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117<br />
Zum Nachweis des Trypsins benutzte ich zwei Methoden, nämlich:<br />
1) neutrale 10V> Gelatinelösung,<br />
tion, jedoch mit l°/ 0<br />
2)<br />
Soda versetzt.<br />
und ausserdem eine solche derselben Konzentra-<br />
1<br />
die von GROSS, FULD, MICHAELIS )<br />
angegebene Methode, die folgender-<br />
massen ausgeführt wurde.<br />
0,1 gr. Kasein wurden unter gelinder Erwärmung in wenig Wasser bei gleichzeitigem<br />
Zusatz von 10 Tropfen 10°/ 0 Sodalösung aufgelöst mit Wasser auf 200 ccm. verdünnt und<br />
filtriert. Zu je 6 ccm. des blanken Filtrats wurden je 2 ccm. der zu untersuchenden<br />
Glyzerinauszuge zugesetzt, und die Reagensgläschen<br />
auf eine Stunde in ein Wasserbad<br />
von 37—40* C gestellt. Nach dieser Zeit wurde die Flüssigkeit, falls sie nicht<br />
nügend klar war, filtriert, und dann tropfenweise eine 0,25% Essigsäure zugesetzt.<br />
Bekanntlich wird bei Anwesenheit von Trypsin das Kaseinmolekül gespalten, wobei<br />
Verbindungen entstehen, die von Essigsäure nicht gefällt werden, während unverändertes<br />
Kasein durch Säure niedergeschlagen wird.<br />
Die untersuchten Auszüge aus der Leber der Skorpione bewirkten in allen drei<br />
ausgeführten Versuchen die Verflüssigung sowohl der neutralen, als auch der mit Soda<br />
versetzten Gelatine und gaben bei der oben beschriebenen Kaseinprobe<br />
in positivem Sinne.<br />
ge-<br />
eine Reaktion<br />
Die Auszüge aus der Bauchspeicheldrüse verflüssigten auch sowohl die neutrale,<br />
als auch die alkalische Gelatine, jedoch in geringerem Grade, als die aus der Leber,<br />
während die Kaseinprobe in diesem Falle negativ ausfiel.<br />
Die Erklärung liegt scheinbar darin, dass die Gelatine, wie die Versuche von<br />
FERMI 5<br />
) gezeigt haben, ein empfindlicheres Reagens auf Trypsin ist, als das Kasein.<br />
Die aus dem Darm gewonnenen Auszüge verflüssigten weder die Gelatine, noch<br />
gaben sie mit Kasein ein positives Resultat.<br />
Chymosin.<br />
Das Chymosin oder das Labferment hat die Eigenschaft, das Kasein<br />
der Milch<br />
zu koagulieren, wobei es in eine noch nicht ganz aufgeklärte Form übergeführt wird.<br />
Der grösste Teil des Kaseins wird unter dem Einfluss des Chymosins bei Gegenwart<br />
genügender Mengen von Kalziumsalzen, als Parakasein ausgefällt.<br />
Über das Vorkommen von Chymosin in den Skorpionen finden sich in der Literatur<br />
keinerlei Angaben.<br />
Zur Bestimmung dieses Ferments wurden 10 ccm. Milch mit 90 ccm. Wasser ver-<br />
dünnt, und 1,0 ccm. einer 10°/ 0 Chlorkalziumlösung hinzugefügt.<br />
5 ccm. dieses Gemisches<br />
wurden in Reagensglas mit 20 Tropfen des Glyzerinauszuges versetzt. Darauf kam die<br />
Mischung in ein Wasserbad von 40° C.<br />
Dabei wurde in allen drei angestellten<br />
Versuchen bemerkt, dass in den Gläschen,<br />
die den Auszug aus der Leber enthielten, das Kasein der Milch in 10—15 Minuten ge-<br />
ronnen war.<br />
Im zweiten Versuch, der mit dem Auszuge aus der Bauchspeicheldrüse angestellt<br />
wurde, gerann das Kasein nach 50 Minuten, beim ersten und dritten Versuch dagegen<br />
trat auch nach 4-stündiger Erwärmung bei 40° C keine Koagulation<br />
Zeit wurde der Versuch in beiden Fällen abgebrochen.<br />
ein. Nach dieser<br />
Auch in den Proben, die den Auszug aus dem Darm enthielten, trat nach 4-stün-<br />
diger Erwärmung bei 40° C keine Fällung ein.<br />
») ABDERHALDEN, Handbuch d. biochem. Arbeitsmethoden 3, 1910, 19.<br />
*) FERMI, Vorlesungen über Bakterienenzyme. Jena 1907.