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VERSUCHE ÜBER DIE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT DER<br />
MOOSE GEGEN AUSTROCKNUNG.<br />
Von N. MALTA.<br />
Während der Bestimmung meines von Granitblöcken des Ostbaltikums herstam-<br />
menden Grimmiaceenmaterials, konnte ich die schon bereits bekannte Tatsache, dass<br />
Moose, welche mehrere Monate bis einige Jahre im Herbar gelegen haben, noch zum<br />
Teil lebende Zellen besitzen, von neuem beobachten. Liess man nämlich die aufge-<br />
weichten Grimmien einige Zeit im Wasser liegen, so zeigten sich bald darauf Regenerations-<br />
erscheinungen: aus den Moosproben wuchsen neue Sprosse<br />
hervor. Die Resistenz der<br />
Grimmiaceen gegen Trockenheit ist, im Zusammenhange mit dem xerophilen<br />
Bau dieser<br />
Pflanzen, ausserordentlich gross. So hat F. HINTZE (LOESKE 1913) die Weiterentwicklung<br />
von 7 Jahre alten Herbarexemplaren des Rhacomitrium sudeticum, die auf .eine Grotte<br />
im Garten gesetzt wurden, beobachten können.<br />
Um die Resistenz gegen Austrocknung und den Verlauf der Regeneration ausser<br />
Grimmiaceen auch bei Moosen anderer Familien festzustellen, habe ich eine Reihe ein-<br />
lacher Versuche vorgenommen. Die Pflanzen aus dem Herbar wurden in Erlenmeyer-<br />
kolben mit Leitungswasser Übergossen, die Kolben mit Wattepfropfen<br />
im Laboratorium bei Zimmertemperatur am Fenster aufgestellt.<br />
Versuchsanordnung glaubte ich anfangs<br />
Eintrocknungsverhältnisse<br />
verschlossen und<br />
Von einer exakteren<br />
absehen zu dürfen, weil schon die näheren<br />
derPflanzen nicht bekannt waren. Dieses traf besonders beiden<br />
Moosen zu, welche ich nicht selbst gesammelt resp. präpariert hatte, sondern durch Tausch<br />
erhielt. In diesen Fällen konnten oft nur die positiven Resultate berücksichtigt werden.<br />
Denn blieb bei einer Probe die Regeneration aus, so war man keineswegs dazu berechtigt,<br />
daraus gleich einen Schluss über die geringe Ausdauer der betreffenden Art gegen<br />
Trockenheit zu ziehen. Es war möglich, dass die Pflanzen einfach beim Trocknen durch<br />
zu hohe Temperatur getötet sein konnten. Wollte man exakt verfahren, so müsste man<br />
die Moose bei bestimmten Verhältnissen eintrocknen und dann nach gewissen Zeit-<br />
abschnitten wiederholt auf das Vorhandensein lebender Zellen prüfen. Solche Versuche<br />
sind bei einer ganzen Reihe von Moosen durch IRMSCHER (1912) ausgeführt worden.<br />
Bei ausgesprochenen Xerophyten wurden die Beobachtungen jedoch<br />
nicht bis zum völligen<br />
Absterben der Pflanzen fortgesetzt, weil dieses wohl oft Jahrzehnte in Anspruch nehmen<br />
könnte. Ich war daher, trotz der oben angeführten Umstände, gezwungen Versuche mit<br />
Herbarexemplaren anzustellen,<br />
jähriger Austrocknungsdauer finden Hessen.<br />
unter denen sich Proben von sehr verschiedener, 1 80<br />
Von den über 150 Versuchen, welche teils noch nicht zum Abschluss gebracht<br />
worden sind, teils der Wiederholung bedürfen, will ich in vorliegender vorläufigen Mitteilung<br />
nur über die Versuche berichten.<br />
Ergebnisse einiger<br />
IRMSCHER (1912) hat das Verhalten der Laubmoose der Trockenheit und Kälte<br />
gegenüber eingehend behandelt. Er wies nach,<br />
dass bei der Regeneration einerseits sich<br />
Sprosse aus den schlafenden Augen (Astanlangen mit einer Scheitelzelle) entwickeln,<br />
andererseits sekundäres Protonerna aus blattwinkelständigen Stammzellen gebildet wird.