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jeweiligen Bevölkerungszahlen der Herkunftsländer, daß deutsche Hochqualifizierte anteilsmäßig<br />
die geringste Mobilität aufweisen 10 .<br />
9.<br />
Bemerkenswert gerade auch in unserem Zusammenhang ist ein weiterer Befund: Insgesamt<br />
arbeiten nach EUROSTAT rd. 28.000 hochqualifizierte US-Amerikaner in der Bundesrepublik.<br />
Das sind rund die Hälfte aller in der EU-beschäftigten US-Bürger.<br />
10.<br />
Aussagen über die vergleichsweise Beständigkeit deutscher Hochqualifizierter können<br />
Jahr u.a. auch den Befunden der Europäischen Hochschulabsolventenstudie entnehmen,<br />
die 1999 unter Leitung und Koordination des Wissenschaftlichen Zentrums für Berufs und<br />
Hochschulforschung der Gesamthochschule Kassel durchgeführt wurde 11 : Danach ist die<br />
berufliche Mobilität deutscher Hochschulabsolventen im Vergleich zu anderen europäischen<br />
Ländern relativ gering. Über derzeitige, frühere oder auch zwischenzeitlich temporäre<br />
Berufsaufenthalte im Ausland berichten nur rund 12 Prozent der deutschen Befragten,<br />
aber über 50 Prozent der Niederländer, je 30 Prozent der Franzosen und Briten.<br />
11.<br />
Die Studie belegt auch einen weiteren und aktuell diskutierten Umstand: Die USA als attraktivstes<br />
Zielland für deutsche Hochschulabsolventen: Ohne hinsichtlich der Länderverteilung<br />
Repräsentativität beanspruchen zu können, findet die Studie, daß in keinem anderen<br />
Land prozentual mehr Absolventen einer deutschen Universität arbeiten als in den<br />
USA und daß aus keinem anderen europäischen Land prozentual so viele Hochschulabsolventen<br />
in die USA gingen wie aus Deutschland.<br />
12.<br />
Nicht zuletzt dank der detaillierten und aussagekräftigen Studie Buechtemanns über<br />
Deutsche Nachwuchswissenschaftler in den USA lassen sich die Befunde der Kasseler<br />
Wissenschaftler näher spezifizieren 12 .<br />
Die Attraktivität insbesondere des US-amerikanischen Wissenschaftssystems wird<br />
nicht zuletzt an dem vergleichsweise hohen Anteil deutscher ‚foreign scholars‘ - Gastwissenschaftler,<br />
Postdocs bzw. auch anderer Nachwuchswissenschaftler - an amerikanischen<br />
Universitäten deutlich. Nach den jährlichen Erhebungen des ‚Institute of International<br />
Education‘ hielten sich Ende 2000 insgesamt 5.221 deutsche ‚scholars‘ an amerikanischen<br />
Universitäten auf 13 . Unter den Vertretern anderer europäischer Nationen nahmen<br />
sie mit rund 18 Prozent damit den ersten Platz ein, gefolgt von Frankreich mit 11 und<br />
Großbritannien mit 10 Prozent. Allerdings: In einem Vergleich der Veränderungsraten<br />
zwischen 1999 und 2000 stieg der Anteil aller europäischen ‚scholars‘ um durchschnittlich<br />
10<br />
Vgl. JAHR u.a. , S. 6<br />
11<br />
Europäische Hochschulabsolventenstudie „Careers after Higher Education – a European research Survey“<br />
(CHEERS); TEICHLER, Ulrich; SCHOMBURG, Harald u.a. 1999.<br />
12<br />
BUECHTEMANN, C.F.; Center for Research on Innovation and Society–CRIS: Deutsche Nachwuchswissenschaftler<br />
in den USA. Perspektiven der Hochschul- und Wissenschaftspolitik. (Project Talent). Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (Hg.). Bonn: BMBF 2001.<br />
13<br />
Institute of international Education(IIE), Foreign Scholars by place of origin 1999/00 – 2000/01<br />
http://www.opendoorsweb.org<br />
11