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BRAIN DRAIN _ BRAIN GAIN

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Komplementär ist es kaum verwunderlich, daß - verglichen mit den heutigen Wissenschaftlern<br />

- unter den Befragten anderer Profession gerade der Anteil der erstmals zu<br />

einem Postdoc-Studium eingereisten Personen deutlich geringer ist. Hier überwiegt die<br />

erstmalige Einreise zum direkten Antritt einer Stelle, mehr als zehn Prozent der Nichtwissenschaftler<br />

war allerdings auch bereits im Zuge von Promotionsvorbereitungen für längere<br />

Zeit im derzeitigen Aufenthaltsland. Betriebliche Trainee-Programme oder Praktika,<br />

aber auch ein grenzüberschreitender Austausch innerhalb eines Unternehmens sind weitere<br />

Anlässe, erstmals ins derzeitige Aufenthaltsland zu kommen.<br />

3.<br />

Unerwartet hoch ist auch der Anteil der Wissenschaftler, die direkt eine reguläre Stelle im<br />

heutigen Aufenthaltsland antraten – ohne etwa einen bildungsbiografisch veranlaßten früheren<br />

Aufenthalt. Die dieser Gruppe zuzuordnenden rund 180 deutschen Wissenschaftler<br />

- arbeiten zu fast 50 Prozent in verschiedenen EU-Staaten, rund 17 Prozent in Großbritannien.<br />

Die größte Einzelgruppe, 24 Prozent, ist in der Schweiz beschäftigt – darunter<br />

fast ein Fünftel Physiker. Etwa 12 Prozent arbeiten in den USA.<br />

- sind ganz überwiegend in Hochschulen und Universitäten beschäftigt sind (71%), dann<br />

auch in außeruniversitären Forschungseinrichtungen (8%)<br />

- arbeiten ganz überwiegend in qualifizierten Positionen oder Leitungsfunktionen als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter, Abteilungsleiter o.ä. (68%) bzw. auf Stellen mit umfassender<br />

Weisungsbefugnis bzw. mit Führungsaufgaben, z.B. als Professor, Geschäftsführer o.ä.<br />

(12%);<br />

- verfügen zu über 60 Prozent über unbefristete Verträge<br />

4.<br />

Die These eines gleichsamen „Hineinwachsen“ in eine ausländische Berufskarriere - Studienaufenthalt<br />

im jetzigen Aufenthaltsland, gegebenenfalls spätere Promotionsvorbereitung<br />

und Postpromotionsphase dort mit anschließendem Angebot und Annahme einer beruflichen<br />

Tätigkeit - mag zwar partiell noch zutreffend sein. Aber: Wie Tabelle 5.1 - rund<br />

ein Viertel unmittelbarer Einreisen zur Aufnahme einer regulären Beschäftigung etc. - und<br />

die vorstehenden Informationen zeigen, kann der Zugang zu einer zeitweiligen bzw. auch<br />

dauerhaften Berufstätigkeit im Ausland auf höchst verschiedenartige Weise erfolgen. Ob<br />

durch eine Bildungsphase am jetzigen „ausländischen“ Aufenthaltsland vorbereitet, ob eigeninitiative<br />

Bewerbung oder Annahme einer Bildungsofferte bereits aus dem Aufenthaltsland<br />

oder vom jeweiligen Herkunftsland aus, ob Austausch in internationalen Unternehmen<br />

- die vorfindliche Verschiedenartigkeit könnte eine zunehmende Normalisierung<br />

internationaler Berufskarrieren andeuten.<br />

5.<br />

Bei einer differenzierten Betrachtung der Einreiseanlässe nach Ländern zeigen sich einige<br />

typische Besonderheiten:<br />

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