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SV SPARKASSENVERSICHERUNG ELEMENTAR. VERSICHERT ...

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62 250 Jahre <strong>SV</strong> SparkassenVersicherung<br />

VERSICHERBARKEIT VON ERDBEBEN<br />

1996<br />

2002<br />

1995<br />

1978<br />

Nur alle 30 Jahre – Wie versichert man ein Erdbeben?<br />

ERDBEBEN GEHÖREN ZU DEN SELTENSTEN NATUREREIGNISSEN, DIE IN DEUTSCHLAND ZU ERWAR-<br />

TEN SIND. SIE KÖNNEN ABER ZU EINER GROSSEN ANZAHL VON SCHÄDEN VON IMMENSER HÖHE<br />

FÜHREN. DOCH WIE GELINGT ES DER <strong>SV</strong>, DIESES RISIKO DER <strong>VERSICHERT</strong>EN ABZUDECKEN UND DEN-<br />

NOCH DEN KUNDEN ANGEMESSENE PRÄMIEN ZU GARANTIEREN?<br />

Der Grundgedanke des Versicherungswesens besteht darin, das individuelle Risiko des Einzelnen<br />

über ein Kollektiv versicherbar zu machen. Je größer die Versicherungsgemeinschaft für ein gleichartiges<br />

Risiko – etwa Elementarschäden – wird, desto besser ist im Schadenfall der Ausgleich. Der<br />

Kunde deckt sein persönliches Risiko über eine bezahlbare Prämie ab, die auf komplexen mathematischen<br />

Berechnungen basiert. Die Abschätzung von Schadenpotenzialen erfordert von den<br />

Mathematikern und Statistikern der <strong>SV</strong> solide Kenntnisse über das Naturereignis, seine Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und des zu erwartenden Schadens. Diese Größen sind nur schwer zu bestimmen<br />

und müssen aus bekannten Schäden der Vergangenheit abgeleitet werden. Da Naturereignisse wie<br />

Sturm, Hagel oder Hochwasser im Geschäftsgebiet relativ häufig auftreten, können die von der <strong>SV</strong><br />

gesammelten Schadendaten nach verschiedenen Anpassungen in Risikomodellen zusammengefasst<br />

werden. Sie geben die bestmögliche Schätzung des kalkulierten Schadensatzes wieder, also<br />

das Verhältnis der Zahlungen für Versicherungsfälle zu den gebuchten Prämien. Gemeinsam mit<br />

den Zuschlägen für die Dienstleistung Versicherung und weiteren versicherungsrelevanten Kosten<br />

wird dann der Beitragssatz ermittelt. Die Beitragssätze für die einzelnen Elementargefahren werden<br />

zwar einzeln berechnet, fließen aber in einen Gesamtbeitrag ein.<br />

In ihm ist auch das Risiko eines Schadens durch Erdbeben versichert. Die Ermittlung dieses Schadensatzes<br />

unterscheidet sich jedoch von dem anderer Naturereignisse. Das liegt zum einen daran,<br />

dass Beben mit großen Auswirkungen in Deutschland nur extrem selten auftreten. Das deutschlandweit<br />

einzige Erdbeben mit einer nachweislich höheren Intensität zwischen VII und VIII ereignete<br />

sich 1978 im baden-württembergischen Albstadt, bei dem beträchtliche Schäden an zahlreichen<br />

Gebäuden entstanden. Zum anderen sind die Gefährdungsgebiete, in denen mit derartigen Beben<br />

zu rechnen ist, aufgrund der geologischen Strukturen Deutschlands lokal sehr begrenzt. Für die<br />

Wahrscheinlichkeitsermittlung des Erdbebenrisikos greift der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV) daher einerseits auf die Schadenauswertungen von Albstadt und andererseits<br />

auf Erkenntnisse von Seismologen zurück.<br />

Forscher des GeoForschungsZentrums in Potsdam entwickelten 1996 eine Karte zur regionalen<br />

Erdbebengefährdung, die Deutschland in verschiedene Risikozonen unterteilt. Sie zeigt für jede<br />

einzelne Gemeinde den Gebäudeschaden an, der mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent<br />

in den nächsten 50 Jahren zu erwarten ist. Der GDV überträgt diese Daten auf Modelle und Karten,<br />

in denen die Gefährdung einzelner Gebiete anhand von Postleitzahlenbereichen in drei Risikozonen<br />

dargestellt werden kann. Die Ergebnisse des GDV sind auch die Grundlage für den Erdbeben-Beitragssatz<br />

der <strong>SV</strong>. Seit dem 1. Januar 1995 werden die Prämien danach berechnet, in welcher<br />

der vier Erdbebenzonen im Geschäftsgebiet der <strong>SV</strong> SparkassenVersicherung sich das zu versichernde<br />

Gebäude eines Kunden befindet. Da die <strong>SV</strong> zu diesem Zeitpunkt noch die vier Zonen umfassenden<br />

Gefährdungskarten des baden-württembergischen Landesamts für Geologie, Rohstoffe<br />

und Bergbau nutzte, wurde diese Einteilung später auch auf die vom GDV im Jahre 2002 entwickelten<br />

Karten übertragen. Das individuelle Risiko, durch Erdbeben geschädigt zu werden, fließt<br />

in die vom Versicherungsnehmer zu entrichtende Gesamtprämie ein.

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