BRAIN DRAIN _ BRAIN GAIN
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BRAIN DRAIN _ BRAIN GAIN
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wenn nach Wissenschaftlern verschiedener Fachprovenienz, verschiedener Positionshöhen<br />
und nach derzeitigem Aufenthaltsland unterschieden wird.<br />
Der Problembereich wird in verschiedenen Zusammenhängen weiter ausgeführt:<br />
Bei der vergleichenden Bewertung von Aufstiegschancen und der Kalkulierbarkeit<br />
von Karriereperspektiven etwa sehen die Befragten ganz erhebliche Differenzen<br />
zwischen ihrem derzeitigen Gastland und der Bundesrepublik.<br />
25.<br />
Als wenig attraktiv im Vergleich zum derzeitigen Aufenthaltsland beurteilen die befragten<br />
deutschen Wissenschaftler im Ausland auch die Modalitäten der Zusammenarbeit<br />
in den deutschen Einrichtungen. Besonderes häufig wird das Fehlen kooperativer<br />
Entscheidungsstrukturen und mangelnder interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
moniert.<br />
26.<br />
Flexiblere Karrieremöglichkeiten werden auch von internationalen Wissenschaftlern<br />
in der Bundesrepublik als wichtige Voraussetzung zur Verbesserung des Wissenschaftsstandorts<br />
Deutschland betont. Noch wichtiger aber ist ihnen eine Verbesserung<br />
des Zugangs zu Forschungsfördermitteln. Ob befristet oder unbefristet angestellt,<br />
promoviert oder habilitiert – diese Forderung variiert kaum.<br />
Als weiterhin besonders wichtig werden Investitionen in innovative Wissensbereiche<br />
und Forschungsinfrastruktur – durchgängig in sämtlichen Teildisziplinen<br />
mit aufwendigem apparativem Bedarf - sowie eine Intensivierung internationaler Kooperationen<br />
hervorgehoben.<br />
Private und soziale Rahmenbedingungen<br />
27.<br />
Nicht ursächlich für einen Brain Drain, wohl aber mitentscheidend für die Rückgewinnung<br />
deutscher oder den Verbleib internationaler Wissenschaftler sind private<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Insbesondere für verheiratete Wissenschaftler mit Kindern im Haushalt: Unter knapp<br />
30 Determinanten beruflicher Zufriedenheit stehen Aspekte einer möglichst günstigen<br />
Verbindung von Familie und Beruf obenan.<br />
Berufliche Möglichkeiten auch für den Lebenspartner, gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
vor Ort - nach Meinung der deutschen Wissenschaftler im Ausland bietet<br />
das derzeitige Aufenthaltsland diese Möglichkeiten. Meist im Gegensatz zu<br />
Deutschland.<br />
Ihre Entscheidung, nach Deutschland zurückzukehren machen 80 Prozent der verheirateten<br />
deutschen Wissenschaftler im Ausland davon abhängig, daß ihren Lebenspartnern<br />
ebenfalls eine befriedigendes Stellenangebot unterbreitet wird.<br />
Brain Re-Gain und Brain Gain<br />
28.<br />
Rund 43% der von uns befragten Deutschen im Ausland geben an, nicht in die Bundesrepublik<br />
zurückkehren zu wollen. Der Anteil der noch Unentschlossenen - und<br />
damit das Potential, das unter attraktiven Bedingungen zurückzugewinnen wäre –<br />
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