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BRAIN DRAIN _ BRAIN GAIN

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nach Deutschland erhalten haben und reduziert die Zahlen entsprechend, ergibt sich eine<br />

Quote von etwa 10 bis12 Prozent 16 .<br />

16.<br />

Wie die Autoren der Talent-Studie selbst betonen, bleibt allerdings unklar, inwiefern die<br />

deutschen ‚scholars‘ auf Dauer in den USA bleiben oder aber in absehbarer Zeit zurückkehren.<br />

Bei der Gruppe handelt es sich in der Regel um Nachwuchswissenschaftler mit<br />

befristeten Visa für begrenzte Forschungsaufenthalte (J1) oder hochqualifizierte Tätigkeiten<br />

(H1-B), befristet auf maximal 6 Jahre. Die Frage nach einem dauerhaften Verbleib<br />

steht daher in dieser Gruppe – wenn überhaupt – meist noch nicht an.<br />

Die Talent-Studie selbst geht von einer Bleiberate der Naturwissenschaftlern von<br />

25% bis 30 % aus, Ingenieure und Mediziner dagegen kehren überwiegend nach<br />

Deutschland zurück. Diese Zahlen entsprechen auch bereits früher ansetzenden europäischen<br />

Studien zum Thema, die ansonsten eine durchschnittliche Verbleibsrate von europäischen<br />

Wissenschaftlern von etwa 50% ermittelt hatten. 17<br />

Dies jedoch würde bedeuten, daß sich der Anteil der tatsächlich in en USA verbleibenden<br />

deutschen Nachwuchwissenschaftlern drastisch reduziert. Dies hieße aber auch, daß ein<br />

erheblicher Anteil der Nachwuchswissenschaftler sein in den USA erworbenes Know-how<br />

schließlich in der Bundesrepublik einbringt – so dort eine adäquate Stelle zu finden ist.<br />

17.<br />

Konzentriert man sich allerdings auf Personen, die ihren PH.D. in den USA erworben haben,<br />

dann steigt der Anteil der Verbleibswilligen seit 1990 beträchtlich. Nach letzten Erhebungen<br />

wollen derzeit von den ca. 280 deutschen Wissenschaftlern, die 1998/1999 direkt<br />

in den USA promovierten, ca. 50 Prozent bleiben 18 .<br />

18.<br />

Übereinstimmend mit anderen internationalen Studien stellt aber auch die Talent-Studie<br />

fest, daß die abschätzbaren Quoten keinesfalls in einer Größenordnungen liegen, die die<br />

Behauptung eines deutschen Brain Drain in die USA rechtfertigten 19 . Bei der aktuellen<br />

Diskussionen zum Brain Drain, so auch die OECD, handele es sich eher um eine national<br />

„bedrohlich“ empfundene Perspektive, die aus dem aktuellen Fachkräftemangels – wie in<br />

fast allen EU-Ländern ähnlich – resultiere 20 .<br />

Mehr als eine Diskussion von Quantitäten sei daher eine Reformdiskussion in den Herkunftsländern<br />

angebracht, um deren Attraktivität für Rückkehrer zu erhöhen 21 .<br />

16<br />

Vgl. BUECHTEMANN, C.F., a.a.O. S.48.<br />

17<br />

vgl. MAHROUM, Sami: Europe and the Challenge of the Brain Drain, IPTS Report 29. Sevilla: IPTS 1999<br />

18<br />

National Science Foundation, Division of Science Resources Statistics (NSF/SRS): Science & Engineering<br />

Indicators - 2002, Stay rates of Foreign Doctoral Recipients, appendix table 2-32. Arlington, VA: 2002.<br />

http://www.nsf.gov/sbe/srs/seind02/c2/c2s3.htm<br />

19<br />

Vgl. BUECHTEMANN, C.F., a.a.O. S.48f.<br />

20<br />

Vgl. OECD: International Mobility of the Highly Skilled. Paris: 2001, S. 29; auch JRC/IPTS-ESTO Study:<br />

The Mobility of Academic Researchers: Academic Careers & Recruitment in ICT and Biotechnology. Sevilla:<br />

2001, S. 37<br />

21<br />

ebda. Sevilla: 2001, S. 53<br />

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