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Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP

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Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Fledermäuse – <strong>Ortsumgehung</strong> Göppingen-<strong>Jebenhausen</strong> 19<br />

3.4.2. Potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten<br />

Die linearen, über lange Strecken kohärenten und vergleichsweise breiten<br />

Galeriewälder weisen einen artenreichen und teilweise alten Baumbestand auf. Hier ist<br />

mit Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Baum bewohnenden Fledermausarten zu<br />

rechnen (Bechsteinfledermaus, Wasserfeldermaus, Kleine Bartfledermaus, Große<br />

Bartfledermaus, Fransenfledermaus, Braunes Langohr, Rauhautfledermaus, Kleiner<br />

Abendsegler). Im Untersuchungsgebiet wurden die potenziellen und genutzten Baumhöhlenquartiere<br />

nicht kartiert. Es wird deshalb angenommen, dass sich sowohl<br />

Wochenstubenquartiere, als auch Männchen-, Zwischen- und Winterquartiere dieser<br />

Fledermausarten in den Galeriewäldern befinden.<br />

Die Haselmaus wurde im Gebiet nicht untersucht. Aufgrund der Größe (hier lineare<br />

Erstreckung), Kohärenz, Struktur und Gehölzdiversität der vorhandenen Lebensräume<br />

(Galeriewälder) erscheint ein Vorkommen der Art wahrscheinlich. Gemäß der<br />

Verbreitungskarte der Haselmaus in Baden-Württemberg (SCHLUND 2005) liegen<br />

Nachweise für alle Quadranten des Messtischblattes TK25 7323, in dem das<br />

Untersuchungsgebiet liegt, vor, ebenso für die angrenzenden Kartenblätter. Deshalb<br />

werden die Galeriewälder an Fuhl- und Heimbach als Lebensstätten der Haselmaus<br />

gewertet.<br />

3.4.3. Essenzielle Nahrungshabitate<br />

Das Offenland im Untersuchungsgebiet und dessen weiterer Umgebung ist vergleichsweise<br />

intensiv genutzt. Der Waldanteil ist gering und stark fragmentiert, so dass nur<br />

noch kleinere Waldinseln vorhanden sind.<br />

Einige Fledermausarten (Bechsteinfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Große Bartfledermaus,<br />

Fransenfledermaus, Braunes Langohr, Graues Langohr) sind vergleichsweise<br />

wenig mobil und nutzen nur einen kleineren Bereich um ihre Quartiere als<br />

Nahrungshabitat. Für diese Arten sind die im Vergleich zum intensiv genutzten<br />

Grünland produktiven Galeriewälder (gute Wasserversorgung, artenreicher<br />

Gehölzbestand) als Teile der Lebensstätten zu werten (KIEL 2007).<br />

4. Konfliktanalyse<br />

4.1. Baubedingte Beeinträchtigungen<br />

Durch Baumfäll- oder andere Bauarbeiten können Individuen der besonders und streng<br />

geschützten Tierarten verletzt oder getötet werden (Verbotstatbestand nach § 44 Abs.<br />

1 Nr. 1 BNatSchG n.F.- Zugriffsverbot). Im Falle der Fledermäuse handelt es sich um<br />

Tiere, die sich in Baumhöhlenquartieren befinden, bei der Haselmaus um schlafende<br />

Tiere in Sommernestern oder im Winterschlaf.<br />

Durch Baulärm und eine zeitweilige Unterbrechung der Flugrouten während der<br />

Bauarbeiten würden die Populationen der Fledermausarten gestört werden,<br />

insbesondere während der Fortpflanzungs- und Paarungszeit (Verbotstatbestand nach<br />

§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG n.F. – Störungsverbot)<br />

SMEC - Kleinsäuger - Büro Harald Brünner

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