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EU-Zulassung - Fleischerei-Berufsgenossenschaft

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Notizen vom Symposium „<strong>EU</strong>-<strong>Zulassung</strong>“<br />

vom 05. und 06.11.2007 in FBG-Reinhardsbrunn<br />

Zugangsregelung, Schwarz-Weiß-Trennung, Stiefeltrocknung, Schürzenaufhängung und<br />

Temperaturregistrierung. Auch Alternativen zu Andockstationen wurden anschaulich<br />

demonstriert.<br />

Eduard Kieswimmer junior von der Landmetzgerei Kieswimmer berichtete über den Weg<br />

vom ersten Gespräch mit einem Veterinär bis zum Erhalt der <strong>EU</strong>-<strong>Zulassung</strong>. Bei ihm habe<br />

es sich bewährt, eine Hygienemanagerin hinzuzuziehen. Diese hätte wertvolle Arbeit bei<br />

der Vermittlung zwischen Betrieb und Veterinäramt geleistet. Anhand von Bildern und<br />

einem Film erläuterte Herr Kieswimmer sehr anschaulich, welche Maßnahmen zur<br />

Erlangung der <strong>EU</strong>-<strong>Zulassung</strong> unternommen wurden und wie der Betrieb aktuell aussieht.<br />

Im Bereich der Rinderschlachtung bemängelte Herr Kieswimmer allerdings, dass durch<br />

Vorgaben des Veterinärs Einbußen beim Arbeitsschutz zu verzeichnen seien.<br />

Dr. Hans-Georg Basikow, Sachverständiger für den Bereich <strong>EU</strong>-<strong>Zulassung</strong>, berichtete von<br />

mehreren <strong>Zulassung</strong>sverfahren, die er in den Ländern Berlin, Brandenburg und Bayern<br />

begleitet hatte. Seiner Erfahrung nach würden typischerweise Kosten von rund 100.000<br />

Euro im Rahmen des <strong>Zulassung</strong>sverfahrens entstehen. Er bemängelte konkret von ihm<br />

gefundene behördliche Auflagen für die zahlreichen Aspekte, die von Betrieben zu<br />

beachten seien. Dr. Basikow wies allerdings auch darauf hin, dass sowohl bei den<br />

Unternehmern als auch der Belegschaft manchmal ein Umdenken bezüglich<br />

Hygieneverhalten und dem Führen von Unterlagen sowie der täglichen Eigenkontrolle<br />

stattfinden müsste. Weiterhin sollten verstärkt Schulungen im Bereich Hygiene,<br />

Arbeitsschutz und Infektionsschutz durchgeführt werden.<br />

In der Podiumsdiskussion ging Frau Dr. Schindler auf den Vorwurf ein, die Behörden<br />

wären bei der <strong>EU</strong>-<strong>Zulassung</strong> bisher zu langsam gewesen. Vielmehr sei den Betrieben erst<br />

zu spät klar geworden, dass die <strong>Zulassung</strong> der Normalfall und nicht die Ausnahme sei. Sie<br />

räumte allerdings auch ein, dass bis Juli 2007 noch nicht klar war, wie die Abgrenzung<br />

zum Einzelhandel erfolgen würde. Im Bereich Schlachtung wäre die <strong>Zulassung</strong>spflicht<br />

jedoch immer klar gewesen. Die Frist bis Ende 2009 müsse eingehalten werden, weil sie<br />

davon ausgehen würde, dass Deutschland keine Verlängerung der Frist beantragen<br />

werde. Herr Dr. Pröhl empfahl, einen <strong>Zulassung</strong>santrag erst dann zu stellen, wenn alle<br />

notwendigen baulichen Maßnahmen abgeklärt wären. Würde dies erst nach der<br />

Antragstellung deutlich werden, könne der Betrieb in der Regel die Umbaumaßnahmen<br />

nicht innerhalb von sechs Monaten abschließen. Der Landesinnungsmeister von Hessen,<br />

Herr Eckhart Neun, gab zu bedenken, dass die Vorreiter bei der <strong>EU</strong>-<strong>Zulassung</strong> häufig<br />

Lehrgeld zahlen mussten, so dass die Betriebe vorsichtiger vorgehen würden. Er<br />

bemängelte ferner eine Diskrepanz zwischen <strong>Zulassung</strong>s- und Überwachungsbehörde.<br />

Frau Dr. Schindler bat um Verständnis dafür, dass Veterinäre vor Ort für ihre<br />

Entscheidung geradestehen müssten. Herr Neun empfahl, dass die Landesverbände noch<br />

stärker vermittelnd eingreifen sollten. Herr Dr. Basikow hob hervor, dass dort die<br />

<strong>Zulassung</strong> in weniger als einem halben Jahr geschafft wurde, wo es ein Voraudit mit der<br />

Behörde gegeben habe. Landesinnungsmeister Günter Schütz erläuterte, dass<br />

ursprünglich davon ausgegangen worden war, dass jeder registrierte Betrieb die<br />

<strong>Zulassung</strong> problemlos bekommen würde. Hier waren die Betriebe am Anfang motiviert,<br />

während von den Behörden aber oft mit einem „Abwarten“-Hinweis gebremst worden<br />

wäre. Es wäre seiner Meinung nach wichtig, dass die Behörden flexibel vorgingen, damit<br />

die Betriebe motiviert würden. Eine Veterinärin aus Berlin ermunterte die Teilnehmer<br />

dahingehend, dass sie selbstbewusster sein sollten, die Fleischer seien kompetent und<br />

sollten sich gegenseitig unterstützen und könnten die <strong>Zulassung</strong> schaffen. Ein

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