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SV SPARKASSENVERSICHERUNG ELEMENTAR. VERSICHERT ...

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34<br />

250 Jahre <strong>SV</strong> SparkassenVersicherung<br />

ORKAN – LOTHAR UND KYRILL<br />

Winterstürme verursachen in Deutschland im<br />

Vergleich zu anderen Naturgefahren die größten<br />

versicherten Schäden. Lothar und Kyrill stehen<br />

als Synonym für die Zerstörungskraft der Natur.<br />

Lothar zeigte der <strong>SV</strong> in vielerlei Hinsicht neue Dimensionen<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG WAR DAS VOM ORKAN LOTHAR AM STÄRKSTEN BETROFFENE BUNDESLAND IN<br />

DEUTSCHLAND. ER LÖSTE EIN RIESIGES KONJUNKTURPROGRAMM AUS, DAS IN WEITEN TEILEN DURCH<br />

DIE <strong>SV</strong> FINANZIERT WURDE. DAS SCHADENEREIGNIS IST DAS GRÖSSTE IN DER GESCHICHTE DER <strong>SV</strong>.<br />

Am 26. Dezember 1999 fegte das Orkantief Lothar über Nordfrankreich und die Mitte Deutschlands.<br />

Insgesamt bezahlten die Versicherungsunternehmen in Deutschland rund 665 Millionen Euro<br />

aus. Lothar traf die <strong>SV</strong> allein mit über 260.000 Gebäudeschäden und einer Schadenhöhe von rund<br />

430 Millionen Euro. Ein direkter Vergleich zeigt die Dimension des Sturms: Die <strong>SV</strong> regulierte über<br />

zwei Drittel aller versicherten Gebäudeschäden in Deutschland. Die Schadenschwerpunkte: In<br />

Baden-Baden meldete mehr als jeder dritte Kunde der <strong>SV</strong> einen Schaden an seinem Gebäude. In<br />

Karlsruhe und Pforzheim waren rund 30 Prozent der Kunden betroffen. Einen weiteren Schadenschwerpunkt<br />

bildeten der Landkreis Rastatt und der Ortenaukreis. Hier wurden rund ein Viertel der<br />

bei der <strong>SV</strong> versicherten Gebäude beschädigt. Aufgrund der dichten Bebauung hinterließ der Jahrhundertorkan<br />

auch viele Schäden in den Gebieten um Esslingen, Stuttgart und Ludwigsburg.<br />

SCHADENFLUT ZWISCHEN DEN JAHREN<br />

Die enorme Anzahl der Schäden stellte die <strong>SV</strong> vor eine große unternehmerische Herausforderung,<br />

denn niemand hatte mit einem solchen Ereignis gerechnet. Lothar traf die <strong>SV</strong> am zweiten Weihnachtsfeiertag,<br />

mitten in der Urlaubszeit und mit Minimalbesetzungen in den Abteilungen. Um die<br />

Flut an Schadenmeldungen in den Griff zu bekommen, musste die <strong>SV</strong>, trotz großer Erfahrung im<br />

Umgang mit Elementarschadenereignissen, sämtliche Arbeitsabläufe auf die plötzlichen Anforderungen<br />

abstimmen. Auszahlungsvollmachten wurden hoch gesetzt und erweiterte Freigabekompetenzen<br />

eingeräumt. Erstmals wurden einzelne Sparkassen mit Regulierungskompetenzen<br />

ausgestattet, um vor Ort agieren zu können. Zudem musste geklärt werden, wie mit Selbstbehalten<br />

bei Eigenleistungen, Einsatzkosten von Feuerwehren und bereits vor dem Sturm vorhandenen<br />

Baumängeln umgegangen wird, da teilweise Komplettsanierungen vorgenommen wurden.<br />

STRESSTEST BESTANDEN<br />

Lothar zeigte mit rund 260.000 beschädigten Gebäuden nicht nur in der Schadenabwicklung eine<br />

neue Dimension, sondern führte der <strong>SV</strong> vor Augen, welch hohes Risikopotenzial in den enormen Gebäudebeständen<br />

steckt. Von 1960 bis 1994 bot die <strong>SV</strong> als Monopolversicherer sämtlichen Gebäudebesitzern<br />

in Baden-Württemberg Schutz für ein ganzes Bündel an Naturgefahren. Da die Schäden<br />

nach dem Umlageprinzip mit der Möglichkeit einer Nachumlage finanziert wurden, war eine Rückversicherung<br />

zur Beherrschung des Kumulschadens nicht notwendig. Die Beiträge wurden im<br />

Voraus erhoben. Reichten sie in einem besonders schadenträchtigen Jahr nicht aus, konnten Beiträge<br />

rückwirkend erhoben werden. Aufgrund ihrer stabilen Finanzlage musste die Gebäudeversicherung<br />

auf diese Möglichkeit nie zurückgreifen.<br />

Als das Monopol 1994 fiel, endete dieses Finanzierungsprinzip und das Wettbewerbsunternehmen<br />

musste sich fortan zur Bewältigung der Herausforderungen des Elementargeschäfts rückversichern.<br />

Lothar wurde zum ersten großen Test für die Rückversicherung. Die <strong>SV</strong> bestand diesen<br />

mit Bravour, da in der Rückversicherung dieser eigentlich für undenkbar gehaltene Fall einkalkuliert<br />

war. So flossen Hunderte von Millionen Euro aus aller Welt nach Baden-Württemberg. In der<br />

Folge stiegen die Rückversicherungsbeiträge für Elementarrisiken stark an. Ursachen hierfür<br />

waren nicht nur Lothar und weitere Schäden in seinem Gefolge, sondern auch ein sich veränderndes<br />

Risikobewusstsein im Rahmen der globalen Klimadiskussion.

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