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InselshoppIng - Immobilien Magazin

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objektreportage flughafen wien<br />

20.000 Quadratmetern Fläche. Es soll auch für Nicht-Fluggäste<br />

nutzbar sein. Ebenfalls überlegt man zusätzliche Konferenzflächen,<br />

ein neues Hotel mit mindestens 100 Betten. Büros. Und,<br />

und, und. Eigentlich ist alles offen. Im Herbst oder bis spätestens<br />

Ende des Jahres soll dem Aufsichtsrat ein fertiges Konzept präsentiert<br />

werden.<br />

nEuE stratEgiE, andErE schWErpunKtE<br />

Der Flughafen verfolgt auf jeden Fall mit den neuen Vorständen<br />

eine klare Strategie: Statt sich auswärts zu beteiligen oder mit anderen<br />

Flughäfen zu liebäugeln, werde man künftig am Standort<br />

selbst investieren, so Günther Ofner. Das Thema Beteiligung am<br />

Flughafen Bratislava ist damit völlig vom Tisch. Zwei defizitäre<br />

Engagements möchte man wieder loswerden. Die Beteiligung am<br />

Flughafen Kosice und Friedrichshafen. Der Flugplatz Bad Vöslau<br />

wurde abgewertet, da der Wert, der in den Büchern stand, nicht<br />

zu sehen war. Nur der Flughafen Malta, an dem Wien mit über 50<br />

Prozent beteiligt ist, entwickelt sich positiv. Bis 2015 sollen 590<br />

Millionen Euro investiert werden – „möglichst, ohne die Schulden<br />

zu erhöhen“, fügt Ofner hinzu.<br />

In diesem Jahr wird noch moderat investiert. Der Vorstand kalkuliert<br />

mit Investitionen in der Höhe von 160 Millionen Euro.<br />

Es wird hier streng gerechnet. Die Nettoverschuldung soll heuer<br />

den Höchstwert erreichen, aber unter 800 Millionen Euro liegen.<br />

Dann kann es ab dem nächsten Jahr aufwärts gehen. Die Inbetriebnahme<br />

des Check-in 3 oder Alt-Skylink wird heuer mit 75<br />

bis 80 Millionen Euro zu Buche schlagen. Zwar werden 20 Millionen<br />

Euro mehr eingenommen werden, doch dem stehen 35 bis<br />

40 Millionen Betriebskosten, 40 Millionen Euro Abschreibungen<br />

und Zinsen in der Höhe von 20 Millionen Euro gegenüber.<br />

Es gEht auFWärts<br />

Das erste Quartal verlief für die Flughafen Wien AG bereits erfreulich.<br />

Alle wesentlichen Kennzahlen zeigen nach oben. Die Umsätze<br />

klettern. Das Ebitda erhöhte sich. Der Ebit stieg. Das Konzernergebnis<br />

ist somit um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />

auf 21,6 Millionen Euro angestiegen. „Die gesetzten Maßnahmen<br />

greifen“, resümiert Finanzvorstand Günther Ofner. Nach dem<br />

erfreulichen ersten Jahresviertel wurden die Prognosen für heuer<br />

hinaufgesetzt. Vorstand Julian Jäger erwartet nun eine Steigerung<br />

des Passagieraufkommens um 4 bis 5 Prozent und einen um<br />

zehn Prozent höheren Nettogewinn von 55 Millionen Euro. Der<br />

Umsatz werde über 600 Millionen Euro liegen. Der <strong>Immobilien</strong>bereich<br />

