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Komplette Ausgabe 2010 - synpannier

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Nina Köberer _ »Journalismus für lau«<br />

59 |<br />

Werbeerwartung unterlaufen. So sollte beispielsweise<br />

festgelegt werden, dass alle Sonderwerbeformen einheitlich<br />

mit dem Hinweis als Werbung gekennzeichnet werden<br />

müssen (also keine Umschreibungen mehr wie Sonderveröffentlichung,<br />

Verlagsveröffentlichung oder ähnliches).<br />

Die einheitliche Kennzeichnung von Werbeinhalten vereinfacht<br />

dem Rezipienten die Kategorisierung von Werbung<br />

und redaktionellem Inhalt und ermöglicht dadurch<br />

eine differenzierte Bewertung der Inhalte.<br />

Gerade mit Blick auf Kinder und Jugendliche, die in besonderem<br />

Maße abhängig sind von den Kommunikatoren<br />

und den durch sie vermittelten Inhalten der Informationen,<br />

stellt die Forderung nach Transparenz von Werbeformen<br />

und ihrer klaren Kennzeichnung und Trennung<br />

eine wichtige Bedingung dar (vgl. Stapf 2009, 7f.). Es<br />

ist wichtig, dass die Gestaltung von Advertorials sich im<br />

Hinblick auf die Rezeption an normativen Kriterien wie<br />

der Kennzeichnungspflicht orientiert. Ebenso wichtig ist<br />

jedoch auch, dass die Rezipienten über medienethisch relevante<br />

Kompetenzen verfügen, die es ermöglichen Werbung<br />

und Redaktion ihren Funktionen und Wirkungsweisen<br />

nach zu kategorisieren und zu bewerten. Kinder<br />

und Jugendliche müssen im Zuge der ökonomischen<br />

Sozialisation einen reflektierten Umgang mit dem Markt-<br />

und Mediensystem erlernen. Dabei ist der Erwerb von<br />

kritischer Reflexionskompetenz und Werbekompetenz<br />

auch Bestandteil der Förderung von Medienkompetenz<br />

(vgl. Rath/Marci-Boehncke 2008).<br />

Anmerkungen<br />

* Die Aussagen stammen aus einem Paper-Pencil-Interview<br />

mit der Verlagsleitung ( Juni 2009).<br />

** Die Leitfadeninterviews wurden mit vier Jugendlichen<br />

im Alter von 13 – 16 Jahren durchgeführt und nahmen<br />

pro Person ca. 1 Stunde in Anspruch. Hier wird nur ein<br />

Aspekt der qualitativen Leitfadeninterviews vorgestellt.<br />

Die Menge der Befragten ist nicht repräsentativ – an<br />

dieser Stelle muss quantitativ nachgehakt werden<br />

*** vgl. EG-Richtlinie 2001/37 vom 5.Juni 2006 zur Angleichung<br />

der Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />

der Mitgliedstaaten über die Herstellung, die Aufmachung<br />

und den Verkauf von Tabakerzeugnissen (http://<br />

eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:<br />

L:2001:194:0026:0034:DE:PDF)<br />

Literatur<br />

Bauer Media KG (2005): BRAVO Faktor Jugend 8. Now<br />

and Forever – Jugendliche Markenbeziehungen in der Retrospektive.<br />

Hamburg. Download unter: www.bauermedia.de/uploads/media/jugend8.pdf<br />

(Zugriff: 20.04.<strong>2010</strong>).<br />

Deutscher Presserat (Hrsg.) (2008): Publizistische<br />

Grundsätze (Pressekodex) in der Fassung vom 03. Dezember<br />

2008 und Beschwerdeordnung in der Fassung vom 19.<br />

November 2008. Bonn. S. 3 – 19.<br />

Egmont Ehapa Verlag GmbH (2009): Mediadaten<br />

2009. Berlin. Download unter: www.ehapa-media.de/<br />

pdf_download/Ehapa_Mediadaten_2009_6.pdf (Zugriff:<br />

18.04.<strong>2010</strong>).<br />

Haller, Michael (2009): Gratis-Tageszeitungen in den<br />

Lesermärkten Westeuropas. Hrsg. von Stiftung Presse<br />

Grosso. Baden-Baden: Nomos.<br />

Hutter, Ralf (<strong>2010</strong>): Schleichwerbung in Uni-Magazinen.<br />

Download unter: www.taz.de/1/leben/medien/<br />

artikel/1/schleichwerbung-in-uni-magazinen (Zugriff:<br />

30.04.<strong>2010</strong>).<br />

JIM–Studie (2008): Jugend, Information, (Multi-)Media.<br />

Basisuntersuchung zum Medienumgang 12– bis 19-Jähriger<br />

in Deutschland. Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsverbund<br />

Südwest.<br />

Karmasin, Matthias (1993): Das Oligopol der Wahrheit.<br />

Medienunternehmen zwischen Ökonomie und Ethik.<br />

Wien: Böhlau Verlag.<br />

Köberer, Nina (<strong>2010</strong>): Ökonomischer Druck & Medienmanagement:<br />

Bieten Gratis-(Print-)Medien Lösungen?<br />

Download unter: http://magazin.unternehmerweb.at/index.php/<strong>2010</strong>/04/30/konomischer-druck-medienmanagement-bieten-gratis-print-medien-lsungen/<br />

(Zugriff:<br />

30.04.<strong>2010</strong>).<br />

Krainer, Larissa (2001): Medien und Ethik. Zur Organisation<br />

medienethischer Entscheidungsprozesse. München:<br />

Kopäd.<br />

Pöttker, Horst (2000): Kompensation von Komplexität.<br />

Journalismustheorie als Begründung journalistischer Qualitätsmaßstäbe.<br />

In: Martin Löffelholz (Hrsg.): Theorien<br />

des Journalismus. Ein diskursives Handbuch. Wiesbaden:<br />

Westdeutscher Verlag 2000, S. 375 – 390.<br />

Rath, Matthias (2006): Wahrhaftigkeit des Journalismus:<br />

Moralanspruch oder Marktfaktor? In: Niesyto, Horst/Rath,<br />

Matthias/Sowa, Hubert (Hrsg.): Medienkritik heute.<br />

München: Kopäd. S. 117 – 128.<br />

Rath, Matthias/Marci-Boehncke, Gudrun (2008): Jugendliche<br />

Wertkompetenz im Umgang mit Medien. In: von<br />

Gottberg, Joachim/Prommer, Elizabeth (Hrsg.): Verlorene<br />

Werte? Medien und die Entwicklung von Ethik<br />

und Moral. Konstanz: UVK. S. 77 – 98.

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