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59<br />

nommen. Bei Verlusten, d. h. bei negativem a, ergibt die Formel (8) natürlich einen<br />

negativen Betrag.<br />

Es ist leicht zu sehen, dass die BUFFONsche Hypothese in der Gleichung (8) ent-<br />

halten ist. In der Tat hat man für<br />

(9) f(x;a) =<br />

a<br />

f(x)dx= / -<br />

a*<br />

a+a<br />

/<br />

f(x)dx=- ] —<br />

'a<br />

•<br />

a<br />

dx=<br />

J 2<br />

~<br />

x a x<br />

a<br />

Die Hypothese von LACROIX und ÖTTINGER, nach der die moralischen Werte<br />

für den Gewinn oder Verlust a bezüglich gleich<br />

sind, entspricht der Annahme<br />

a .a<br />

—-— und<br />

a-\-oc a<br />

(10) f(x;a)=", f(x;a) = ļ<br />

(oc^oj.<br />

Diese Hypothese gibt also den Fall, dass in einem Teil des betrachteten Intervalls die<br />

Funktion f(x\a) nicht abnimmt, sondern konstant bleibt.<br />

Dass die Funktion f(x;a) in dem ganzen<br />

in Betracht kommenden Intervall kon-<br />

stant ist, wird im folgenden ausgeschlossen, weil dann die moralische Erwartung<br />

in die<br />

mit einem konstanten Faktor multiplizierte mathematische Erwartung, d. h. die subjektive<br />

Bewertung der Vermögensänderung in eine objektive übergeht.<br />

Die BUFFONsche Hypothese ist nach (7) und (9) gleichbedeutend damit, dass,<br />

wenn das Vermögen einer Person a in x übergangen ist, eine weitere Änderung um die<br />

unendlich kleine Grösse dx einen moralichen Wert hat, der proportional dx, umgekehrt<br />

proportional dem Quadrate des augenblicklichen Vermögens<br />

und direkt proportional dem<br />

Anfangsvermögen ist. Gegen die erste dieser drei Aussagen wird man kaum etwas sagen<br />

können, gegen die zweite lassen sich dieselben Einwände vorbringen, wie gegen die<br />

Bernoullische Hypothese, und erst recht gegen die letzte. Dem gewöhnlichen Empfinden<br />

nach wird meist ein in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsener Mensch (kleines Anfangs-<br />

vermögen a) dem Gelde einen grösseren subjektiven Wert beilegen, als ein aus wohl-<br />

habender Familie stammender (grösseres Anfangsvermögen a).<br />

Ausnahmen sind selbst-<br />

verständlich möglich, so wird eine Erziehung, die auf Herz und Gemüt zu wirken sucht,<br />

im allgemeinen eine geringere Einschätzung des Wertes materieller Güter zur Folge<br />

haben. Jedenfalls wird man sagen müssen, dass eine so einfache Abhängigkeit von a,<br />

wie sie die Gleichungen (9) und (10) liefern, kaum je in Wirklichkeit stattfinden wird.<br />

Wird in die Funktion / auch noch das Anfangsvermögen<br />

a eingeführt, so gilt für<br />

sie dennoch in demselben Masse das, was andere Autoren von der Funktion f(x) ge-<br />

sagt haben, nämlich dass die Wertschätzung einer Vermögensänderung ein derart<br />

subjektiver Vorgang ist, dass es unmöglich sein dürfte, sie wirklich durch eine allgemein<br />

gültige Formel darzustellen. Infolgedessen gibt auch die Formel (8) nicht die Möglich-<br />

keit, durch geeignete Spezialisierung den subjektiven Wert, den eine Person in bestimm-<br />

ten Vermögensumstanden Gewinn und Verlust beilegt, allgemein zahlenmässig festzulegen.<br />

Man wird kaum zwei Personen finden, die denselben Gewinn gleichwertig einschätzen,<br />

und auch bei einer einzelnen Person kann sich der Grad der Einschätzung, selbst bei<br />

Gleichbleiben der allgemeinen Vermögenslage, im Laufe der Zeit ändern.

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