war dabei ein höchst erfolgreicher Sektor. Das Segment<br />

Retail & Properties war am erfolgreichsten. Mit einem Plus von<br />

12,6 Prozent auf 28,8 Millionen. Grund dafür sind höhere Mieterträge,<br />

besser Erlöse aus dem Shopping, der Gastronomie und<br />

dem Parken.<br />

Überhaupt wird am Flughafen an der Kosten- und Effizienzschraube<br />

gedreht. Gebäudebetreuung und Sicherheit wurden<br />

ausgelagert. Über Gehaltserhöhungen und Abfertigungen werden<br />

mit den Mitarbeitern Gespräche geführt. Die Personalkosten sol-<br />

fotos: Baumschlager & eberle, flughafen wien ag<br />

len trotz Terminal-Eröffnung stabil gehalten werden. Durch die<br />

neuen Shops kommen rund 300 Arbeitsplätze hinzu. Nicht ganz<br />

so glückvoll wie mit den Zahlen verlief es mit den Mietern der<br />

neuen Geschäfte im Skylink oder Check-in 3. 15 Prozent der Geschäfte<br />

bleiben von der Eröffnung an bis auf Weiteres am neuen<br />

Terminal geschlossen. Der Flughafen schickt den indischen Geschäftsmann<br />

Rakesh Sardana in Konkurs. Verträge mit seinen drei<br />

Gesellschaften Artifacts, Saveria und Striberny wurden gekündigt.<br />

Grund für diesen Schritt waren ausgebliebene Zahlungen, mangelhafte<br />

Warenbestückung in den Geschäften und, dass der Ausbau<br />

der Geschäfte nicht erfolgt sei. Ein Exekutionsverfahren und<br />

eine Räumungsklage laufen. Sardana hatte rund 18 Prozent der<br />

Verkaufsflächen gemietet. Zwei kleinere Flächen sind noch nicht<br />

übergeben und können deshalb sofort neu vergeben werden. Der<br />

Rest wird später neu ausgeschrieben.<br />

als baustEllE zu EndE. dEr Krimi hat Ein juristischEs nachspiEl.<br />

Eine dritte Landepiste wird lang schon überlegt und diskutiert.<br />

Gegen sie protestierten heftig die Anrainer. Auf das Umweltverträglichkeitsverfahren<br />

wartet man noch. „Erst wenn die Genehmigung<br />

da ist, entscheiden wir weiter.“ so Peter Kleemann,<br />

Pressesprecher des Flughafens. Von weiteren 1,3 Milliarden Euro<br />

Investition wird gemunkelt. Woher das Geld kommen soll? Vermutlich<br />

aus dem Cashflow und teils über eine Kapitalerhöhung<br />

an der Börse. Aber genau daran liegt – nach internen Gerüchten –<br />

der eigentliche Skylink-Skandal: Wien hat einen neuen Flughafen,<br />

doch der ist jetzt schon zu klein.<br />

„ statt sich ausWärts zu bEtEiligEn<br />

odEr mit andErEn FlughäFEn zu<br />

liEbäugEln, WErdEn Wir am standort<br />

sElbst inVEstiErEn.“<br />

günthEr oFnEr, Vorstand flughafen ag<br />

WirtschaFtsFaKtor<br />

flughafen sChweChat<br />

alle Prognosen zeigen nach oben. der nachfrage nach reisen<br />

mit dem flugzeug wird in Zukunft noch weiter steigen.<br />

erholen sich die Volkswirtschaften, wird der luftverkehr um<br />

durchschnittlich 4,2 Prozent bis 2020 wachsen. für dieses<br />

wachsende Passagieraufkommen wird trotz dem gerade eröffneten<br />

Check-in 3 die jetzige größe in wien-schwechat nicht<br />

ausreichen. derzeit können 35 Millionen Passagiere abgewickelt<br />

werden. doch, langfristig betrachtet, ist das nicht genug.<br />

das einzugsgebiet umfasst nach einschätzungen der flughafen<br />

wien ag 14,3 Millionen Menschen. seit dem Beitritt<br />

der östlichen nachbarländer zur europäischen union ist eine<br />

größere reisetätigkeit in und aus diesen ländern bemerkbar.<br />

um die zukünftigen kapazitäten zu schaffen, ist die dritte<br />

Piste in Planung und erhielt höchste Priorität.<br />

flughäfen sind wirtschaftsfaktoren. schon heute ist der<br />

flughafen der größte arbeitgeber ostösterreichs - nach eigenen<br />

angaben. in den über 230 unternehmen sind 19.000<br />

Mitarbeiter beschäftigt. rechnet man weitere damit verbundene<br />

arbeitsplätze mit, so sind summa summarum 52.500<br />

arbeitsplätze damit verbunden. allein die flughafen wien ag<br />

beschäftigte im letzten Jahr 4.525 Mitarbeiter. 48 Prozent<br />

davon kommen aus wien, 38 Prozent aus niederösterreich<br />

und 10 Prozent aus dem Burgenland.<br />

19.000 Quadratmeter am flughafen sind gewerbeflächen.<br />

das entspricht der fläche des einkaufszentrums Messepark in<br />

dornbirn. am neuen terminal Check-in 3 haben 30 shops und<br />

20 gastronomiebetriebe auf einer fläche von 9.600 Quadratmetern<br />

ihr geschäft aufgenommen. allein die gewerbeflächen<br />

am Check-in 3 entsprechen damit der größe des einkaufszentrums<br />

Millennium City am wiener handelskai.<br />

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