31.07.2013 Aufrufe

AUTOStraßenverkehr Heft 07-2013

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as Leben kann manchmal<br />

D so einfach sein. Eben<br />

noch verteilte der Junior fröhlich<br />

glucksend sein Orangina<br />

auf den hellen Sitzen, nun<br />

schrubbt ein sportlich-junger<br />

Mann namens Mohamed<br />

Hamed die fatalen Spuren<br />

wieder weg. Ein Anruf bei<br />

my-cleaner, nach einer Stunde<br />

brauste er im VW Up herbei,<br />

und in 40 Minuten will er<br />

schon wieder fertig sein. Perfekt,<br />

denn schließlich gäbe es<br />

nur Ärger, wenn Mama ihren<br />

geliebten Polo in diesem Zustand<br />

vorfinden würde.<br />

„Ganz weg“, erklärt uns Mohamed<br />

nach dem ersten Innenraumcheck,<br />

„gehen die Flecken<br />

leider nicht. Schließlich<br />

sind wir mobile Putzer und<br />

keine stationären Aufbereiter.<br />

Aber wir gucken mal, was<br />

geht.“ Dann hält er uns noch<br />

einen Flyer hin und legt los.<br />

Alle Türen auf, Fußmatten<br />

raus, Stromgenerator an,<br />

Staubsauger an.<br />

Das Konzept des Start-up-<br />

Unternehmers ist durchaus<br />

clever: Ausgerüstet mit speziell<br />

entwickelten Mittelchen, die<br />

ohne Wasser auskommen,<br />

reichlich Fasertüchern und<br />

einem Staubsauger, können<br />

Mohamed und sein Team<br />

quasi überall zur Reinigung<br />

antreten. Im Parkhaus, vor<br />

dem Büro oder zu Hause.<br />

Buchbar über die Homepage<br />

oder per Telefon. Gereinigt<br />

wird wahlweise nur die Karosserie<br />

oder das komplette<br />

Fahrzeug.<br />

Saugen Die Fußmatten werden<br />

gründlich behandelt<br />

abStauben Mit dem Wattestäbchen<br />

gegen die Pollen<br />

Offensichtlich kommt das Konzept<br />

gut an. So ist die Cleaner<br />

GmbH beispielsweise in Hannover<br />

bereits fest im Sattel<br />

und kümmert sich dort hauptsächlich<br />

um die Carsharing-<br />

Flotte von Volkswagen (Quicar).<br />

Neben Stuttgart steht nun<br />

Wien auf dem Eroberungsplan.<br />

Wir haben eine intensive<br />

Innenreinigung für 33,99 Euro<br />

geordert, und in der Tat: Mohamed<br />

legt sich mächtig ins<br />

Zeug. Armaturenbrett, Mittelkonsole,<br />

Türgriffe, Einstiegsleisten<br />

– alle bekommen nun<br />

das Putzmittel über ein Tüchlein<br />

aufgetragen, dann poliert<br />

der Geschäftsführer mit trockenen<br />

Tüchern sorgfältig hinterher.<br />

Selbst dem Schmutz in<br />

den Türfalzen und unter dem<br />

Tankdeckel rückt er zuleibe.<br />

Die gebrauchten Lappen landen<br />

schließlich in einer Box.<br />

Wohl dem, der eine ausdauernde<br />

Waschmaschine hat.<br />

„Im Schnitt“, erzählt uns Mohamed<br />

„rücken wir vier bis<br />

fünf Mal am Tag aus – auch<br />

bei Minusgraden. Die Arbeit<br />

hält warm.“<br />

Er greift nun zu einem neuen<br />

Tuch, sprüht die Sitze und die<br />

Armlehne ein und schrubbt<br />

mächtig los. Nach drei verbrauchten<br />

Lappen und einer<br />

nassen Stirn gibt er schließlich<br />

auf. „So, mehr geht nicht.“ Wir<br />

schauen uns die Sitze an, und<br />

tatsächlich: Mohamed hatte<br />

recht. Ein paar Flecken sind<br />

noch zu sehen. Der heimische<br />

Ärger hielt sich dennoch in<br />

Grenzen. Michael von Maydell<br />

Der Sitz ist nun deutlich<br />

sauberer als vorher<br />

auch Die auFlage sieht<br />

wieder frischer aus<br />

Fotos: Beate Jeske

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