InselshoppIng - Immobilien Magazin
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TheMA seRviced aPaRtments theMa<br />
luxus & wohnen<br />
WOhn(T)rAuMluxuS<br />
Wohnen mit Concierge oder Butler: Serviced Apartments führen noch ein Schattendasein<br />
am heimischen Markt. Doch derzeit erhält Wien interessante neue Objekte,<br />
die keineswegs mit more of the same aufwarten. AUTORiN: PRiska koineR<br />
Foto: Raiffeisen evolution<br />
In Döbling auf 116 Quadratmetern in Wien wohnen<br />
und sich wie auf Ferien fühlen. Das geht. Zumindest bei<br />
Ulrike Huttar. Die Sprachtrainerin für Englisch betreibt<br />
mit ihrem Mann ein Übersetzungsbüro und sagt über<br />
die Orchideenstadt, in der sie wohnt: „Wann immer ich<br />
möchte, springe ich ins Pool. Wenn ich Ärger habe oder Hilfe<br />
benötige, rufe ich die Concierge an.“ Garten, Pool, Rezeption<br />
und hauseigene Satellitenanlage gehören zur Grundausstattung<br />
ihrer Wohnung und sind in den Betriebskosten inkludiert.<br />
Dazu stehen in der Anlage noch mietbare Büros, ein Partyraum<br />
sowie ein Spa-Bereich bereit. Ungefähr 30 Cent höhere Betriebskosten<br />
als anderswo bezahlt die Dolmetscherin für diesen<br />
Luxus gerne. Die Orchideenstadt ist ein Wohnbauprojekt der<br />
besonderen Art. Das Serviced Apartment-Konzept planten und<br />
realisierten IG-<strong>Immobilien</strong> und Raiffeisen evolution.<br />
Der Markt wächst weltweit<br />
Dieses Konzept breitet sich weltweit rasant aus. „Die Nachfrage<br />
nach Serviced Apartments nimmt kontinuierlich zu, was auch<br />
an dem stets zunehmenden Optimismus der Betreiber abzulesen<br />
ist“, so Charles McCrow, CEO des Apartment Service<br />
Worldwide, das alle zwei Jahren den Global Serviced Apartments<br />
Industrie Report veröffentlicht. Beim Optimismus allein<br />
ist es nicht geblieben. In Zahlen ausgedrückt, ist der weltweite<br />
Bestand in drei Jahren um 34 Prozent gestiegen. In den USA<br />
und Kanada sogar um 58 Prozent im letzten Jahr. Spezifisch<br />
für den europäischen Markt ist, dass die Preisreduktion und die<br />
Klassifizierung mehr als Herausforderungen angesehen werden<br />
als auf den anderen Kontinenten. In Österreich ist der Markt<br />
sehr klein. So klein, dass er dem globalen Blick des Global<br />
Serviced Apartments Industrie Report 2011 – 2012 entgeht.<br />
Ursprünglich entstand das Konzept des Wohnens wie in einem<br />
Hotel in Amerika. Die Grundidee entsprang dem Bedürfnis der<br />
flexiblen Arbeitsorte. Arbeitnehmer suchten Langzeitunterkünfte.<br />
Da es in den USA so gut wie keine Mietwohnungen auf Zeit gibt<br />
und Hotels für längere Aufenthalte zu teuer sind, eröffneten dort<br />
die ersten Serviced Apartments. Die Idee ist über England nach Europa<br />
gekommen. Österreichs Markt ist bescheiden. Aber er ist da.<br />
„In Österreich spielt einzig Wien eine größere Rolle“, sagt Anett<br />
Gregorius, Geschäftsführerin von des Maklerunternehmens Apartmentservice<br />
Deutschland. Destinationen wie Graz, Salzburg oder<br />
Linz sind „quasi nicht wahrnehmbar.“ „In Österreich, Deutschland<br />
und in der Schweiz entwickelt sich der Markt als Nische in<br />
und mit einer großen Nähe zur Hotellerie“, ergänzt Gregorius.<br />
wie Die warMen seMMeln<br />
Der heimische Hotelmarkt reicht von günstig bis luxuriös.<br />
Und ebenso breit ist die Palette der Serviced Apartments. Die<br />
Döblinger Orchideenstadt etwa sucht Kunden, die billiger als<br />
im Hotel auf Zeit wohnen wollen. Das Konzept wird offenbar<br />
gut angenommen. „Die Wohnungen gehen weg wie die warmen<br />
Semmeln“, meint Ernst Kovacs von Raiffeisen evolution. Wer<br />
interessiert sich dafür? Ex-Justizministerin Karin Gastinger oder<br />
Rapid-Kapitän Steffen Hofmann fanden in der Orchideenstadt<br />
ihre Bleiben. Wer ist an dieser Wohnform interessiert? Die Hälfte<br />
der Mieter ist älter als 45 Jahre, sieben von zehn tragen einen<br />
akademischen Titel, gehören also zum A-Schicht-Einkommen.<br />
Unternehmen, deren internationale Mitarbeiter immer wieder<br />
nach Wien kommen, mieten ein Apartment und quartieren ihre<br />
Manager ein. Günstiger als im Hotel. Wienweit gehen die Angebote<br />
in Apartmenthotels von 40 Euro pro Nacht, etwa im<br />
Alda no Serviced Apartment in der Wiener Apotstelgasse im 3.<br />
Bezirk, bis zu 129 Euro pro Nacht im Adagio Zentrum in Wien<br />
in der Urania straße. Nach oben ist im Luxussegment alles offen.<br />
Mit Glanz unD GlaMour serviciert<br />
Doch darum, was günstig ist, geht es nicht immer. Manchmal<br />
braucht es Glanz und Glamour mit Service. Dem Luxus sind<br />
keine Preisgrenzen nach oben gesetzt. Vor allem beim Kauf von<br />
Eigentumsresidenzen, die Eigentümer repräsentativ nutzen<br />
können und Pracht in die Stadt bringen. Nur ein Beispiel: Im<br />
künftigen Hotel Kempinski am Wiener Schottenring werden<br />
„Residenzen“ errichtet. Der Verkauf findet über Mundpropaganda<br />
und nicht am freien Markt statt. Die exquisiteste Residenz<br />
mit 340 Quadratmetern wird um ungefähr 6,8 Millionen<br />
Euro einen Eigentümer finden. Die Kuppelwohnungen mit jeweils<br />
220 Quadratmetern Größe sind die Prunkstücke des Gebäudes.<br />
17 Wohnungen mit Terrassen von mindestens 50 Quadratmetern<br />
und natürlich mindestens einem Stellplatz in der<br />
Garage werden verkauft. Als Konzept finanzieren diese Luxuswohnungsverkäufe<br />
die Errichtung des Fünf-Sterne-Hotels. Das<br />
Besondere an diesen Wohnungen ist, was auch die Orchideenstadt<br />
bietet: Die Nutzer können die Dienstleistungen des Hotels<br />
in Anspruch nehmen. Dafür gibt es im Kempinski eigene Serviceverträge.<br />
Das Spa- und Fitnessstudio steht den Wohnungsnutzern<br />
zur Verfügung, ebenso wie das Restaurant-Catering.<br />
Ähnlich mit exklusiver Lage macht es die Sans Souci Gruppe<br />
in Wien. In der Burggasse neben dem Volkstheater entsteht ein<br />
Hotel mit Luxusapartments. Im November 2012 soll das Sans<br />
Souci Hotel & Residences eröffnet werden. Das renommierte<br />
Designstudio YOO interpretierte den Lifestyle. Hoteldirektorin<br />
Andrea Fuchs meint: „Wir sind der kosmopolitische Hideaway<br />
mit einem eigenen Design- und britischen Schlafkonzept.“ Casual<br />
Luxury ist das Motto des Lifestyle-Hotels. Die Zimmerpreise<br />
liegen zwischen 260 und 2.000 Euro. Marketingpartner sind<br />
die Preferred-Boutique-Hotels. Mit diesem neuen Konzept verwandelte<br />
sich eine Büroruine in ein Prachtstück. Die Sans Souci<br />
Gruppe investiert rund 48 Millionen Euro. Es entstehen<br />
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