Neubau L 1214 Ortsumgehung Jebenhausen - RP

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Fledermäuse – Ortsumgehung Göppingen-Jebenhausen 22
5.3.2. Schutzwall mit Schutzzaun und Sichtschutz südlich des Autenbachs
Durch die Installation eines Schutzwalls mit Schutzzaun und Sichtschutz, etwa in Form
einer Plane oder eines geschlossenen Holzzauns, auf der Südseite der Straße
zwischen dem Anschlussknoten K 1410 und dem Anschlussknoten Jebenhausen Nord
(Kreisverkehr) am Industriegebiet nördlich von Jebenhausen und südlich des
Autenbachs werden die Fledermäuse effektiv an einem bodennahen Überflug der
Straße gehindert bzw. in eine Höhe gehoben, die eine kollisionsfreie Querung ermöglicht.
So können auch weiterhin die aus dem Siedlungsgebiet von Süden kommenden
Fledermäuse die Obstwiesen in den Göbeläckern und die anschließenden
Waldbereiche (Gewann Öde) erreichen.
Während der Untersuchungen wurde hier keine klare Flugroute festgestellt. Die aus
dem Siedlungsbereich einfliegenden Fledermäuse, darunter auch Individuen der
angetroffenen Myotis-Arten (insbesondere Kleine und/oder Große Bartfledermaus und
Fransenfledermaus), mussten durch das Gewerbegebiet zu der bereits am Nordrand
liegenden Straße gelangen. Die genauen Routen und genutzten Leitstrukturen sind –
wenn vorhanden – hier nicht bekannt. In der Folge mussten die Tiere bereits vor dem
geplanten Bau der Umgehungsstraße über eine bereits bestehende, kleinere Straße
und den nördlich davon verlaufenden Gehölzriegel entlang des Autenbachs in Richtung
Obstwiesen überfliegen, möglicherweise an mehreren Stellen. Von einem speziellen
Querungsbauwerk, etwa in Form einer Grünbrücke, wurde deshalb hier abgesehen.
Die andere mögliche Flugroute vom Pfuhlbach über den westlichen Abschnitt des
Gehölzriegels am Autenbach zu den Obstwiesen bleibt erhalten und wird durch die
geplante Straße in seiner Funktion nicht beeinträchtigt.
5.3.3. Verzicht auf Straßenbeleuchtung
Entlang der Umgehungsstraße ist auf eine Straßenbeleuchtung zu verzichten. Dies gilt
insbesondere für den Abschnitt zwischen Knoten K 1410 und dem Knoten Anschluss
Jebenhausen Nord.
6. Naturschutzfachlich begleitende Maßnahmen
Im Rahmen eines Monitorings soll die Funktionalität der Bauwerke (Brücken über
Heimbach und Pfuhlbach, Unterführung Baronenwaldstraße, Überflug der Straße
zwischen Knoten K 1410 und Anschlussknoten Jebenhausen Nord) und die erhaltene
Kohäsion der Flugrouten überprüft werden. Hierfür erscheinen zunächst fünf weitere
Geländetermine (zu je 6 Stunden) mit Detektorverhör in der Aktivitätsperiode nach
Inbetriebnahme der Ortsumgehung ausreichend. Sollten Bedenken oder Zweifel an
Funktionalität und Nutzungsintensität der Flugrouten aufkommen, ist das Monitoring
fortzusetzen bis die Ursachen für die Veränderungen ausgemacht und behoben sind.
SMEC - Kleinsäuger - Büro Harald Brünner