InselshoppIng - Immobilien Magazin
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Am pUls NEUE BüROKONzEpTE<br />
Fotos: Richard Tanzer<br />
SchallgedäMpFte<br />
denkerzelle<br />
So gar nicht verstaubt und ärmelschonend gibt sich die heimische Finanzverwaltung.<br />
Mit der Umsetzung des „Bürokonzepts 2020“ ist der Fiskus fortschrittlicher<br />
als manches Unternehmen. AUTORIN: ERIKA HOFBAUER<br />
kosteneinsparung und Ressourcenoptimierung –<br />
Schlagwörter aus der Betriebswirtschaft, die in der<br />
öffentlichen Verwaltung zunehmend zum Einsatz<br />
kommen. Im Wiener Finanzministerium ging man<br />
sogar noch einen Schritt weiter: Moderne Konzepte<br />
zur Organisations- und Infrastrukturentwicklung fanden Einzug<br />
in notwendige Überlegungen, wie einerseits ehrgeizige<br />
Sparbemühungen mit optimierten Arbeitsabläufen kombiniert<br />
werden können.<br />
„Bürokonzept 2020“ heißt die Antwort auf die Frage, wie Sy ner -<br />
gien innerhalb der Finanzverwaltung erreicht werden können.<br />
Das Konzept, das wissenschaftlich unter anderem von der TU<br />
Wien unter Universitätsprofessor Alexander Redlein begleitet<br />
wurde, ist seit 2004 im Umsetzungsstatus: Arbeiteten im Jahr<br />
2000 noch rund 16.000 Beamte an den acht Finanzamt-Standorten,<br />
waren es zehn Jahre später nur noch 11.650. Seit 2004<br />
ging auch die angemietete Fläche des Finanzministeriums um<br />
21 Prozent zurück. Ab heuer tritt das Projekt in eine besonders<br />
interessante Phase: Im neu entstehenden Bürokomplex „Wien<br />
Mitte“ sollen in dem auf 100.000 Quadratmetern Nutzfläche<br />
ausgelegten Gebäude auf rund 35.000 Quadratmetern acht<br />
Finanzämter sowie die Großbetriebsprüfung ihren Vollbetrieb<br />
aufnehmen. Spätestens 2013 werden die Finanzbeamten in<br />
ihren neuen Büros sitzen, derzeit wird an der Detailflächen-<br />
sowie der Belegungsplanung gefeilt.<br />
veränderte organisation<br />
Die Eckpunkte des Bürokonzeptes skizzierte Gerhard Pipal, im<br />
Finanzministerium zuständig für die <strong>Immobilien</strong> des Hauses,<br />
bereits am vergangenen internationalen Facility Management-<br />
Kongress an der TU Wien im November, als das Konzept präsentiert<br />
wurde:<br />
Wien Mitte in 1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße, mit rund<br />
61.000 Quadratmetern<br />
Green Worx in 1020 Wien, Lassallestra ße, mit rund 19.200<br />
Quadratmetern<br />
Silbermöwe in 1030 Wien, Haidingergasse, mit rund 17.500<br />
Quadratmetern<br />
Diese organisatorischen Änderungen erfordern ein ordentliches<br />
Maß an infrastruktureller Anpassung. Technik-Professor<br />
Redlein zeigt sich stolz, „den ersten Meter“ dieses<br />
virtuelle büros in toplage<br />
Ständig besetzte Büros sind inzwischen bei vielen modernen<br />
Unternehmensformen kaum mehr sinnvoll – oder möglich.<br />
„Aktuelle Arbeitsformen, wie Co-Working, Desk-Sharing, Home<br />
oder Mobile Office, verlangen nach effizienten und flexiblen<br />
Bürolösungen“, erläutert Alexander Varendorff, Geschäftsführer<br />
des Business Center-Betreibers Bena „den Trend einer<br />
Totalflexibilisierung des Arbeitsplatzes in einer neuen Dimension“.<br />
Das Unternehmen bietet seinen Kunden mit dem ‚virtuellen<br />
Büro‘ nicht nur physisch die Büros an, sondern auch<br />
eine repräsentative Büroadresse in Toplage mit eigener Telefonnummer.<br />
Die Büroservices, wie Empfang oder Sekretariat,<br />
sowie die IT- und Telekommunikationsprodukte können flexibel<br />
kombiniert und an den sechs Wiener Standorten unabhängig<br />
genutzt werden. Varendorff: „Das Büro ist immer genau dort,<br />
wo sich der Kunde gerade befindet.“<br />
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