SV SPARKASSENVERSICHERUNG ELEMENTAR. VERSICHERT ...

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52 250 Jahre SV SparkassenVersicherung HOCHWASSERZONIERUNG Ein Stück Gerechtigkeit – Mit ZÜRS Risiken differenzieren DIE BESONDERE PROBLEMATIK DER VERSICHERUNG VON HOCHWASSERRISIKEN LAG LANGE ZEIT IN DER UNGERECHTIGKEIT, GEBÄUDE MIT HOHEM RISIKO IN EINER VERSICHERTENGEMEINSCHAFT MIT GEBÄUDEN MIT NIEDRIGEM RISIKO ZU VEREINEN. GRUNDLAGE EINER RISIKODIFFERENZIERUNG KANN ABER NICHT DAS GEFÜHLTE RISIKO SEIN, DAHINTER MUSS EINE NACHVOLLZIEHBARE, OB- JEKTIVE DATENBASIS STEHEN. DIESE LIEFERT SEIT DEM JAHR 2003 DAS ZÜRS-SYSTEM. ZÜRS steht für Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen. Es ist ein System, das der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für die gesamte Versicherungswirtschaft entwickelt hat. Voraussetzung dafür war die flächendeckende Berechnung der Überschwemmungsgebietsgrenzen und deren Abstimmung mit den zuständigen Wasserwirtschaftsämtern. Ein digitales Geländemodell wurde dafür mit einem digitalen Flussnetz verschnitten. Die Herleitung von Überschwemmungsgebieten erfolgte durch eine wissenschaftliche Modellrechnung. Simuliert wurden ein 10-jähriges und ein 50-jähriges Hochwasser. Die sich im Gelände abzeichnenden Grenzen dieser simulierten Hochwasserstände, die Überschwemmungsflächen, wurden digital archiviert. In einem weiteren Schritt fand die digitale Verschneidung der berechneten Überschwemmungsflächen mit Orts- und Straßendaten statt. Da die Erfassung von Straßendaten nicht ausreicht, um für einzelne Gebäude das Überschwemmungsrisiko festzustellen, wurde in einem weiteren Verfahren auch die Hausnummernebene so berechnet, sodass man damit zu einer annähernd digitalen Erfassung der Hausnummern kam. In einem letzten Schritt wurden die Überschwemmungsflächen des Systems bei 250 deutschen Wasserwirtschaftsämtern zur Diskussion gestellt, mit den Erfahrungen der Wasserwirtschaft abgeglichen und die Flächen auf Basis dieser Ergebnisse korrigiert. Die SV Gebäudeversicherung hat das GDV-System bei der Einführung zusätzlich mit Daten zur Lage der Gebäude verfeinert. Ursprünglich unterteilte ZÜRS die mögliche Gefährdung der Gebäude in Abhängigkeit von der Überschwemmungshäufigkeit in drei Klassen. Inzwischen ist ZÜRS weiterentwickelt worden. Die neueste Version enthält vier Zonen: Die neue Zone ist auf Grundlage eines statistischen 200-jährlichen Hochwasserereignisses ohne Berücksichtigung von Deichen berechnet. Dadurch bildet die neue Zone Risiken ab, die durch Deichbruch, Deichüberströmung oder durch ein statistisch seltenes Hochwasser ohne Deich gefährdet sind. Die Gefährdungszonen 1, 2, 3 und 4 in der Version ZÜRS 3.0 beziehen sich auf nachfolgende Hochwassereintrittswahrscheinlichkeiten: Zone 4 hat Überschwemmungen statistisch häufiger als einmal in zehn Jahren, Zone 3 hat Überschwemmungen statistisch häufiger als einmal in 50 Jahren aber seltener als einmal in zehn Jahren. Zone 2 hat Überschwemmungen statistisch häufiger als einmal in 200 Jahre aber seltener als einmal alle 50 Jahre. Zone 1 hat Überschwemmungen statistisch seltener als einmal alle 200 Jahre. Mit ZÜRS ist es möglich, jedem Gebäude eine individuelle Gefährdungsklasse zuzuordnen und damit eine risikoadäquate auf die jeweilige Risikolage der einzelnen Gebäude angepasste Ausgestaltung der Beitragssätze und Selbstbehalte vorzunehmen. Die Einführung von ZÜRS war ein wichtiger Schritt um vor dem Hintergrund steigender Schadenzahlen auch in den hoch gefährdeten Zonen, den umfassenden Schutz gegen Elementarschäden weiterhin anbieten zu können. Die Einführung von ZÜRS bedeutete also nicht, dass die hoch gefährdeten Zonen aus der Versicherbarkeit herausfallen. Die SV versichert bis heute weiterhin jeden Kunden an jedem Ort – aber jetzt zu risikoadäquaten Bedingungen. Das heißt: in gefährdeten Zonen kann es für die Kunden zu höheren Selbstbehalten und höheren Prämiensätzen kommen. Und das ist nur gerecht.
DIE RISIKOZONEN VERSCHIEBEN SICH ZÜRS ist ein lebendiges Modell. Auf der einen Seite bemühen sich Städte und Kommunen an vielen Orten, den Hochwasserschutz durch bauliche Maßnahmen voranzutreiben. Jeder fertig gestellte Polder oder renaturierte Flusslauf verändert das Fließverhalten von Flüssen und Bächen in Hochwasserzeiten. Damit verschieben sich auch die Gefährdungszonen. Ein zweiter Aspekt ist der Klimawandel: Wissenschaftliche Simulationen nehmen Daten aus der Vergangenheit als Basis ihrer Berechnungen. Entgegen dieser Daten aus der Vergangenheit treten an vielen Gewässern 100-jährige Ereignisse innerhalb weniger Jahre erneut auf. Die bisherigen, Jahrzehnte überdeckenden Beobachtungen können daher nicht mehr mit den bisher angestellten statistischen Auswertungen allein analysiert werden. Es sind offenbar neue Randbedingungen eingetreten, die bisher nicht betrachtet wurden. Nach jedem größeren Hochwasserereignis verändert sich die Statistik. Ein bisheriger Hochwasserabfluss mit einer statistischen Wiederkehrszeit von zehn Jahren muss gegebenenfalls auf einen Hochwasserabfluss mit einer Wiederkehrszeit von zwei Jahren korrigiert werden.
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