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jene von GADOW (1891) und SHUFELDT (1890) verwiesen. Au* die letzten zwei<br />
Publikationen stützt sich auch, falls nicht anders angegeben, die folgende Darstellung.<br />
Bei der Betrachtung der Kaumuskeln habe ich mich nur an das unbedingt Wich-<br />
tigste gehalten und jeweilen ganze Muskelgruppen als physiologische Einheiten behandelt.<br />
So erscheint nämlich der ganze Kaumechanismus viel leichter verständlich, ohne dass<br />
der Wissenschaftlichkeit unserer späteren physiologisch-anatomischen Betrachtungen des<br />
Unterkiefers Abbruch geschähe. In Anlehnung an GADOW unterscheide ich im nach-<br />
stehenden drei Muskeln, bezw. Muskelgruppen.<br />
/. Musculus dlgastricus s. depressor<br />
mandlbulae. Der Schnabelöffner.<br />
Ein starker Muskel, welcher von der Seiten-, Hinter- und Unterfläche des Occipitale<br />
laterale, sowie manchmal auch von den Vorsprüngen des Occipitale basilare und des<br />
Basissphenoids, entspringt, um an der Aussenfläche des Processus mandibularis posterior<br />
und am Processus mandibularis internus des Unterkiefers zu<br />
traktion zieht dieser Muskel den hinter dem Gelenke liegenden<br />
inserieren. Bei seiner Kon-<br />
Teil der Mandibula nach<br />
hinten und aufwärts und öffnet dadurch den Schnabel. Daneben hebt er zugleich in<br />
vielen Fällen durch den Druck des Unterkiefergelenkes auf das Quadratum und weiter<br />
durch die Pterygoidea-Palatina einer- und Quadratojugalia-Jugalia-Maxillaria anderseits den<br />
Oberschnabel etwas aufwärts.<br />
2. Musculus temporalis. Der Schnabelschliesser.<br />
Die fünf Portionen der Temporalis-Gruppe entspringen im allgemeinen<br />
temporalis, dem Os squamosum,<br />
der Fossa<br />
der Orbitalhöhle, dem Quadratum und dem Quadrato-<br />
temporal-Gelenk und inserieren an der Aussen- und Innenfläche, sowie am Ober- und<br />
Unterrand der vor dem Quadratum sich ausdehnenden Pars posterior<br />
des Unterkiefers.<br />
Durch Kontraktion dieser Muskeln wird der Unterkiefer gehoben und so der Schnabel<br />
geschlossen.<br />
„Die ..<br />
erste und zweite Portion<br />
. gehen<br />
unter dem Jochbogen<br />
hindurch zum<br />
Unterkiefer und werden bei der Ente von einem vom Tränenbein zur Spitze des Postor-<br />
bitalfortsatzes, und einem zur Verbindung des Quadratum mit dem Jugale gehenden<br />
Ligamente bedeckt. Ein Blick auf den Schädel der Papageien zeigt, dass die ganze Orbita<br />
von einem Knochenringe umschlossen und dass auch die Schläfengrube, der Raum<br />
zwischen den Proc. squamosi und dem Proc. occip. lateralis von Knochen überbrückt<br />
ist. Von dieser Brücke entspringt ein den Papageien eigentümlicher<br />
Muskel, der subkutan<br />
gelegen aussen über dem Jochbogen hinweggeht und sich am oberen Rande und dem<br />
vorderen Teile der äusseren Fläche des Unterkiefers in breiter Ausdehnung inseriert".<br />
Bei Kormoran (Phalacrocorax) wird auf eigentümliche Weise die Vergrösserung der<br />
Ursprungsstelle der Schnabelschliesser erreicht. Hier legt sich nämlich an das Hinterhaupt<br />
ein unpaares, frei beweglich<br />
mit ihm verbundenes, gestreckt pyramidenförmiges Knochen-<br />
stäbchen (Occipital stile Garrod) an, und dient so zum Ansatz der ungemein starken<br />
Muskulatur. Vgl. HĒRISSANT (1752) PI. VII, Fig. 2, GARROD (1876) PI. XXVIII, Fig. 1.<br />
3. Musculi pterygoidei. Die Flügelmuskeln.<br />
Eine starke Muskelmasse, bestehend aus einigen (bis 4) Portionen, die zwischen<br />
dem Palatinum, Pterygoideum<br />
und manchmal dem hintern, äussern Rande des Maxillare<br />
einerseits und der Innenfläche des vor dem Gelenke liegenden Abschnittes des Unterkiefers<br />
(Articulare, Proc. mandib. internus, Complementare, Hinterende des Opereulare, Dentale)<br />
andererseits liegt. Bei fixiertem Unterkiefer wird durch diese Muskelgruppe<br />
schnabel stark nach unten und hinten gezogen, was bei den Papageien<br />
der Ober-<br />
besonders auf-<br />
fällt; im andern Falle wirken diese Muskeln bei ihrer Kontraktion als ein kräftiger<br />
Schliesser des Schnabels.