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top-test<br />
ToyoTa auris Hybrid<br />
Zeit aufZuholen<br />
Mit dem neuen Auris startet Toyota erneut einen Versuch, sich in der<br />
Kompaktklasse rund um den Golf endlich zu etablieren. Ob das<br />
gelingen kann? Wir haben die hybrid-Variante daher auf Herz und<br />
Nieren geprüft und den Motor abgehorcht.<br />
Sind Sie schon mal in<br />
einem viertürigen toyota<br />
gesessen, dem die Passanten<br />
länger nachschauen? Nein?<br />
Wir schon. Es dreht sich, klar<br />
offensichtlich, um den obig<br />
abgelichteten Auris Hybrid.<br />
Kennzeichen K-oE 337. Lackfarbe<br />
Novaweiß. Ist ja schön<br />
– endlich mal ein toyota, der<br />
Interesse weckt und nicht auf<br />
den Namen Gt86 hört. Wir<br />
wissen nur nicht so genau<br />
warum. Liegt es nun an dem<br />
selbstbewussten Karosserieschnitt,<br />
am flüsterleisen EV-<br />
Modus, am prominent platzierten<br />
Hybrid-Papperl auf der<br />
Heckklappe oder an der schicken<br />
Farbmischung aus Perlmuttlack<br />
und Anthrazit-Felgen?<br />
Wir haben zwar nicht jeden<br />
befragt, fest steht aber, dass<br />
der Auris der zweiten Generation<br />
schon mit seinem kantigen<br />
Design viele überrascht. Erwähnt<br />
man dann noch, dass<br />
für den Hybrid 200 Euro weniger<br />
zu bezahlen sind als für die<br />
124 PS starke Diesel-Variante,<br />
ziehen sich die Augenbrauen<br />
noch weiter nach oben.<br />
Womit wir uns – bevor wir mit<br />
dem 4,28 Meter langen Kompakten<br />
den kompletten testbetrieb<br />
durchlaufen – erst mal<br />
dem hybriden Antriebsstrang<br />
zuwenden, der kaum verändert<br />
aus dem aktuellen Prius Plus<br />
stammt: Ein 99 PS starker<br />
1,8-Liter-Benziner treibt zusammen<br />
mit einem E-Motor<br />
(60 kW) die Vorderachse an.<br />
Für die Kraftverteilung sorgt<br />
wie gewohnt ein stufenloses<br />
Automatikgetriebe. Diese gummibandähnliche<br />
Konstellation<br />
musste angesichts ihrer jaulenden<br />
untertöne bislang viel<br />
Kritik einstecken. Also haben<br />
sich die toyota-Konstrukteure<br />
mit der Neuauflage auf den<br />
Hosenboden gesetzt und die<br />
Abstimmung optimiert. Die<br />
Motordrehzahl soll nun näher<br />
an den Vortriebswünschen des<br />
Fahrers liegen.<br />
und siehe da: Der Benziner<br />
dreht längst nicht mehr so nervös<br />
hoch, verweilt lieber im<br />
mittleren Drehzahlbereich,<br />
während der E-Motor oft auch<br />
bei höheren tempo eigenstän-<br />
dig mit anschiebt. Wer also<br />
hinreichend gefühlvoll Gas gibt<br />
(tipp: Drehzahlmesser nur bis<br />
zum „o“ im Wörtchen Power<br />
treiben), ist befreit von Gejaule<br />
und dank den 2<strong>07</strong> Nm des E-<br />
Motors trotzdem vom Start<br />
weg flott unterwegs. Erst auf<br />
der Autobahn, bei Geschwindigkeiten<br />
über 160 km/h (Zeiger<br />
auf „w“), meldet sich der<br />
Vierzylinder lautstark zu Wort.<br />
Wie gewohnt kann der Fahrer<br />
zwischen drei unterschiedlichen<br />
Modi (EV, Eco, Power)<br />
per tastendruck wählen und<br />
sich so je nach Bedarf bis zu<br />
1,5 Kilometer rein elektrisch<br />
(bis 50 km/h), extra sparsam<br />
oder extra stark antreiben lassen.<br />
Dann beschleunigt der<br />
Auris in elf Sekunden auf<br />
tempo 100. Bei abgeregelten<br />
180 km/h ist Schluss.<br />
Im Alltag genügt es aber völlig,<br />
die Elektronik im Hintergrund<br />
ihren Job machen zu lassen.<br />
Insbesondere im Stadtverkehr<br />
oder beim gelassenen Cruisen<br />
über Land arbeitet dann oft<br />
genug nur der Elektromotor,<br />
während der Vierzylinder<br />
schweigt. Nur so lässt sich<br />
schließlich Sprit sparen.<br />
und das Sparpotenzial ist vorhanden.<br />
Denn selbst wenn der<br />
Bordcomputer nicht die NEFZ-<br />
Werte (3,8 L/100 km) anzeigt,<br />
ist der ermittelte testverbrauch<br />
von 6,1 L/100 km durchaus<br />
lobenswert. Minimal waren es<br />
sogar nur rund 4,5 Liter.<br />
26 Auto 7/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr