden drei Flugrouten ausfindig gemacht (Abb. 1): eine<br />

südliche entlang des Heimbachs zur westlich gelegenen Waldinsel (Gewann<br />

Dotterhau), eine mittlere vom Friedhof über die angrenzenden Obstwiesen zur<br />

westlichen Waldinsel (Gewann Pfaffenhau) und eine nördliche über die Obstwiesen der<br />

Göbeläcker zur nördlich gelegenen Waldinsel (Öde). Entlang dem Pfuhlbach wurde<br />

eine starke Fledermausaktivität angetroffen, die jedoch nicht gerichtet erschien.<br />

Aufgrund seiner Verbundfunktion ist der Pfuhlbach jedoch als integraler Bestandteil<br />

des lokalen Flugroutennetzes zu betrachten, das von allen nachgewiesenen<br />

Fledermausarten genutzt wird.<br />

SMEC - Kleinsäuger - Büro Harald Brünner

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