AUTOStraßenverkehr Heft 07-2013

GENF-SPEZIAL
DRUCKVOLL SCHIEBEN Dezent nagelnder, 150 PS starker
Top-Diesel mit stämmiger Leistungsentfaltung
Als die erste Generation
des RAV4 im Jahr 1994
mit ihrem Zweiliter-Benziner
auf Eroberung geht, siegt
Michael Schumacher über Damon
Hill und Helmut Kohl über
Rudolf Scharping. Verdammt
lang her die Zeit, in der Geländewagen
noch gern auf Leiterrahmen
umherknarzten, während
sich die RAV4-Karosserie
bereits selbst trug und seine
vier Räder einzeln federten.
Auf 3,70 Meter Länge mixte
der poppige Toyota Platz und
Fahrspaß, gab sich wendig,
praktisch und ein bisschen
bunt. Echtes Offroadtalent erwartete
niemand – und bekam
es auch nicht. Das dürfte sich
TOYOTA RAV4 2.2 D-4D AB MÄRZ BEIM HÄNDLER
Nummer vier strebt
Die vierte Auflage des TOYOTA RAV4 tritt nicht nur markanter auf, sondern bietet
dank der deutlich längeren Karosserie auch mehr Platz für Passagiere und Gepäck.
auch bei der von uns gefahrenen
Generation vier nicht
großartig verändern, wobei
sich ansonsten eine Menge
getan hat. So ist der Neue mit
4,57 Metern satte 20 Zentimeter
länger als Generation drei,
zudem einen Tick niedriger
und breiter.
Schon klar, er muss ja auch
einer immer härteren Konkurrenz
die Stirn bieten. Um dies
zu schaffen, verpassten ihm
die Designer ein markanteres
Gesicht sowie eine insgesamt
windschlüpfigere und durch
die Verwendung hochfester
Stähle auch steifere und leichtere
Karosserie. Ob es an der
Aerodynamik-Optimierung
EINDEUTIG INFORMIEREN Große Rundinstrumente plus
digitale Infos zu Spurhalte-Assistent und Temperatur
liegt? Fakt ist jedenfalls: Der
Kompakt-SUV läuft problemlos
geradeaus und durcheilt Kurven
mit Elan, kommandiert von
der elektrisch unterstützten,
nicht zu leichtgängigen Lenkung.
Der modifizierte Allradantrieb
unterstützt das Handling durch
eine spezielle, elektronisch
kontrollierte Kraftzuteilung von
bis zu 50 Prozent an die Hinterräder.
Damit reduziert man
die Untersteuerneigung und
erhöht die Kurvenwilligkeit.
Gut so, denn der 150 PS
starke 2,2-Liter-Diesel bringt
den 1,6-Tonner so ordentlich
in Schwung, dass der bisherige
Top-Diesel mit 177 PS
beim neuen Modell ersatzlos
gestrichen wird.
Am Platzangebot sparten die
Japaner nicht, der geschmackvoll
arrangierte Innenraum
wirkt luftiger als bisher. So
macht sich etwa der zehn Zentimeter
längere Radstand bei
der Beinfreiheit im Fond bemerkbar,
die jetzt richtig großzügig
ausfällt. Vorn stehen bequeme
Sitze mit ordentlichem
Verstellbereich parat. Der des
Lenkrades wuchs ebenfalls,
womit es leichter fällt, eine bequeme,
fahraktive Position zu
finden.
Wer Toyota kennt, kommt mit
dem RAV4 sofort zurecht, Markenneulinge
brauchen nur eine
FREI WÄHLEN Totwinkelwarner,
Allrad mit elektronischer Sperre
kurze Warmlaufphase. Statt
auf ein zentrales Stell-Element
konzentriert sind die Bedienaufgaben
auf separate Schalter
und Knöpfe verteilt, wenn auch
manchmal etwas verstreut. Ein
Audiosystem mit Bluetooth-
Koppelung und iPod-Steuerung
ist schon beim Basismodell
2.0 D-4D für 26 650 Euro
serienmäßig.
Wer eine Nummer höher einsteigt,
erhält ein Multimedia-
System mit Berührungsbildschirm
(Navigationsfunktion
für 550 Euro extra) sowie eine
Rückfahrkamera – ein sinnvolles
Detail angesichts der
eingeschränkten Sicht nach
schräg hinten. Wenig Ein-
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