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SV SPARKASSENVERSICHERUNG ELEMENTAR. VERSICHERT ...

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250 Jahre <strong>SV</strong> SparkassenVersicherung<br />

SCHNEEDRUCK<br />

Tonnenschwerer Schnee – Im Winter fällt Wasser ins Gewicht<br />

WENN WASSER FLÜSSIG IST, VERURSACHT ES ÜBERSCHWEMMUNGEN, VERFESTIGT ES SICH ZU HAGEL,<br />

KANN ES DÄCHER UND AUTOS ZERSCHLAGEN – UND AUCH GEFROREN ALS SCHNEE BIRGT ES GE-<br />

FAHRENPOTENTIAL. SAMMELT SICH SCHNEE AUF DÄCHERN UND ÄSTEN, KOMMT EIN ENORMES GE-<br />

WICHT ZUSAMMEN, DAS NICHT JEDER AST UND AUCH NICHT JEDE DACHKONSTRUKTION AUSHÄLT.<br />

Der Klimawandel führt zu einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen, und zwar in Sommer<br />

wie Winter. Sehr heiße Sommer werden immer häufiger durch warme, schneearme Winter abgelöst.<br />

Innerhalb dieses Trends gibt es aber auch gegenläufige Extreme: Der Winter 2005/2006 war<br />

lang, kalt und extrem schneereich. Häufige und teilweise intensive Schneefälle wechselten sich mit<br />

nur kurzen Tauphasen und längeren Frostphasen ab, sodass sich die Schneemengen über mehrere<br />

Monate hinweg aufhäuften. Dies führte zu ungewöhnlichen Schneehöhen in Süd- und Ostdeutschland,<br />

weiten Teilen Österreichs, der Tschechischen Republik und Polens. Auf den Dächern<br />

erhöhte sich kontinuierlich die Schneelast. Im Januar 2006 stürzten unter dem Druck der Schneemassen<br />

erste Hallen ein, traurige Berühmtheit erlangte dabei die Eishalle in Bad Reichenhall.<br />

Aber auch an anderen Orten stürzten Dächer ein. Auch im Geschäftsgebiet der <strong>SV</strong> kam es in diesem<br />

Winter zu Schneedruckschäden: Mehr als 3.500 Schäden mit einer Schadenhöhe von mehr<br />

als 6 Millionen Euro wurden reguliert. Am stärksten betroffen von den Schneemassen waren die<br />

Regionen im südlichen Baden-Württemberg. Zu den meisten Schäden führten hier die Dauerschneefälle<br />

vom 3. bis zum 5. März in Süddeutschland. Sie sorgten für ein weiteres Anwachsen der<br />

Schneedecke um mehrere Dezimeter.<br />

SCHNEEDRUCK IST BEI DACHKONSTRUKTIONEN EINKALKULIERT<br />

Schon bei der statischen Berechnung von Häusern und deren Dachkonstruktionen werden von<br />

den Architekten mögliche Schneelasten mit einkalkuliert. In Deutschland hängt dabei die anzusetzende<br />

Schneelast von drei Faktoren ab. Erstens von der lokalen Klimazone, dafür gibt es Schneelastzonenkarten,<br />

die die historisch maximale Schneeintensität widerspiegeln. Zweitens von der<br />

Höhe, denn in den Bergen ist das Schneerisiko gewöhnlich höher. Und drittens von der Dachneigung:<br />

Je flacher das Dach, desto höher muss die Tragfähigkeit des Gebäudes sein. Meist sind es<br />

die Flachdächer, bei denen es zu Schneedruckschäden kommt. Wenn es nach Schneefällen zu<br />

Schneedruckschäden kommt, stellt sich bei der Schadenanalyse häufig heraus, dass der Auslöser<br />

für die Schäden zwar meist die Überlasten aus Eis und Schnee waren, die wirklichen Schadenursachen<br />

aber in Konstruktions-, Ausführungs- und Materialfehlern lagen.<br />

Insgesamt nehmen Schneedruckschäden tendenziell zu, obwohl die Winter im Durchschnitt milder<br />

werden. Den Grund liefert auch hier der Klimawandel: Grundsätzlich bringt wärmeres Wetter<br />

mehr Feuchtigkeit in die Luft und führt damit zu steigenden Niederschlägen. Wenn es dabei kalt<br />

genug ist, fällt dieser Niederschlag als Schnee. In strengen Wintern ist deshalb häufiger mit extremen<br />

Schneefällen zu rechnen – und damit mit steigenden Schneedruckschäden.<br />

Hohe Schneemengen erhöhen gleichzeitig das Risiko von Hochwassern und Überschwemmungen.<br />

Kommt es nach einem langen Winter zu einem Frühlingseinbruch und schmilzt der Schnee<br />

schnell, steigen Flüsse und Bäche an. Dann sind die Wasserläufe häufig überfordert. Genau dies<br />

geschah auch 2006: Ab Mitte März setzte deutschlandweit Tauwetter ein – an Donau, Elbe und<br />

ihren Zuflüssen kam es zu Hochwasser und zu Überschwemmungen.

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