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SV SPARKASSENVERSICHERUNG ELEMENTAR. VERSICHERT ...

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250 Jahre <strong>SV</strong> SparkassenVersicherung<br />

TORNADO<br />

Windhosen und Tornados – Eine unterschätzte Gefahr<br />

TORNADOS WIE DIE IN DEN USA SIND WAHRE MONSTER. SIE ERREICHEN WINDGESCHWINDIGKEITEN<br />

VON BIS ZU 500 KILOMETER PRO STUNDE – TÖDLICHE WALZEN. OFT DAUERT DER SPUK NUR WENIGE<br />

MINUTEN. TROTZDEM GENUG, UM EINE SCHNEISE DER VERWÜSTUNG ZU HINTERLASSEN: AUTOS<br />

WERDEN DURCH DIE LUFT GESCHLEUDERT, VON HÄUSERN IST NUR NOCH KLEINHOLZ ÜBRIG.<br />

Weit weg – denkt man. Aber die oftmals auch als »Windhosen« bezeichneten Tornados können<br />

sich in nahezu allen Gegenden der Erde im Bereich kräftiger Schauer und Gewitter bilden. Und die<br />

althergebrachte Meinung, in Deutschland gäbe es keine oder nur wenige Tornados, stimmt nicht.<br />

»Windhosen« kommen in Deutschland keineswegs so selten vor, wie man vielleicht denkt. Allein<br />

2007 gab es 50 zweifelsfrei bestätigte Tornados, dazu kamen noch dutzende Verdachtsfälle. Auch<br />

im Geschäftsgebiet der <strong>SV</strong> haben Tornados schon gewaltige Verwüstungen angerichtet.<br />

MILLIONENSCHÄDEN IN DREI MINUTEN – DER TORNADO VON PFORZHEIM<br />

Pforzheim: Es war ein heißer Tag, jener 10. Juli 1968. In den Abendstunden brauten sich schwere<br />

Gewitter zusammen. Doch was sich dann um 21:37 Uhr in den südlichen Bezirken der Stadt Pforzheim<br />

sowie in den Nachbargemeinden ereignete, sollte Wettergeschichte schreiben. Ein 500 Meter<br />

breiter Tornado bahnte sich seinen Weg durch die Stadt und hinterließ eine Schneise der Verwüstung.<br />

Insgesamt war die Zugbahn 30 Kilometer lang. Zahlreiche Häuser wurden beschädigt,<br />

Autos wurden wie Spielzeug durch die Luft gewirbelt und Bäume wie Streichhölzer geknickt. Die<br />

Luft war erfüllt vom Tosen des Wirbelsturms und es regneten Trümmer vom Himmel. Nur drei Minuten<br />

dauerte der Spuk, dann war das Inferno auch schon vorbei. Allein in Pforzheim wurden 3.500<br />

Häuser beschädigt. Zwei Menschen kamen ums Leben. Im Stadtgebiet wurden mehr als 200 Menschen<br />

zum Teil schwer verletzt. In den Wochen danach verunglückten noch einmal 130 bei den<br />

Aufräumarbeiten, ein Dachdecker starb dabei. Experten errechneten später anhand der angetroffenen<br />

Schäden, dass der Tornado mit einer Rotationsgeschwindigkeit von mehr als 330 km/h über<br />

die Stadt hinweg gefegt sein muss. Das entsprach der Stärke F4 nach der Fujita-Tornado-Skala.<br />

Derart heftige Wirbelstürme sind sogar in den USA, im Stammland der schwersten Tornados der<br />

Welt, eher selten. Wie sich später herausstellte, hatte der Tornado zuvor bereits eine Schneise der<br />

Zerstörung durch die Vogesen gezogen, hatte sich dann aber vorübergehend aufgelöst, bevor er<br />

schließlich wenig westlich von Pforzheim abermals Bodenkontakt bekam. Der Tornado von Pforzheim<br />

ist seit 1950 der stärkste in Deutschland je gemessene Wirbelsturm. Die damalige Badische<br />

Gebäudeversicherungsanstalt zahlte an die Geschädigten rund 90 Millionen Euro aus. Die in Württemberg<br />

liegenden betroffenen Ortschaften wurden von der Württembergischen Gebäudebrandversicherung<br />

mit weiteren neun Millionen Euro entschädigt.<br />

SCHNEISE DURCH QUIRLA<br />

Am 2. Oktober 2006 gegen 1:52 Uhr richtete ein Tornado der Stärke F3 auf der Fujita-Skala im thüringischen<br />

Quirla große Schäden durch herumfliegende Dachziegel, umstürzende Bäume und<br />

abgerissene Strom- und Telefonkabel an. Er schlug eine breite Schneise durch das Dorf und das<br />

angrenzende Waldgebiet, wo Bäume wie Streichhölzer umknickten. Die Stromversorgung in der<br />

Region brach zeitweise völlig zusammen. Der Tornado selbst war nach einer Minute vorbei. Der<br />

Wirbelsturm beschädigte über 20 Häuser einer Einfamilienhaussiedlung. Die Menschen in der<br />

Region waren von dem Tornado überrascht worden, da der Wetterdienst lediglich eine Warnung<br />

für Gewitter herausgegeben hatte. Drei Einwohner wurden verletzt, als sie nach einem Stromausfall<br />

in der Dunkelheit ihre Häuser verließen. Die <strong>SV</strong> entschädigte mit rund 185.000 Euro.

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