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ANWENDUNG VON KORRELATIONSBERECHNUNGEN IN<br />
DER AEROLOGIE.<br />
Wer einen Einblick in die ungeheure Menge von Beobachtungen an meteorologischen<br />
und aerologischen Observatorien kann sich<br />
gewonnen,<br />
des Eindrucks nicht erwehren, dass<br />
die Bearbeitung des Materials, d. h. die Auswertung wissenschaftlicher und praktischer<br />
Ergebnisse, weit hinter dem Ansammeln von Beobachtungen zurücksteht. In grossem<br />
Umfange einsetzende Korrelationsberechnungen könnten beim Abbau des schon<br />
gesam-<br />
Nutzen für die Wissenschaft sein.1)<br />
Gerade in der<br />
melten Materials von weitgehendem<br />
Aerologie scheint mir die Anwendung von Korrelationsberechnungen ganz besonders erfolg-<br />
versprechend, ja direkt notwendig zu sein. Notgedrungen können aerologische Beobach-<br />
tungen nicht kontinuierlich gemacht<br />
werden. Ein Luftschiffer, z. 8., der um 11 Uhr a.<br />
aufsteigt, möchte aber wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit er eine Windverteilung, wie<br />
sie die Terminbeobachtung um 7 Uhr a. in den höheren Luftschichten ergeben hat, als<br />
für ihn in Frage kommend annehmen kann. Korrelationsberechnungen können diese Frage<br />
beantworten und zur Bestimmung<br />
der wahrscheinlichen für den betreffenden Monat oder<br />
Jahreszeit geltenden Veränderungen der Windstärke führen. Selbstverständlich wird der<br />
Flieger jedesmal auch die allgemeine Wetterlage zu Rate ziehen.<br />
Auch andere, für den aerologischen Beobachter selbst wichtige Fragen,<br />
Korrelationsberechnungen entschieden werden. In der Praxis der Pilotaufstiege<br />
können durch<br />
kommt es<br />
z. B. häufig vor, dass die Witterungsumstande zum Termin die denkbar ungünstigsten<br />
sind, das Wetter aber eine baldige Aufbesserung erwarten lässt, z. B. wenn<br />
ein Cu-Ni<br />
vorüberzieht. Es wäre nun festzustellen, welch ein Spielraum in der Wahl des faktischen<br />
Aufstiegstermins dem Beobachter zu gewähren sei, ohne dass durch die Nichteinhaltung<br />
des genauen Zeitpunktes die Einheitlichkeit des Beobachtungsmaterials geschädigt werde.<br />
Die Anregung zur Anwendung von Korrelationsberechnungen in dem speziellen Fall,<br />
von dem hier berichtet werden soll, gaben mir folgende<br />
Umstände. Ich hatte Mittelwerte<br />
aus einem mehrjährigen Material der täglichen Pilot- und Drachenaufstiege des Aerologischen<br />
Observatoriums in Pawlowsk zu berechnen. Der Beobachtungstermin<br />
war nun während<br />
n<br />
einiger Monate um 4 Stunden verschoben worden: statt um 7 awar um 11 n a beobachtet<br />
worden. Es entstand für mich die Frage, wie weit die 11 Uhr-beobachtungen geeignet<br />
seien, um zur Mittelwertsberechnung für den 7-Uhr-Termin für die fehlenden Monate heran-<br />
gezogen zu werden. Glücklicherweise waren nämlich im Jahre nach dem Übergang vom.<br />
11-Uhr-Termin zum 7-Uhr-Termin in den betreffenden Monaten Parallelbeobachtungen um<br />
7 Uhr und um 11 Uhr gemacht worden. Dadurch ergab sich die Möglichkeit,<br />
ein Urteil<br />
über den Grad der Übereinstimmung der Windstärke um 7" a und um 11 "a zu bilden.<br />
Eine Korrelationsberechnung an den Parallelbeobachtungen ermöglicht<br />
ein genügender Grad von Übereinstimmung<br />
1. festzustellen, ob<br />
zwischen den Tabellen der 7 Uhr-Werte und<br />
der 11 Uhr-Werte besteht, und 2. den algebraischen Ausdruck für diese Abhängigkeit der<br />
beiden Wertetabellen in Form von Gleichungen zu erhalten. Auf Grund der Gleichungen<br />
kann dann die Extrapolation von 11 Uhr auf 7 Uhr vorgenommen werden.<br />
») cf. Koppen. Meteor. Ztschr. 1913, Heft 3. S. 113 und 1914, Heft 1. S. 13.