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Komplette Ausgabe 2010 - synpannier

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Stefan Jarolimek _ Freiwillige Selbstkontrolle muss sich verändern – und tut es auch<br />

157 |<br />

Der Fokus der Akteure lenkt den Blick auf die Zusammensetzung von Organisationen<br />

und deren Handlungsfähigkeit. Mit dem erneuten Bezug zu Selbstkontrollinstanzen<br />

stellt sich hier die Frage, inwieweit sich Akteurskonstellationen innerhalb der<br />

Organisationen verändern, um unter den beschriebenen Herausforderungen (effektiv<br />

und effizient) handlungsfähig zu bleiben.<br />

Thesen<br />

Mit Bezug zu vorliegenden Arbeiten der vorgestellten Thematik und den theoretischen<br />

Grundlagen können folgende Thesen aufgestellt werden:<br />

a) Die Veränderungen und die Konvergenz klassischer Medienangebote im Internet<br />

zwingen Organisationen der Freiwilligen Selbstkontrolle zu Veränderungen von<br />

bestehenden Strukturen und verstärken Handlungssysteme im Sinne von Kooperationen<br />

der Selbstkontrollinstanzen untereinander, aber auch in Verbindung mit<br />

Medienunternehmen.<br />

b) Der Wandel der Regulierung durch staatlich oder privatwirtschaftlich organisierte<br />

Kontrollinstanzen (Verbot von Angeboten, Organisationsethik der Betreiber) zu<br />

einer stärkeren Selbstregulation (Publikumsethik der Mediennutzer) führt zu einer<br />

Erhöhung von medienpädagogischen Angeboten zur Medienkompetenzförderung,<br />

die sich in Struktur, Handlungsweisen und Akteurkonstellationen ablesen lassen.<br />

Methodik<br />

In die Untersuchung einbezogen wurden drei maßgeblich von den Neuerungen betroffene<br />

Selbstkontrollinstanzen im Jugendmedienschutz: Die Freiwillige Selbstkontrolle<br />

Multimedia-Diensteanbieter FSM und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen FSF als kooperierende<br />

und von der KJM anerkannte Selbstkontrollinstanzen auf Basis des JMStV,<br />

sowie die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle USK, die als Prüfer von Datenträgern auf<br />

Basis des JuSchG vor der Frage steht, wer zukünftig für die zunehmende Zahl an Online-<br />

Spielen zuständig sein wird.<br />

Als Materialbasis wurden zum einen relevante Dokumente der Organisationen betrachtet,<br />

zum anderen Leitfadeninterviews mit den Geschäftsführern durchgeführt: für die<br />

FSM Sabine Frank, für die FSF Joachim von Gottberg, und für die USK Felix<br />

Falk (hier gemeinsam mit dem ständigen Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden<br />

bei der USK Jürgen Hilse). Die Interviews wurden im Zeitraum vom 18. bis<br />

25. März <strong>2010</strong> durchgeführt, zu einem Zeitpunkt als der fertige Entwurf zur Änderung<br />

des Jugendmedienschutzstaatsvertrages vorlag, auf den sich die Ministerpräsidenten am 25.<br />

März einigten, und den die Ministerpräsidenten der Länder am 10. Juni <strong>2010</strong> im Rahmen<br />

des 14. Rundfunkänderungsstaatsvertrags unterzeichneten. Neben der Betrachtung der<br />

Entwicklung in den vergangenen Jahren wurde auch nach Einschätzungen und Problemlösungsansätzen<br />

für die zukünftige Entwicklung der Selbstkontrolle bei den Praktikern<br />

nachgefragt.<br />

Die Ergebnisse werden entsprechend der genannten Foki Struktur, Handlungssystem<br />

und Akteure präsentiert. Dabei greift die Darstellung jeweils zuerst die Ergebnisse zur<br />

Abgrenzungsproblematik auf und danach die Veränderungen im medienpädagogischen<br />

Bereich.

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