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SV SPARKASSENVERSICHERUNG ELEMENTAR. VERSICHERT ...

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20. Jhd<br />

1943<br />

1912<br />

1938<br />

1912 – Freiwillige Vergütung bei Elementarschäden<br />

250 Jahre <strong>SV</strong> SparkassenVersicherung<br />

HISTORISCHES<br />

<strong>ELEMENTAR</strong>SCHÄDEN GALTEN BIS IN DIE 30ER-JAHRE DES ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERTS ALS NICHT<br />

VERSICHERBAR. WESSEN HAUS NACH ÜBERSCHWEMMUNGEN, STÜRMEN ODER ERDBEBEN ZERSTÖRT<br />

WAR, MUSSTE IN DER REGEL AUF KATASTROPHENHILFE VOM STAAT HOFFEN. IN BADEN STARTETE MAN<br />

1912 IN DIE <strong>ELEMENTAR</strong>SCHADENVERSICHERUNG – WENN AUCH VORERST AUF FREIWILLIGER BASIS.<br />

Mehr als 150 Jahre blieb die Feuerversicherung in Baden eine reine Feuerversicherung. Zwar wurde<br />

im Einzelnen der Versicherungsumfang immer wieder neu angepasst – so wurde schon seit 1790<br />

der zündende Blitzschlag mitversichert und die Regelungen, welche Gebäude überhaupt versicherbar<br />

waren, änderten sich. Über das allgemeine Feuerrisiko hinaus wurde die Badische Gebäudeversicherungsanstalt<br />

aber erst im 20. Jahrhundert tätig.<br />

Im Jahre 1912 beschloss der Landtag in Baden ein neues Gebäudeversicherungsgesetz. Mit ihm<br />

wurde erstmals die Versicherung von Elementarereignissen (Bergsturz, Erdfall, Sturm und Hochwasser)<br />

mit in die Gebäudeversicherung einbezogen – allerdings auf freiwilliger Basis, was bedeutete,<br />

dass die Gebäudeversicherung nicht zur Zahlung verpflichtet war, sondern nach eigener<br />

Entscheidung ganze oder auch teilweise Entschädigungszahlungen im Einzelfall leisten konnte.<br />

Dies war schon ein großer Schritt, denn die Elementarschadenversicherung war sehr umstritten.<br />

Man wusste nicht, auf was man sich damit konkret einlässt: Für katastrophale Naturereignisse und<br />

die daraus resultierenden Schäden fehlte es an verlässlichen statistischen Grundlagen. Einerseits<br />

traten die Ereignisse an bestimmten Orten gehäuft auf – wie bei Überschwemmungen. Andererseits<br />

konnte man überhaupt nicht vorhersagen, welche Ereignisse wo wie häufig auftreten – wie<br />

zum Beispiel bei Sturm oder Hagel. Es ist also sehr verständlich, dass Elementarschäden weitgehend<br />

als nicht versicherbar, weil nicht kalkulierbar, galten.<br />

Dass sich auf breiter Front die Sturm/Hagel-Versicherung als Standard in Ergänzung zur Feuerversicherung<br />

in der Gebäudeversicherung etablieren konnte, lag daran, dass man begann, die Elementargefahren<br />

zu differenzieren und einzeln zu betrachten. Damit hatte man die Möglichkeit, die<br />

Risiken auszuschließen, die entweder gar nicht oder nur mit Ungerechtigkeiten behaftet in die allgemeine<br />

Versicherung hätten einbezogen werden können. Erdbeben kommen nur sehr selten vor,<br />

sind dann aber häufig mit vielen Schäden verbunden – sie sind statistisch in der Vorhersage kaum<br />

fassbar. Hochwasser kommen auch nicht jährlich vor und haben den zusätzlichen Nachteil, dass sie<br />

nicht jeden treffen können, sondern regional beschränkt wiederkehrend auftreten. Hier gibt es ein<br />

Gerechtigkeitsproblem: Kann man alle Versicherten für die Risiken einzeln bezahlen lassen?<br />

Übrig blieben Sturm und Hagel. Beides sind Gefahren, die nicht örtlich beschränkt sind, also wirklich<br />

jeden treffen können – insofern waren sie einfach und ohne Ungerechtigkeiten in die allgemeine<br />

Umlage einsetzbar. Zudem kommen sie regelmäßig vor. Deshalb waren Sturm und Hagel die ersten<br />

Elementargefahren, die versicherbar wurden – und auch versichert wurden. 1930 erweiterte<br />

die Hamburger Feuerkasse in ihrem Bereich in der Pflicht- und Monopolversicherung den Versicherungsschutz<br />

auf die Gefahren Sturm und Hagel. Die Württembergische Gebäudebrandversicherung,<br />

die seit 1938 wie ihre badische Nachbarin die freiwillige Elementarschadenversicherung<br />

eingeführt hatte, führte 1943 die Sturmversicherung ebenfalls als Teil der Pflichtversicherung ein.<br />

Die Badische Gebäudeversicherungsanstalt tat dies übrigens bis 1960 nicht.<br />

1790<br />

1930<br />

1960<br />

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