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BRAIN DRAIN _ BRAIN GAIN

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5.<br />

Vergleicht man – mit Vorbehalt - die derzeitigen Aufenthaltsländer der von uns Befragten<br />

mit den Zielländern der von den großen deutschen Austauschorganisationen vergebenen<br />

Auslandsstipendien für Wissenschaftler, dann zeigen sich einige charakteristische Übereinstimmungen<br />

– und Abweichungen:<br />

- Auch unter den Zielländern bei der Vergabe von Auslandsstipendien für deutsche Wissenschaftler<br />

stehen die USA und Großbritannien konstant und mit Abstand an erster<br />

Stelle. Sowohl als Zielländer eines zeitweiligen, geförderten akademischen Aus- oder<br />

Fortbildungsaufenthalt als auch, wie unsere Erhebung zeigt, als mehr oder minder<br />

dauerhafter Lebens- und Arbeitsort gehören sie zu den attraktivsten Ländern 3 .<br />

Daß eine solche Parallelität lediglich durch die Art und Weise unserer Stichprobenziehung<br />

evoziert wird, ist dabei nicht zwingend: Ca. 20 Prozent der von uns jetzt in<br />

den USA angetroffenen Deutschen und rund 50 Prozent der jetzt in Großbritannien lebenden<br />

haben den früheren, zu Aus- oder Fortbildungszwecken geförderten Auslandsaufenthalt<br />

in einem anderen Land verbracht.<br />

- Zwischen den bevorzugten Zielländern geförderter Auslandsaufenthalte deutscher<br />

Wissenschaftler und den Aufenthaltsländern der von uns Befragten ist einerseits eine<br />

relativ große Ähnlichkeit festzustellen: Unter den ersten zwölf Ländern finden sich, mit<br />

Ausnahme je eines Landes, hier wie dort die gleichen. Andererseits: Bei den von den<br />

Austauschorganisationen geförderten Aufenthalten liegen auch andere außereuropäische<br />

Länder als Amerika – Japan, Kanada, Australien – relativ vorne, ein Trend, der<br />

sich in jüngeren Jahren (1997, 1998) mit dem Aufrücken z.B. von China auch nochmals<br />

verstärkt. Japan, in unserer Befragung als erstes außereuropäisches Aufenthaltsland<br />

nach den USA an achter Stelle, nimmt in der Rangfolge der Stipendienorganisationen<br />

1995, 1997 und 1998 konstant den dritten Platz ein 4 .<br />

In einer vorsichtigen Interpretation ließe sich behaupten, daß je nach Aufenthaltsziel<br />

auch je andere Entscheidungskriterien die Auswahl der Zielländer bestimmen.<br />

Es kann vermutet werden, daß mit dem Ziel bestmöglicher Weiterqualifizierung<br />

und bei finanzieller Förderung auch räumlich oder kulturell entferntere Länder durchaus<br />

und prioritär bevorzugt werden – bei der Entscheidung für einen mehr oder minder<br />

dauerhaften Aufenthalt aber andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen.<br />

Dies wird u.U. auch dadurch bestätigt, daß sich, soweit Angaben vorliegen, von<br />

den 41 jetzt in Japan angetroffenen und dort arbeitenden Befragten lediglich einer bereits<br />

früher mit einem Förderstipendium dort war. Für sämtliche anderen ist der derzeitige<br />

Aufenthalt auch der gleichzeitig erste 5 .<br />

5.<br />

Die oben präsentierte Rangfolge der Aufenthaltsländer Deutscher im Ausland ist relativ<br />

konstant. Sie ändert sich auch dann nur unwesentlich, wenn nach verschiedenen Untergruppierungen<br />

disaggregiert wird – etwa nach Fachprovenienz der Befragten, dem Beschäftigungsstatus,<br />

dem höchsten Bildungsabschluß o.ä..<br />

3<br />

Vgl.: Wissenschaft weltoffen: Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland. DAAD-<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst (Hg.). Bielefeld: Bertelsmann 2001, S.58, auch Tab.52, S.179.<br />

Der Vergleich ist nur unter Vorbehalt möglich: Grundsätzlich müßten zum Vergleich die Zielländer der von<br />

uns Befragten mit entsprechendem Ausreisejahr 1995, 1997 oder 1998 herangezogen werden.<br />

4<br />

Vgl. Fußnote 3 vorstehend, DAAD, a.a.O.<br />

5 Darunter befinden sich aber auch entsandte Personen.<br />

19

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