31.07.2013 Aufrufe

AUTOStraßenverkehr Heft 07-2013

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TEST KOMPAKT<br />

CADILLAC ATS 2.0 T, MERCEDES B 250<br />

Bayerisch für Zugereiste<br />

Cadillac will mit dem neuen EINSTIEGSMODELL ATS dem BMW Dreier und anderen Premium-<br />

Limousinen der Mittelklasse Kunden klauen. Test des 276 PS starken Hecktrieblers.<br />

Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />

Autos der US-Nobelmarke<br />

Cadillac trifft man hierzulande<br />

bislang eher selten an.<br />

Damit sich das ändert, schicken<br />

die Amerikaner nun ein<br />

neues Basismodell nach Europa<br />

– den ATS. Mit einer Länge<br />

von 4,64 Metern, einem kräftigen<br />

Turbo-Benziner und Heckantrieb<br />

ordnet er sich in das<br />

Segment des BMW Dreier ein.<br />

Beim ersten Probesitzen überrascht<br />

der ATS mit einer für<br />

Modelle dieser Marke eher unbekannten<br />

Materialqualität und<br />

solider Verarbeitung. Doch<br />

jetzt nicht zu lange staunen,<br />

Startknopf drücken. Was ist<br />

das? Ein Begrüßungs-Jingle<br />

ertönt, das Infotainment-<br />

System fährt hoch. Tatsächlich<br />

gleicht die Bedienung des<br />

berührungsempfindlichen Monitors<br />

der moderner Smartphones.<br />

Da auch die Funktionen<br />

der Klimaanlage darüber<br />

gesteuert werden, kommt<br />

die Mittelkonsole mit lediglich<br />

vier Bedienelementen aus.<br />

Das sieht aufgeräumt aus und<br />

funktioniert nach kurzer Eingewöhnung<br />

prima.<br />

Nochmals den Startknopf drücken,<br />

und der mit 1,36 bar aufgeladene<br />

Vierzylinder beginnt<br />

mit der Arbeit. Akustisch ähnlich<br />

freudlos wie ein BMW<br />

328i, beschleunigt der Direkteinspritzer<br />

jedoch mit beeindruckender<br />

Vehemenz, die keine<br />

Zweifel an seinem maximalen<br />

Drehmoment von 353<br />

Newtonmetern aufkommen<br />

lässt. Die Werksangabe für den<br />

Standardsprint von null auf<br />

EINRICHTUNG<br />

Aufgeräumtes Cockpit<br />

dank Touchscreen-Steuerung.<br />

Guter Materialund<br />

Qualitätseindruck<br />

Tempo 100 verfehlt der ATS<br />

allerdings um 1,2 Sekunden.<br />

Dafür hält er ein anderes Versprechen<br />

seines Herstellers:<br />

das der besonders hohen<br />

Agilität. Beinahe schon gierig<br />

stürzt er sich in Kurven, lenkt<br />

ebenso präzise wie dynamisch<br />

ein und verkneift sich dabei<br />

unbeholfenes Wanken. Die von<br />

ZF zugekaufte Lenkung vermittelt<br />

ebenso viel Rückmeldung<br />

wie die Mehrlenker-Doppelgelenk-Vorderachse.<br />

Hinten arbeitet<br />

eine aufwendige Fünflen-<br />

AUFTRITT Der ATS<br />

zielt auf die deutsche<br />

Premium-Konkurrenz<br />

in der Mittelklasse<br />

ABSCHLUSS Cadillactypisches<br />

Heck mit<br />

vertikalen Rückleuchten<br />

und breitem Bremslicht<br />

ker-Konstruktion ähnlich wie<br />

bei BMW. Damit folgt der<br />

Cadillac Kurvenradien mit nur<br />

geringer Seitenneigung und<br />

nahezu neutralem Eigenlenkverhalten<br />

– davon waren<br />

bisherige Modelle der Marke<br />

so weit entfernt wie Detroit<br />

von München.<br />

Doch die Abstimmung geht<br />

zu Lasten des Federungskomforts<br />

– trotz adaptiver Dämpfer.<br />

Selbst in der „Tour“-Einstellung<br />

bleibt der ATS betont<br />

straff. Dass dennoch beispiels-<br />

56 AUTO 7/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr

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